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Quelle: STERN.DE RSS-Feed - Der Tag im Überblick

Beschreibung: Tagesaktuelle Nachrichten und News sowie faszinierende Bilder und Reportagen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Unterhaltung, Gesundheit, Reise, Kultur, Wissenschaft, Technik.

Mon, 28 Oct 2024 00:17:35 GMT

Stichwahl zwischen Linkskandidat Orsi und Regierungskandidat Delgado in Uruguay

Nach der Präsidentschaftswahl in Uruguay wird es laut Hochrechnungen zu einer Stichwahl zwischen Linkskandidat Yamandú Orsi und dem Kandidaten der Mitte-Rechts-Regierung, Álvaro Delgado kommen. Demnach erreichte keiner von ihnen bei der Wahl am Sonntag die absolute Mehrheit. Die Stichwahl ist für den 24. November geplant. Orsi kam laut den von verschiedenen Fernsehsenders veröffentlichten Prognosen auf 43 bis 44 Prozent der Stimmen, Delgado auf 27 bis 28 Prozent.

Orsi war als Favorit ins Rennen gegangen, in den Umfragen lag er zuletzt bei 41 bis 47 Prozent. Der 57-jährige frühere Geschichtsprofessor tritt für die linke Opposition Frente Amplio an und gilt als politischer Erbe des legendären Ex-Präsidenten José Mujica.

Delgado folgte an zweiter Stelle mit 20 bis 25 Prozent Zustimmung in den Umfragen. Der 55-jährige Tierarzt ist Kandidat der führenden Partei der Regierungskoalition, Partido Nacional. Amtsinhaber Lacalle Pou durfte laut Verfassung nicht erneut antreten.

Die rund 2,7 Millionen Wahlberechtigten des südamerikanischen Landes waren aufgerufen, den Präsidenten und den Vizepräsidenten sowie 30 Senatoren und 99 Abgeordnete zu wählen. Die öffentliche Sicherheit ist das wichtigste Thema für die Menschen in dem Land, in dem das Pro-Kopf-Einkommen vergleichsweise hoch und die Armut eher niedrig ist. Allerdings gibt es einen Anstieg der Gewalt, die mit Drogenkriminalität im Zusammenhang steht.

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Sun, 27 Oct 2024 23:38:31 GMT

Oper: Regisseur Kratzer startet fulminant in neuen Münchner "Ring"

Im kommenden Jahr wird Tobias Kratzer Intendant der Hamburgischen Staatsoper. Vorher beginnt er ein anderes Mammutprojekt in München - und legt einen fulminanten Start hin.

Blutig, brutal, aber auch leicht und lustig, unterhaltend und klug: Regisseur Tobias Kratzer inszeniert an der Bayerischen Staatsoper in München einen neuen "Ring des Nibelungen" und hat mit dem "Rheingold" einen ziemlich fulminanten ersten Teil hingelegt. 

Witz, nackte Haut und eine Ziege

Nach der Premiere gab es, neben dem ein oder anderen in München fast obligatorischen Buh, viel Applaus und Jubel für seine beeindruckende und stimmige Neuproduktion, die so ziemlich alles hat: Witz, nackte Haut, echte Tiere (eine Ziege und einen Hund) - und einen spannenden Blick auf Richard Wagners Mammutwerk.

Alles dreht sich um die Gretchenfrage

Denn Kratzer, der im kommenden Jahr Intendant der Hamburgischen Staatsoper wird, stellt nicht, wie es sonst oft der Fall ist, die menschliche (und göttliche) Gier in den Vordergrund, sondern gewissermaßen die Gretchenfrage: "Wie hast du's mit der Religion?"

"Gott ist tot" steht als Graffiti an einer alten Kirchenmauer, als die sich immer wieder - zum Beispiel in eine echte Ziege - verwandelnden Rheintöchter vom Zwerg Alberich (Markus Brück, mit der wohl mutigsten und teilweise komplett nackten Performance) um ihr Gold gebracht werden, und es wirkt wie eine Vorhersage, eine frühe Ankündigung der unvermeidlichen "Götterdämmerung". 

Das Walhall, das Göttervater Wotan (hervorragend: Nicholas Brownlee) errichtet, ist keine Burg, sondern eine Kathedrale mit riesigem, goldenem Altar, in dem im eindrücklichen Schlussbild Wotan und seine Götterfamilie als ihre eigenen Abbilder erscheinen, zu Statuen erstarrt, auf Anbetung wartend.

Die Riesen Fasolt (Matthew Rose) und Fafner (Timo Riihonen), die Wotan beim Bau des Gotteshauses helfen, sehen aus wie katholische Priester, die zwar vor Wotan knien, aber eigentlich nur auf Profit aus sind, den Gott instrumentalisieren. 

Zweite Münchner Zusammenarbeit Kratzer-Jurowski

Erst im Frühjahr hatte Kratzer, dessen "Tannhäuser"-Inszenierung bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen seit Jahren bejubelt wird, mit einer bemerkenswerten und gefeierten Interpretation der "Passagierin" sein Debüt an der Münchner Oper gegeben. Damals stand Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski am Pult - und das ist auch beim "Rheingold" wieder der Fall. Auch Jurowski wurde nach der Premiere bejubelt.

Spielplan Bayerische Staatsoper

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Sun, 27 Oct 2024 23:30:36 GMT

Regierungsbildung: Brandenburg: SPD und BSW schlagen Koalitionsgespräche vor

In Sachsen und Thüringen holpert es mit Gesprächen über eine mögliche Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD. In Brandenburg, wo es um ein Bündnis aus SPD und BSW geht, sind beide Seiten weiter.

SPD und BSW sind in Brandenburg auf dem Weg zu Koalitionsverhandlungen einen wichtigen Schritt vorangekommen. Nicht einmal vier Wochen nach dem Start ihrer Sondierungsgespräche wollen beide Parteien heute die Weichen dafür stellen. Die Sondierungsgruppen beider Parteien wollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bekanntgeben, dass sie den Parteivorständen Verhandlungen empfehlen. Die Spitzen der Landesverbände von SPD und BSW beraten darüber. Die "B.Z." und die "Bild" berichteten zuvor darüber.

Anfang Oktober starteten die SPD unter Ministerpräsident Dietmar Woidke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) unter Landeschef Robert Crumbach die Sondierung über eine mögliche Regierungskoalition. Woidke und Crumbach beurteilten die Gespräche bisher grundsätzlich positiv. Crumbach wies aber auch darauf hin, dass es manchmal schwierig sei. Nach außen gab es keine Anzeichen mangelnder Kompromissbereitschaft. Crumbach ist einigen in der SPD bekannt: Er war 40 Jahre lang Sozialdemokrat.

Nur SPD und BSW haben realistische Mehrheit

Beide Parteien stehen nach der Landtagswahl vom 22. September auch unter einem gewissen Zugzwang: Nur SPD und BSW zusammen haben im Parlament eine realistische Mehrheit, denn keine andere Partei will mit der zweitstärksten Kraft AfD koalieren. Und Alternativen wären nur eine SPD-Minderheitsregierung oder eine Neuwahl. Bislang regiert Ministerpräsident Woidke in einer Koalition aus SPD, CDU und Grünen. 

Wagenknecht hat Forderungen gestellt

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert eine klare Position zur Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen und ein Eintreten für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der überfallenen Ukraine. Wagenknecht sitzt nicht direkt mit am Verhandlungstisch, das BSW in Brandenburg stimmt sich aber nach eigenen Angaben eng mit ihr ab.

Woidke hatte sich mit Sachsens CDU-Regierungschef Michael Kretschmer sowie Thüringens CDU-Chef Voigt in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" Anfang Oktober für mehr diplomatisches Engagement Deutschlands zur Beendigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine ausgesprochen. Wagenknecht hatte den Artikel als wichtigen Beitrag bezeichnet, weil er statt Waffenlieferungen eine andere Perspektive aufzeige. Woidke machte später aber auch deutlich, dass er Waffenlieferungen für die Ukraine weiter für notwendig hält.

Beratungen über Brombeer-Koalition 

In Sachsen und Thüringen geht es ebenfalls um eine mögliche Regierungsbeteiligung, aber um eine Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD. In Sachsen wurden die Sondierungsgespräche unterbrochen, weil auch Abgeordnete aus der BSW-Fraktion einem Antrag der AfD auf einen Corona-Untersuchungsausschuss im Landtag zustimmten. Nach SPD-Angaben ist heute ein Treffen mit Spitzenpolitikern der CDU und dem BSW geplant. Dies solle klären, ob und wie die Gespräche in Sachsen fortgeführt werden könnten. 

In Thüringen steht das Projekt auf der Kippe: Die Suche nach einem Kompromiss zu friedenspolitischen Forderungen, die Wagenknecht zur Voraussetzung für den Start von Koalitionsverhandlungen gemacht hat, war bisher erfolglos. Über das Wochenende gaben sich die Spitzen von CDU, BSW und SPD Bedenkzeit. Sie soll am Montag oder Dienstag mit der Wiederaufnahme von Gesprächen enden, hieß es am Sonntag aus Verhandlungskreisen. "Die Chancen stehen 50:50", sagte einer der Verhandler der Deutschen Presse-Agentur. Und: "Die Tür ist nicht zu." Es würde ein neuer Kompromissvorschlag versucht. 

Wagenknecht warnt vor zu viel Kompromissbereitschaft

BSW-Chefin Wagenknecht warnte ihre Partei vor zu vielen Zugeständnissen auf dem Weg zu möglichen Regierungsbeteiligungen. Kompromisse müssten möglich sein, sagte sie dem Magazin "Stern". "Aber Kompromissbereitschaft darf kein Vorwand sein, um für eine Regierungsbeteiligung fast alles über Bord zu werfen, wofür man gewählt wurde." Viele Menschen setzten große Hoffnungen in das BSW als neue Partei. "Alle, die sich im BSW engagieren, haben die verdammte Verantwortung, diese Erwartungen nicht zu enttäuschen." Der Wählerauftrag an das BSW sei nicht, ein Weiter-so zu ermöglichen.

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Sun, 27 Oct 2024 23:13:31 GMT

Parlamentswahl in Litauen: Oppositionelle Sozialdemokraten liegen vorn

Nach der zweiten und entscheidenden Runde der Parlamentswahl in Litauen zeichnet sich ein Sieg der oppositionellen Sozialdemokraten ab. Vorläufigen Ergebnissen vom Sonntagabend zufolge kommt die Mitte-Links Partei im neuen Parlament auf 50 von 141 Sitzen. Die regierende konservative Heimatpartei erreichte demnach 27 Sitze. Die Menschen in Litauen hätten für Wandel gestimmt, sagte die Chefin der Sozialdemokraten, Vilija Blinkeviciute. "Sie brauchen eine komplett neue Regierung", fügte die bisherige EU-Abgeordnete am Wahlabend hinzu.  

Um sie zur Regierungschefin machen zu können, sind Blinkeviciutes Sozialdemokraten den vorläufigen Ergebnissen zufolge auf Koalitionspartner angewiesen. Im Vorfeld der Wahl hatten sie ein Bündnis mit zwei weiteren linksgerichteten Oppositionsparteien angestrebt. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Bildung einer stabilen Regierungsmehrheit vor allem wegen der neuen populistischen Partei Morgenröte von Nemunas schwierig werden könnte. Eine Koalition unter Beteiligung der Populisten hatten die Sozialdemokraten ausgeschlossen.

Ein Regierungswechsel würde vor allem innenpolitische Veränderungen bedeuten, außenpolitisch haben sich alle größeren litauischen Parteien für eine weitere entschlossene Unterstützung der Ukraine und eine Beibehaltung oder sogar Erhöhung der Verteidigungsausgaben ausgesprochen.

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Sun, 27 Oct 2024 23:05:38 GMT

Gesundheit: Hausärzte verteidigen telefonische Krankschreibung

Für eine Krankschreibung muss man in bestimmten Fällen nicht immer extra in die Praxis. Arbeitgeber kritisieren das und machen die Regel für hohe Krankenstände verantwortlich.

Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband verteidigt die telefonische Krankschreibung gegen Kritik von Arbeitgeberseite. "Die Einführung der Telefon-AU war aus medizinischer Sicht sinnvoll und ist bisher eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens", sagte die Co-Vorsitzende des Verbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, der "Rheinischen Post". 

Dies jetzt abzuschaffen, gefährde die Patientenversorgung in den kommenden Monaten mit zahlreichen Infektionserkrankungen. "Unsere Praxen haben definitiv nicht die Kapazitäten, die Folgen irgendwelcher Scheinlösungen einzelner Politiker auszubaden", sagte die Medizinerin. "Die Unterstellungen, dass sich die Menschen mithilfe der Telefon-AU einen schlanken Fuß machen, können wir aus unserer täglichen Arbeit nicht bestätigen."

Die Möglichkeit, sich per Telefon krankschreiben zu lassen, war in der Corona-Pandemie eingeführt worden. Im Dezember 2023 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken eine dauerhafte Regelung. Patientinnen und Patienten können sich dann telefonisch krankschreiben lassen, wenn sie in der Praxis bekannt sind und keine schweren Symptome haben. Im Zuge ihrer Wachstumsinitiative für die Wirtschaft hat die Bundesregierung wegen des erhöhten Krankenstands eine Überprüfung der Maßnahme vereinbart.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte unlängst gesagt: "Man wird für die Krankmeldung zukünftig wieder zum Arzt gehen müssen und das nicht einfach nur telefonisch erledigen können." Er wolle niemandem vorwerfen, die Regelung auszunutzen. Es gebe aber leider "eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der Einführung der Maßnahme, die als guter Bürokratieabbau gedacht war". Auch die Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA) fordert eine Abschaffung der Telefon-AU. "Lasst uns zurückkehren zum bewährten Verfahren", sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der "Rheinischen Post".

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Sun, 27 Oct 2024 23:01:00 GMT

Arbeitsforscherin: Feiern die Deutschen gerne krank?

Die Zahl der Krankschreibungen ist auf Rekordniveau. Konzernchefs wettern gegen die Faulheit der Deutschen. Eine Expertin entgegnet: Häufig sind die Unternehmen selbst Schuld.

Der Krankenstand in Deutschland hat in diesem Jahr ein neues Rekordhoch erreicht und das bereits im August – lange vor der Grippesaison. Jetzt haben wir Oktober. Feiern die Deutschen gerne krank?
Nein, das ist eine weit hergeholte Überspitzung ohne jegliche Grundlage. Erstens hatten wir in diesem Sommer tatsächlich mehr Atemwegserkrankungen als sonst. Zweitens finde ich die Behauptung, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fauler werden, schlicht überzogen und frech. Es ist eine Beleidigung für alle, die jeden Morgen früh aufstehen, um ihrer Arbeit nachzukommen. Vor allem ist das Thema viel zu komplex, als dass man einfach von gestiegenen Krankenständen auf „Faulheit“ der Beschäftigten in Deutschland schließen könnte.

Trotzdem ist der Krankenstand hierzulande seit den Corona-Jahren nachweislich im Aufwärtstrend. 
Das hat auch mit einer statistischen Verzerrung zu tun, die durch die digitalisierte Weitergabe von Krankmeldungen zustande kommt. In der Statistik kann man den sprunghaften Anstieg der Krankschreibungen von 2022 auf 2023 gut erkennen. Seitdem werden die Krankmeldungen automatisch von den Arztpraxen an die Krankenkassen weitergeleitet, was vorher für die Beschäftigten freiwillig war und oft nicht gemacht wurde. Eigentlich haben wir nach Jahren der Untererfassung erst jetzt realistische Krankenzahlen. 

Disclaimer Capital bei stern+

Seit fast einem Jahr können sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch telefonisch krankschreiben lassen. Ist die Hürde gesunken, sich krankzumelden?
Bei einigen könnte die Hemmschwelle dadurch gesunken sein. Und ja, wir haben in Deutschland auch eine vergleichsweise großzügige soziale Absicherung im Krankheitsfall. Eine Krankmeldung führt etwa nicht automatisch zu Lohnausfall. In anderen Ländern mit weniger sozialen Regelungen wie Großbritannien oder der Türkei liegt die Hemmschwelle sicherlich höher. Allerdings ist die Arbeit in Deutschland stark effizienzgetrieben organisiert, und die Personaldecke in den Betrieben oft dünn. Die meisten Arbeitnehmer fühlen sich verantwortlich, Leistung zu erbringen und die Arbeitsabläufe im Unternehmen am Laufen zu halten – auch weil sie wissen, dass bei Fehlzeiten die Kollegen den Ausfall über Mehrarbeit kompensieren müssen. Damit sind die persönlichen Hürden sich krankzumelden oftmals höher als es auf den ersten Blick erscheint.

Warum ist der Krankenstand dann so hoch?
Das ist schwierig zu beantworten und betrifft mehrere Ebenen. Zunehmende Digitalisierung und Fachkräftemangel sind charakteristisch für die heutige Arbeitswelt. Dadurch steigen die Anforderungen an die Beschäftigten: Sie müssen zusätzliche Aufgaben übernehmen, es kommt zu Arbeitsverdichtung, Multitasking und Mehrarbeit. Ein weiterer Grund ist die wirtschaftliche Rezession. In vielen, vor allem produzierenden Unternehmen herrscht große Unsicherheit. Oft ist die Auftragslage schlechter als erwartet und der Druck, effizienter und produktiver zu arbeiten, wächst. Solche Unsicherheiten können für die Beschäftigten psychisch belastend sein und sich auf Arbeitszufriedenheit und Betriebsklima auswirken.

Bio Elke Ahlers

Und das macht krank?
Ja, natürlich. Wer etwa fehlende Personalkapazitäten durch Mehrarbeit ausgleichen muss, lässt womöglich Pausen ausfallen, ist angespannter und hat insgesamt ein höheres Stresslevel. Dadurch sinkt auch die Erholungsfähigkeit, die Menschen können weniger gut schlafen. Das kann sich psychosomatisch auf alle möglichen Krankheiten auswirken. Nicht zu psychische Leiden können eine Folge sein, sondern auch häufigere Erkältungen, Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben, braucht es eine gute Balance zwischen dem Arbeitsengagement auf der einen Seite und ausgleichender Erholung auf der anderen.

Gibt es noch andere Gründe für den hohen Krankenstand in Deutschland?
Im Vergleich der OECD-Staaten ist der Anteil älterer Arbeitnehmer in Deutschland überdurchschnittlich hoch, und gerade in dieser Beschäftigtengruppe fallen krankheitsbedingte Fehlzeiten oft länger aus als bei Jüngeren. Außerdem gibt es mehr junge Eltern, die arbeiten, unter Doppelbelastung stehen und sich wegen kranker Kinder oder geschlossener Kitas öfter krankmelden müssen. Hier erkennt man einen Teufelskreis. Gerade auch im Gesundheitswesen sind die Beschäftigten extrem belastet. Wenn die jetzt hören, die Deutschen würden immer fauler, ist das für sie wie eine Ohrfeige. 

Was dein Chef darf, wenn du krank bist 18.45

Mittlerweile haben sich die Chefs großer deutscher Unternehmen zu Wort gemeldet. Ola Källenius von Mercedes-Benz sagte etwa, dass der Krankenstand hier doppelt so hoch sei wie im europäischen Ausland und sich das langsam zum Nachteil für Deutschland als Wirtschaftsstandort entwickle. Hat er recht?
Ich würde gerne wissen, auf welche Statistiken er sich da bezieht. Ein so eindeutiger Befund ist mir nicht bekannt. Aus meiner Sicht ist der Krankenstand auch kein Nachteil für den deutschen Wirtschaftsstandort, sondern eher ein Indiz für Schwächen in der langfristigen Personalplanung, Fachkräftesicherung und Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen. Schließlich sind Unternehmen auch selbst dafür verantwortlich, ihre Beschäftigten gesund zu halten und den Druck nicht übermäßig zu steigern. Wir haben in Deutschland viele Probleme, vom Fachkräftemangel bis zu fehlenden Investitionen. Den kranken Mitarbeitern die Schuld für den schwächelnden Wirtschaftsstandort zuzuschieben, ist einigermaßen unverschämt. 

Ist also nicht der Krankenstand für die schwache Wirtschaft verantwortlich, sondern die schwache Wirtschaft für den Krankenstand?
Beides gehört zusammen. Rückblickend war der Krankenstand bisher immer dann niedrig, wenn es der Wirtschaft schlecht ging. Die Leute hatten Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, und sind im Zweifel krank zur Arbeit gegangen. Der Unterschied zu heute ist, dass es keine Massenarbeitslosigkeit gibt und ein großer Teil der Arbeitnehmer weniger Angst davor hat, den Arbeitsplatz zu verlieren. Das macht die Beschäftigten selbstbewusster.

Auch der Chef des Versicherers Allianz Oliver Bäte monierte, dass die Deutschen viel mehr Krankentage hätten als Beschäftigte in den USA oder der Schweiz. Deutschland hat auch in der EU die höchsten Ausgaben für Krankentage. Wären etwas strengere Regeln wirklich so schlimm?
Ja, das wäre ein Rückschritt in den Arbeitnehmerrechten und ginge in die völlig falsche Richtung. In der heutigen Zeit geht es darum, die Mitarbeiter zu binden, indem man attraktive Arbeitsbedingungen schafft. Die Regelung, dass man zum Beispiel den ersten Krankentag nicht bezahlt, würde den Druck in der Arbeitswelt nur weiter erhöhen. In Unternehmen mit einer vorausschauenden Personalpolitik und einer Unternehmenskultur, in der sich die Beschäftigten wohler und in ihrer Leistung anerkannter fühlen, sind die Krankenstände niedriger.

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Sun, 27 Oct 2024 23:01:00 GMT

stern-Umfrage: Die Deutschen lieben Harris, aber immer mehr erwarten Trump

Sogar Elon Musk interessiert sich für Umfragen zur US-Wahl in Deutschland. Drei Viertel würden Kamala Harris wählen. Doch mit einem Sieg der Demokratin rechnen immer weniger.

Als das ZDF Mitte Oktober eine Umfrage zur US-Wahl veröffentlichte, postete der Unternehmer und Trump-Unterstützer Elon Musk in seinem Kurznachrichtendienst "X" (vormals Twitter): "Das passiert, wenn die Leute mit staatlicher Propaganda gefüttert werden." Auslöser war, dass laut Politbarometer die Deutschen zu 72 Prozent mit einem Sieg von Kamala Harris rechnen. Für Musk offenbar nur durch Desinformation zu erklären.

Zur US-Wahl haben die Deutschen eine klare Meinung

Der stern wollte es genauer wissen und bat das Institut Forsa das Thema in zwei Fragen aufzuteilen: Wen würden die Deutschen wählen, wenn sie in den USA abstimmen dürften? Und welchen Ausgang erwarten die Befragten tatsächlich. Und siehe da: Die Deutschen wissen sehr wohl zwischen Wunsch und Wahrscheinlichkeit zu unterscheiden.

Die Deutschen lieben Kamala Harris. Daran hat sich in den vergangenen Wochen nichts geändert. 77 Prozent würden sich bei einer Teilnahme an der US-Wahl für die Kandidatin der Demokraten entscheiden. Für Donald Trump würden nur 15 Prozent stimmen. Acht Prozent äußern keine Meinung.

Grafik Wahl

Besonders groß ist die Unterstützung für Harris bei den Frauen (82 Prozent), aber auch die Männer würden zu 72 Prozent für die Kandidatin der Demokraten stimmen. Die Anhänger der Parteien der Ampel-Koalition würden klar für Harris votieren – die der SPD zu 97 Prozent, die der Grünen zu 98 Prozent und der FDP zu 82 Prozent. So viel Einigkeit im Regierungslager ist selten. Aber auch die Wähler der Union würden zu 89 Prozent für die – aus ihrer Sicht – eher linke Kandidatin stimmen. Selbst die Unterstützer des Bündnisses Sahra Wagenknecht stehen mehrheitlich hinter Harris (63 Prozent). Lediglich in der Anhängerschaft der AfD ist die Begeisterung gering (27 Prozent).

Grafik Parteien

Für Donald Trump würden sich mehrheitlich nur die Wähler der AfD entscheiden (67 Prozent). Und doch hat sich auch hierzulande die Stimmung verändert. Erwarteten Mitte August noch 64 Prozent der Deutschen einen Sieg von Kamala Harris, so sind es jetzt nur noch 51 Prozent. Für Trump ist der entsprechende Wert von 32 auf 40 Prozent gestiegen. Während die Frauen weiterhin überwiegend von einem Erfolg der Vizepräsidentin ausgehen (57 Prozent zu 33 Prozent) rechnen die Männer inzwischen mehrheitlich mit einer Rückkehr von Trump in Weiße Haus (47 zu 44 Prozent).

Anders als Elon Musk behauptet, haben die Deutschen also die ausführliche Berichterstattung der unabhängigen Medien über das enger werdende Rennen in den USA durchaus registriert. Nur gefallen tut ihnen die Entwicklung nicht – anders als dem Milliardär. 

Grafik Gewinner

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland zwischen am 23. und 24. Oktober 2024 telefonisch erhoben. Damit ist die Umfrage repräsentativ. Datenbasis: 1004 Befrage. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. 

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Sun, 27 Oct 2024 23:01:00 GMT

BSW-Chefin: Machtwort von Sahra Wagenknecht im Thüringer Koalitionspoker

In Thüringen stecken die Sondierungen fest. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert von der eigenen Landespartei mehr Disziplin bei außenpolitischen Kernforderungen.

Im Streit um eine Koalition in Thüringen hat BSW-Chefin Sahra Wagenknecht den eigenen Landesverband aufgefordert, die Parteilinie zu beachten. "Viele Menschen setzen große Hoffnungen in unsere neue Partei, wir sind daher fulminant gestartet", sagte Wagenknecht dem stern . "Alle, die sich im BSW engagieren, haben die verdammte Verantwortung, diese Erwartungen nicht zu enttäuschen". 

"Der Wählerauftrag an das BSW ist nicht, ein Weiter-so zu ermöglichen", erklärte Wagenknecht. "Kompromissbereitschaft darf kein Vorwand sein, um für eine Regierungsbeteiligung fast alles über Bord zu werfen, wofür man gewählt wurde."

Sahra Wagenknecht: Aktuelle Außenpolitik sehr gefährlich

In Thüringen pausieren die Sondierungsgespräche mit CDU und SPD wegen der außenpolitischen Bedingungen Wagenknechts. Die BSW-Vorsitzende macht für das Stocken wiederum eine mangelnde Kompromissbereitschaft der anderen beiden Parteien verantwortlich. 

Sahra Wagenknecht Interview

"Wir sind CDU und SPD bei der Präambel zum Thema Frieden weit entgegengekommen", sagte sie. "Wenn sie daran jetzt eine Koalition scheitern lassen, zeigt das, dass sie uns und die Anliegen vieler Wähler nicht ernst nehmen." In Sachsen und Brandenburg, wo das BSW auch Gespräche führt, werde es "hoffentlich besser" laufen.

Ihre ständige Einmischung in die Sondierungsgespräche in den Ländern verteidigte Wagenknecht. "Wir haben den Wählern versprochen, uns für eine andere Außenpolitik einzusetzen, weil die aktuelle sehr gefährlich ist", sagte sie. "Das lösen wir ein."

Wie Wagenknecht die CDU vorführt 18:22

Wagenknecht fordert, dass sich eine Landesregierung mit BSW-Beteiligung für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland ausspricht. Die bisher von der Thüringer Landespartei mit CDU und SPD mehrfach neu verhandelten Formulierungen für die Präambel eines künftigen Koalitionsvertrags reicht ihr nach Informationen des stern nicht ansatzweise. 

Nachdem die BSW-Bundesspitze in Wagenknechts Auftrag am Freitag von den Thüringern Verhandlern nochmals deutliche Nachbesserungen verlangte, wurden die Verhandlungen mit den potenziellen Partnern unterbrochen. Sie sollen Anfang der Woche fortgesetzt werden. Während die SPD auch öffentlich zunehmend auf Abstand geht, gibt es in BSW und CDU noch Hoffnung auf einen Kompromiss. 

Als Alternative wird inzwischen wieder stärker eine vom BSW geduldete CDU-SPD-Minderheitsregierung diskutiert. Allerdings: Die drei Parteien kommen im Landtag nur auf 44 der 88 Mandate. Angesichts dieses Patt wären sie auch auf Unterstützung aus der Linke-Fraktion angewiesen.

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Sun, 27 Oct 2024 23:01:00 GMT

Lieferkettengesetz: Wie der flapsige Kanzler die SPD gegen sich aufbringt

Olaf Scholz stellt ein SPD-Herzensprojekt infrage: das Lieferkettengesetz. Oder? Die Verwirrung in der Kanzlerpartei ist groß – ebenso der Unmut. 

Ist das Lieferkettengesetz nun sozialdemokratische Kunst – oder kann es weg? Olaf Scholz hat die Frage kürzlich so beantwortet: "Das kommt weg." Doch was nach Kanzler-Klartext klingen soll, sorgt in der SPD für Verwirrung, Kopfschütteln, Widerstand. Denn Scholz stellt mit seiner Aussage beim Arbeitgebertag vergangene Woche ein Herzensprojekt seiner Partei infrage, und das alles nur, um sich bei der Wirtschaft beliebt zu machen? 

"Das deutsche Lieferkettengesetz wirkt und muss deshalb weiterentwickelt und nicht abgeschafft werden", fordert nun Tim Klüssendorf im stern . "Bewährte Standards einfach auszusetzen, wäre unverantwortlich." Klüssendorf, Sprecher der Parlamentarischen Linken (PL) in der SPD-Bundestagsfraktion, ist mit seinem Unmut nicht allein. Auch Jan Dieren, Chef der parteilinken Strömung DL21, erklärte gegenüber dem stern , es gebe "keinen Grund", das deutsche Lieferkettengesetz auszusetzen. 

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Wieder hat Scholz also Ärger mit seiner Partei. Aber was war eigentlich passiert? Der Bundeskanzler hatte am vergangenen Dienstag vor der versammelten deutschen Wirtschaft Entlastungen von Bürokratie zugesichert. "Das haben wir ja gesagt, das kommt weg", sagte er dabei mit Blick auf das deutsche Lieferkettengesetz, das an bevorstehende neue EU-Regelungen angepasst werden soll. Zuvor hatte sich der Kanzler einen Schlagabtausch mit Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger geliefert. 

Mehrfach habe man darum gebeten, das Gesetz entweder zu lockern oder außer Kraft zu setzen, beklagte Dulger . Passiert sei allerdings nichts. "Dieses Jahr noch", versprach Scholz dann, solle es reformiert werden. Ganz bestimmt. "Ich glaube Ihnen das, wenn die Tinte trocken ist und es bei mir auf dem Lieferschein steht", meckerte der BDA-Chef. Es war wie so oft: Fühlt sich Scholz unfair behandelt oder unverstanden, wird er flapsig – und ungenau. 

Was in dem Wortgefecht unterging: Was genau kommt dieses Jahr noch weg? Das ganze Gesetz? Nur Teile davon? Seine Partei rätselt seither genauso wie die Wirtschaft.

Die Unsicherheit in der SPD ist seither groß

Hintergrund der Debatte sind neue europäische Regeln. Das deutsche Lieferkettengesetz soll an die Europäische Lieferkettenrichtlinie – sozusagen das EU -Lieferkettengesetz – angepasst werden. Dieses wurde gerade verabschiedet. Die EU-Staaten haben nun gut zwei Jahre Zeit, die neuen Regeln in nationales Recht umzusetzen. Unternehmen müssen umfangreiche Berichte abgeben und sollen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren. Noch mehr Bürokratie, ächzte die Wirtschaft. Die Bundesregierung hatte deshalb in ihrer "Wachstumsinitiative" angekündigt, unverhältnismäßige Belastungen für Unternehmen zu vermeiden. Die Europäische Lieferkettenrichtlinie solle so bürokratiearm wie möglich umgesetzt werden. Meint das der Kanzler mit: "Das kann weg"?

Regierungssprecher Steffen Hebestreit musste am Tag nach Scholz‘ Disput mit dem Arbeitgeberpräsidenten mal wieder hinterherfeudeln. Hebestreit sagte, ab Anfang 2025 sollen Firmen in Deutschland keine Auflagen des deutschen Lieferkettengesetzes mehr erfüllen müssen, die über die geplante EU-Richtlinie hinausgehen. Die Bundesregierung sei darüber einig, einzelne besonders weitgehende Regelungen des deutschen Gesetzes auszusetzen, damit deutsche Unternehmen nicht stärker belastet werden als die europäische Konkurrenz. Wenn man so will, sollen die alten deutschen Lieferkettenregeln also tatsächlich weg. Oder, wie es Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor einigen Wochen sagte: "Kettensäge anwerfen und das Ding wegbolzen".

STERN PAID 44_24 FDP Sozialbeiträge 10.00

Die Unsicherheit in der SPD ist seither groß, schließlich ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz – wie es in formvollendetem Juristendeutsch heißt – ein Herzensprojekt der Sozialdemokraten. 

"Das Lieferkettengesetz ist ein bisschen zum Symbol für überbordende Bürokratie geworden", beklagt Sebastian Roloff, Mitglied im SPD-Parteivorstand und Wirtschaftsexperte seiner Partei. Das sei schade, sagte er dem stern , denn im Grundsatz "stehen hoffentlich alle hinter der Idee". Klammer auf: auch der Kanzler. Der Sprecher der Parlamentarischen Linken, Tim Klüssendorf, betont: "Faire Lieferketten sind mehr als ein Vorteil im Wettbewerb – sie sind ein Beitrag zum Schutz von Beschäftigten und zu einer gerechteren Weltwirtschaft." 

"Ein klassischer Scholz"

Der neue SPD-Generalsekretär, Matthias Miersch, hatte selbst noch im Sommer für eine deutlich härtere Version der später beschlossenen EU-Lieferkettenregelung geworben. Der frühere Chef der SPD-Linken versucht in seiner neuen Rolle, zu beschwichtigen, die Ansage des Kanzlers einzuordnen. "Unsere Wirtschaft trägt Verantwortung dafür, dass Menschenrechte entlang ihrer Lieferkette eingehalten werden", sagte Miersch dem stern . Das regele das Lieferkettengesetz. "Was es allerdings nicht braucht, sind ein konkurrierendes deutsches und ein europäisches Lieferkettengesetz." Das habe Scholz deutlich machen wollen. "Die Diskussion, wie wir Unternehmen entlasten können, ist richtig", meint Miersch. 

Allerdings: Von einer Abschaffung oder einem "Das kann weg!" ist bei Generalsekretär Miersch keine Rede. "Wir reden jetzt darüber, wie sich das Lieferkettengesetz möglichst effizient und zielgenau umsetzen lässt", sagte Miersch. Da sei es vom Kanzler "völlig legitim", die deutschen Regeln auf den Prüfstand zu stellen. Wichtig sei doch, so Miersch, "dass in ganz Europa dieselben Anforderungen gelten". 

SPD sauer auf Habeck wegen Deutschlandfonds 18:27

Mit seiner Flapsigkeit, so wird in der Partei getuschelt, habe der Kanzler der SPD mal wieder ein bis zwei Eigentore eingeschenkt. Einerseits beerdigte Scholz mal eben ein Vorzeigeprojekt der SPD und gab dessen Kritikern so im Nachhinein recht, andererseits versprach er Dinge, die kaum einzuhalten sein werden. Am Ende bleiben Enttäuschte auf allen Seiten. "Das war ein klassischer Scholz. So gewinnen wir keine Wahl mehr", sagt ein Sozialdemokrat. 

In der SPD spricht man inzwischen lieber von einer Weiterentwicklung der deutschen Regeln. Statt "bewährte Standards" im deutschen Lieferkettengesetz auszusetzen, fordert PL-Sprecher Klüssendorf eine "zielgenaue und bürokratiesparsame europarechtskonforme Anpassung", welche die Unternehmen dort in die Pflicht nehme, wo sie tatsächlich Einfluss hätten. Für SPD-Vorstandsmitglied Roloff gehe es jetzt darum, "die europäische Lieferkettengesetzgebung pragmatisch und bürokratiearm umzusetzen" – das werde einen positiven Effekt haben. 

Jan Dieren, Sprecher der DL21, betont: "Unternehmen in Deutschland tragen Verantwortung für die Menschen, die entlang ihrer Liefer- und Produktionsketten arbeiten." Dieser Verantwortung gebe das deutsche Lieferkettengesetz einen rechtlichen Ausdruck, deshalb ist sei es "so wichtig", wie Dieren sagt. 

Klingt alles mehr nach "Kunst" als nach "kann weg". Nicht die allerbeste Nachricht für den Bundeskanzler kurz vor Scholz' eigenem Industriegipfel am Dienstag.

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Sun, 27 Oct 2024 22:55:36 GMT

Kalenderblatt: Was geschah am 28. Oktober?

Tag für Tag gibt es Ereignisse, Anekdoten, Geburts- oder Sterbetage, an die erinnert werden soll.

Das aktuelle Kalenderblatt für den 28. Oktober 2024

Namenstag

Alfred, Simon

Historische Daten

2022 - Nach monatelangem Hin und Her schließt Tech-Milliardär Elon Musk den Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter für 44 Milliarden US-Dollar ab. Später nennt er ihn in X um.

2009 - Die Deutsche Bank übernimmt die angeschlagene Privatbank Sal. Oppenheim und steigt zur deutschen Nummer Eins im Geschäft mit reichen Privatkunden auf. Dafür greift der Branchenprimus tief in die Tasche und zahlt für die komplette Übernahme der Sal.-Oppenheim-Gruppe eine Milliarde Euro.

2009 - Erstmals übernimmt eine Frau das höchste Amt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die EKD-Synode in Ulm wählt die Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, mit großer Mehrheit zur Ratsvorsitzenden.

1999 - In Kolumbien gesteht Luis Alfredo Garavito, einer der brutalsten Serienmörder der jüngeren Kriminalgeschichte, zunächst den Mord an 140 Kindern. Später gibt er insgesamt 182 Morde zu.

1954 - Dem amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway wird der Literaturnobelpreis zuerkannt.

Geburtstage

1974 - Joaquin Phoenix (50), amerikanischer Schauspieler ("Walk the Line", "Gladiator", "Joker")

1949 - Caitlyn Jenner (75), amerikanische Leichtathletin und Filmproduzentin, Goldmedaille im Zehnkampf bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal (noch als Mann), Dokuserie "I Am Cait" begleitet 2015-2016 den Weg ihrer Geschlechtsanpassung

1944 - Anton Schlecker (80), deutscher Unternehmer, eröffnet 1975 seinen ersten Drogeriemarkt in Kirchheim/Teck

1939 - Heinz Heinrich Bauer (85), deutscher Verleger, Leiter des Familienunternehmens Bauer Media Group 1963-2010 in vierter Generation

Todestage

2023 - Matthew Perry, amerikanischer Schauspieler (TV-Serie "Friends"), geb. 1969

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Sun, 27 Oct 2024 22:11:23 GMT

Formel 1: Verstappen-Rückschlag im WM-Duell nach Doppelstrafe

Zweimal zehn Sekunden - diesmal wird die Fahrweise des Weltmeisters geahndet. Wieder gerät Max Verstappen mit seinem WM-Verfolger beim nächsten Ferrari-Sieg aneinander. Sein Vorsprung schrumpft.

Max Verstappen durfte seinen Red Bull diesmal nicht im Stimmungstempel Foro Sol zu Ehren der Podiumspiloten abstellen. Nach einer Doppel-Zeitstrafe büßte der Mexiko-Sieger der vergangenen drei Jahre stattdessen ordentlich Punkte im giftigen WM-Duell der Formel 1 mit Lando Norris ein. Der dreimalige Weltmeister kam nicht über Platz sechs hinaus und lieferte mit seiner Knallhart-Fahrweise den nächsten Zündstoff im hochexplosiven WM-Kampf. 

"Ich wusste, was ich (bei Verstappen) zu erwarten hatte. Meiner Meinung nach ist es kein sehr sauberes Fahren", sagte Norris noch recht zurückhaltend. Anders dagegen McLarens Geschäftsführer Zak Brown: "Genug ist genug." Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko konnte die Sanktionen am Sky-Mikrofon nicht verstehen: "Die harten Strafen waren eine Überreaktion nach dem, was in Austin passiert ist."

Nur eine Woche nach dem Zoff von Austin um Verstappens kompromisslosen Verteidigungsstil durfte sich Norris diesmal als Gewinner beim Großen Preis von Mexiko-Stadt fühlen. Er sicherte sich Platz zwei hinter Ferrari -Pilot Carlos Sainz. Im WM-Klassement verkürzte der 24 Jahre Brite von McLaren seinen Rückstand um zehn Punkte auf Verstappen. Vor den letzten vier WM-Läufen in diesem Jahr liegt er 47 Zähler hinter dem Titelverteidiger. "Ich behalte den Kopf unten", sagt Norris nur. 

Ferrari verpasst den nächsten Zweifachsieg

Beinahe wie schon beim US-Rennen wäre Ferrari ein Doppelerfolg gelungen. Charles Leclerc vergab die Chance aber, als er sich unter Druck durch Norris wenige Runden vor Schluss verbremste und nur Dritter wurde. In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zog die Scuderia aber an Red Bull vorbei, ist Zweiter hinter McLaren und kann sich berechtigte Hoffnungen auf den ersten WM-Titel seit dem Team-Triumph 2008 machen.

So begann das Rennen

Verstappen erwischte einen glänzenden Start. Er hatte sich Platz zwei in der Qualifikation gesichert, nur Sainz war schneller gewesen. Norris hatte es auf Rang drei geschafft, Leclerc war Vierter geworden. Ein durchaus heikle Konstellation, wie sich ein paar Runden später auch noch herausstellen sollte. 

Verstappen schnappt sich Sainz direkt nach dem Start 

Vorn ging es unfallfrei durch die ersten Kurven. Verstappen schob sich neben Sainz und vorbei, der Spanier steuerte seinen Ferrari durchs Gras, kürzte ab und kam damit zwar wieder vor den Niederländer. Allerdings ließ er ihn - wie die Regeln in einem Fall vorgeben - wieder passieren. Dahinter lauerte Norris auf eine Lücke zwischen den beiden. Den Gefallen taten sie ihm aber nicht. 

Noch in Runde eins kam aber das Safety Car - Yuki Tsunoda war mit seinem Racing Bull in die Streckenbegrenzung gekracht, ebenso Alexander Albon mit seinem Williams. Den Re-Start nach den Aufräumarbeiten meisterte Verstappen in gewohnter Manier - er ließ Sainz erstmal keine Chance. Lange hielt er sich aber nicht vorn. Sainz überholte spektakulär, dann wollte auch Norris es versuchen. 

Verstappen vs. Norris

Eine Woche nach dem Vorfall von Austin, als Norris wegen Verlassens der Strecke bei einem Überholversuch gegen Verstappen bestraft worden und auf Rang vier hinter dem Red-Bull-Star zurückgefallen war, lieferten die beiden neuen Zündstoff für das ohnehin längst explosive WM-Duell. Verstappen drängte Norris von der Strecke, der Brite kam vor Verstappen zurück, der es kurz danach seinerseits probierte. Die Wagen berührten sich. Norris wütete via Funkt. Die Rennkommissare nahmen prompt die Ermittlungen auf. 

Erst am Donnerstag hatten die Stewards von Austin das Geschehen auf dem Circuit of the Americas noch mal bewertet und einen möglichen Einspruch von McLaren eine Absage erteilt. Diesmal wurde Verstappens Knallhart-Stil geahndet. Er bekam eine Zehn-Sekundenstrafe für sein Fahrverhalten beim ersten Zweikampf. Wenig später blinkte erneut es erneut: "Penalty." Auch für die zweite Aktion brummten die Rennkommissare Verstappen zehn Sekunden auf. Was das für die noch kommenden Rennen in dieser WM bedeutet, ist klar: Es wird noch giftiger. 

Wie schon in Austin profitierte Ferrari vom rustikalen Zweikampf der WM-Rivalen. Leclerc schob sich auf Rang zwei hinter Sainz. In Austin hatte die Scuderia einen Doppelerfolg gefeiert, dort hatte Leclerc vor Sainz gewonnen.

Das Leiden des Lokalmatadors

In Mexiko-Stadt drohte der nächste Zweikampf zwischen Verstappen und Norris. Bevor der Brite aber ansetzen konnte, bog Verstappen zum Reifenwechsel in die Box ab. 20 Sekunden standen seine Mechaniker wie eingefroren um den Wagen, erst als die Strafe abgelaufen war, legten sie los. Als 15. reihte er sich wieder ein - einen Platz hinter seinem Teamkollegen Sergio Pérez. 

Der mexikanische Lokalmatador wollte sein Heimrennen zur Wende einer nach eigenen Worten "schrecklichen Saison" machen. Nach einer weiteren Enttäuschung auch noch vor den eigenen Fans muss er aber wohl mehr denn je um seine Zukunft an der Seite von Verstappen bangen. Denn was mit Red Bull auch möglich ist, zeigte dieser. Einen nach dem anderen schnappte er sich und lag 30 Runden vor Schluss schon wieder auf Platz sechs. Doch nicht nur Verstappen sah, dass dunkle Wolken aufzogen. 

Regen hätte die Reihenfolge noch mal durcheinander wirbeln können. Norris wollte darauf nicht warten. Er versuchte, den Rückstand auf die beiden Ferraris zu verkürzen. Und das gelang zumindest bei Leclerc.

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Sun, 27 Oct 2024 21:43:22 GMT

Ägyptens Präsident stellt Plan für zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vor

Ägypten will mit einem neuen Vorschlag für eine Feuerpause Bewegung in die Verhandlungen über ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas bringen. Laut dem am Sonntag vom Präsident Abdel Fattah al-Sisi vorgestellten Plan soll es eine zweitägige Feuerpause im Gaza-Krieg geben, während der vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch gegen "einige Inhaftierte in israelischen Gefängnissen" freigelassen werden.

Der ägyptische Staatschef präsentierte seinen Plan weniger als zwei Tage nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran, der sowohl mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas als auch mit der Hisbollah-Miliz im Libanon verbündet ist. Teheran verzichtete nach den Angriffen darauf, explizit mit unmittelbarer militärischer Vergeltung zu drohen. Der Generalstab der iranischen Armee nannte eine Waffenruhe in den Konflikten zwischen Israel und der Hamas wie auch zwischen Israel und der Hisbollah als Priorität.

Ägypten wirkt neben Katar und den USA bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas als Vermittler. Für diesen Sonntag waren in Doha neue Gespräche zwischen Israel, den USA und Katar angesetzt.

Al-Sisi sagte in Kairo, nach der von ihm vorgeschlagenen zweitägigen Feuerpause sollten dann binnen zehn Tagen weitere Verhandlungen stattfinden. Ziel sei "eine vollständige Waffenruhe und die Zufuhr von Hilfsgütern" in den Gazastreifen .

Zuletzt war der Druck auf Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu weiter gewachsen, sich auf ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der Geiseln einzulassen, die sich seit dem Großangriff auf Israel von Anfang Oktober 2023 noch immer in der Gewalt der Radikalislamisten befinden. 

Am Sonntag wurde in Israel nach dem jüdischen Kalender der Jahrestag des Hamas-Überfalls vom 7. Oktober 2023 begangen. Netanjahu wurde während einer Rede bei den Gedenkfeierlichkeiten mehr als eine Minute lang von aufgebrachten Angehörigen der Geiseln unterbrochen. 

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant sagte in einer Rede, für die Geisel-Freilassung seien "schmerzhafte Zugeständnisse" nötig. "Nicht alle Ziele können allein durch Militäreinsätze erreicht werden", betonte er. 

Bei dem Hamas-Überfall waren nach israelischen Angaben 1206 Menschen getötet und 251 Geiseln genommen worden. 97 Geiseln werden demnach immer noch im Gazastreifen festgehalten, von denen aber 34 nach Einschätzung der israelischen Armee inzwischen tot sind.

Parallel zu den neuen Bemühungen um Deeskalation zwischen Israel und der Hamas wird sich der UN-Sicherheitsrat am Montag in einer Dringlichkeitssitzung mit den israelischen Luftangriffen auf den Iran befassen, wie die derzeitige Schweizer Präsidentschaft des Gremiums ankündigte. Die Sitzung war vom Iran beantragt worden. 

Israel hatte in der Nacht zum Samstag als Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff von Anfang Oktober militärische Ziele im Iran beschossen. Laut iranischen Angaben wurden dabei vier iranische Soldaten getötet. Teheran nannte den Sachschaden "begrenzt".

Der Iran unterstrich nach den israelischen Raketenangriffen zwar sein "Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung", verzichtete jedoch auf vehemente Drohungen gegen Israel. Präsident Masud Peseschkian sagte, sein Land strebe "nicht den Krieg" mit Israel an, werde aber eine "angemessene Antwort" auf die Luftangriffe geben. 

Der Generalstab der iranischen Streitkräfte hatte zuvor erklärt: "Während sich der Iran das Recht vorbehält, zum passenden Zeitpunkt zu reagieren, liegt der Schwerpunkt nun auf der Schaffung eines dauerhaften Waffenstillstands in Gaza und im Libanon."

Irans Außenminister Abbas Araghtschi sagte, Teheran habe einige Stunden vor den israelischen Angriffen "Hinweise (...) auf die Möglichkeit eines Angriffs in der Nacht" erhalten. Näher äußerte er sich zu diesen "Hinweisen" nicht. 

Die US-Website "Axios" hatte zuvor berichtet, dass Israel vor seinen Angriffen eine "Botschaft" an den Iran gesandt habe, um das Land vor einer "Antwort" auf die Angriffe zu warnen. Ziel der Botschaft sei es gewesen, "eine größere Eskalation" zu vermeiden.

Der israelische Beschuss im Gazastreifen sowie die gegenseitigen Angriffe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah gingen am Wochenende weiter. Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon wurden am Sonntag nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 21 Menschen getötet.

Am Vortag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben 70 Hisbollah-Kämpfer getötet und 120 Ziele im Südlibanon angegriffen, unter anderem Waffenfabriken und Lager. 

Die Hisbollah erklärte ihrerseits, sie habe am Sonntag einen Standort der israelischen Rüstungsindustrie nördlich von Haifa mit Raketen beschossen. Am Vortag hatte die Miliz nach eigenen Angaben 80 Geschosse auf Israel gefeuert, unter anderem auf Wohngebiete im Norden Israels. Zudem attackierte die Hisbollah nach eigenen Angaben erstmals den Luftwaffenstützpunkt Tel Nof südlich von Tel Aviv mit Drohnen. 

Im Gazastreifen ging unterdessen der heftige israelische Beschuss weiter. Die israelischen Streitkräfte erklärten, sie hätten dort 40 weitere islamistische Kämpfer getötet.

Der Zivilschutz im Gazastreifen teilte mit, durch israelischen Beschuss seien mindestens neun Menschen in einem Schulgebäude im Flüchtlingslager Al-Schati getötet und mehrere weitere verletzt worden. In dem Gebäude waren demnach Flüchtlinge untergebracht gewesen. Das israelische Militär erklärte, es prüfe die Berichte über einen Beschuss des Schulgebäudes. 

dja/

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Sun, 27 Oct 2024 21:41:00 GMT

Serie: Kassensturz: "Ich muss eigentlich immer sparen"

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Sun, 27 Oct 2024 21:30:14 GMT

Unfall auf B192: Frau stürzt mit Motorrad – schwer verletzt

Eine 56-Jährige kommt auf gerade Strecke mit ihrer Maschine ins Rutschen und stürzt. War eine Ölspur der Grund für den schweren Unfall?

Eine Motorradfahrerin ist in Sternberg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) auf der B192 mit ihrer Maschine gestürzt und schwer verletzt worden. Die 56-Jährige kam laut Zeugen auf gerader Strecke ins Rutschen, später wurde auf Höhe der Unfallstelle eine Ölspur gefunden, wie die Polizei mitteilte. Zunächst war unklar, wer für das Öl auf der Straße verantwortlich war und ob die Frau deswegen stürzte. Ein Rettungshubschrauber brachte die Schwerverletzte in ein Krankenhaus.

Die Straße wurde gereinigt. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Hinweise zu der Ölspur geben können.

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Sun, 27 Oct 2024 21:06:33 GMT

3. Fußball-Liga: Terrence Boyd rettet Mannheim Unentschieden

Nach zwei Siegen gibt Waldhof Mannheim wieder Punkte ab. Stürmer Terrence Boyd trifft spät.

Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim hat die perfekte Englische Woche nach den Siegen gegen den FC Erzgebirge Aue und Borussia Dortmund II knapp verpasst. Zum Abschluss des 12. Spieltages kamen die Kurpfälzer vor 10.568 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion gegen den Ex-Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden nur zu einem 2:2 (1:1). Die zweimalige Führung für die Hessen erzielten Fatih Kaya (7.) und Moritz Flotho (62.). Für Waldhof trafen Nicklas Shipnoski (37.) und Terrence Boyd (90.+2).

Waldhof war durchaus feldüberlegen, die besseren Chancen hatte hingegen Wiesbaden – vor allem, weil die Gastgeber in der Verteidigung nach den jüngsten Erfolgen ungewöhnliche Lücken aufwiesen. Kurz vor dem Ausgleich von Boyd traf Rico Benatelli nur den Pfosten (90.). Mit dem Unentschieden endete bei den Mannheimern eine Serie von drei Heimsiegen in Folge.

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Sun, 27 Oct 2024 20:56:06 GMT

Regierungsbildung: Brandenburg: SPD und BSW stehen vor Koalitionsverhandlungen

Nur SPD und BSW haben in Brandenburg eine realistische Mehrheit. Nach mehreren Sondierungsgesprächen wollen beide Seiten einen weiteren Schritt wagen - wenn die Landesvorstände grünes Licht geben.

Fünf Wochen nach der Landtagswahl in Brandenburg wollen SPD und BSW die Weichen für Koalitionsverhandlungen stellen. Die Sondierungsgruppen beider Parteien wollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag bekanntgeben, dass sie den Parteivorständen Verhandlungen empfehlen. Die Spitzen der Landesverbände von SPD und BSW müssen dem noch zustimmen. Die "B.Z." und die "Bild" berichteten zuvor darüber.

Eine solche Koalition wäre ein Novum in Deutschland. Seit Anfang Oktober loten die SPD unter Ministerpräsident Dietmar Woidke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) unter Landeschef Robert Crumbach eine mögliche Regierungskoalition für Brandenburg aus. Beide Seiten beurteilten die Gespräche bisher grundsätzlich positiv, allerdings sprach Crumbach davon, dass es auch manchmal schwierig sei. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuversichtlich hinsichtlich der Gespräche von SPD und BSW geäußert.

Nur SPD und BSW haben nach der Landtagswahl vom 22. September im Parlament eine realistische Mehrheit. Keine andere Partei will mit der zweitstärksten Kraft AfD koalieren.

Wagenknecht hat Forderungen gestellt

Über Inhalte der Gespräche wurde bisher nichts bekannt, weil beide Parteien Stillschweigen vereinbart hatten. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert eine klare Position zur Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen und ein Eintreten für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der überfallenen Ukraine . Wagenknecht sitzt nicht direkt mit am Verhandlungstisch, das BSW in Brandenburg stimmt sich aber nach eigenen Angaben eng mit ihr ab.

Woidke hatte sich mit Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie Thüringens CDU-Chef Voigt in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" Anfang Oktober für mehr diplomatisches Engagement Deutschlands zur Beendigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine ausgesprochen. Wagenknecht hatte den Artikel als wichtigen Beitrag bezeichnet, weil er statt Waffenlieferungen endlich eine andere Perspektive aufzeige. Woidke machte später aber auch deutlich, dass er Waffenlieferungen für die Ukraine weiter für notwendig hält.

Beratungen über Brombeer-Koalition 

In Sachsen und Thüringen geht es ebenfalls um eine mögliche Regierungsbeteiligung, hier aber in einer Brombeer-Koalition, also aus CDU, BSW und SPD. In Sachsen wurden die Sondierungsgespräche vorerst unterbrochen, weil auch Abgeordnete aus der BSW-Fraktion einem Antrag der AfD auf einen Corona-Untersuchungsausschuss im Landtag zustimmten.

In Thüringen steht das Projekt auf der Kippe: Die Suche nach einem Kompromiss zu friedenspolitischen Forderungen, die Wagenknecht zur Voraussetzung für den Start von Koalitionsverhandlungen gemacht hat, war bisher erfolglos.

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Sun, 27 Oct 2024 20:54:24 GMT

Identität unklar: Toter in Naherholungsgebiet bei Erding gefunden

Eine Spaziergängerin macht einen grausigen Fund: Eine Leiche liegt in einem Naherholungsgebiet in Oberbayern. Viel ist noch nicht zu dem Toten bekannt.

Eine Spaziergängerin hat in einem Naherholungsgebiet bei Erding eine Leiche gefunden. Die Frau rief daraufhin am Nachmittag die Polizei, wie diese mitteilte. Da der tote Mann schon länger dort gelegen hatte, war es nicht mehr möglich, seine Identität festzustellen. Die Kriminalpolizei soll diese nun klären und ermittelt, wie der Mann zu Tode kam.

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Sun, 27 Oct 2024 20:50:27 GMT

Landtagswahlen: SPD und BSW wollen Koalitions-Verhandlungen für Brandenburg empfehlen

Nur SPD und BSW haben in Brandenburg eine realistische Mehrheit. Nach mehreren Sondierungsgesprächen wollen sie einen weiteren Schritt wagen – wenn die Vorstände zustimmen.

Fünf Wochen nach der Landtagswahl in Brandenburg wollen SPD und BSW die Weichen für Koalitionsverhandlungen stellen. Die Sondierungsgruppen beider Parteien wollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag bekanntgeben, dass sie den Parteivorständen Verhandlungen empfehlen. Die Spitzen der Landesverbände von SPD und BSW müssen dem noch zustimmen. Die "B.Z." und die "Bild" berichteten zuvor darüber.

Eine solche Koalition wäre ein Novum in Deutschland. Seit Anfang Oktober loten die SPD unter Ministerpräsident Dietmar Woidke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) unter Landeschef Robert Crumbach eine mögliche Regierungskoalition für Brandenburg aus. Beide Seiten beurteilten die Gespräche bisher grundsätzlich positiv, allerdings sprach Crumbach davon, dass es auch manchmal schwierig sei. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuversichtlich hinsichtlich der Gespräche von SPD und BSW geäußert.

Nur SPD und BSW haben nach der Landtagswahl vom 22. September im Parlament eine realistische Mehrheit. Keine andere Partei will mit der zweitstärksten Kraft AfD koalieren.

Wagenknecht hat Forderungen gestellt

Über Inhalte der Gespräche wurde bisher nichts bekannt, weil beide Parteien Stillschweigen vereinbart hatten. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert eine klare Position zur Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen und ein Eintreten für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der überfallenen Ukraine. Wagenknecht sitzt nicht direkt mit am Verhandlungstisch, das BSW in Brandenburg stimmt sich aber nach eigenen Angaben eng mit ihr ab.

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Woidke hatte sich mit Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie Thüringens CDU-Chef Voigt in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" Anfang Oktober für mehr diplomatisches Engagement Deutschlands zur Beendigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine ausgesprochen. Wagenknecht hatte den Artikel als wichtigen Beitrag bezeichnet, weil er statt Waffenlieferungen endlich eine andere Perspektive aufzeige. Woidke machte später aber auch deutlich, dass er Waffenlieferungen für die Ukraine weiter für notwendig hält.

Beratungen über Brombeer-Koalition 

In Sachsen und Thüringen geht es ebenfalls um eine mögliche Regierungsbeteiligung, hier aber in einer Brombeer-Koalition, also aus CDU, BSW und SPD. In Sachsen wurden die Sondierungsgespräche vorerst unterbrochen, weil auch Abgeordnete aus der BSW-Fraktion einem Antrag der AfD auf einen Corona-Untersuchungsausschuss im Landtag zustimmten.

In Thüringen steht das Projekt auf der Kippe: Die Suche nach einem Kompromiss zu friedenspolitischen Forderungen, die Wagenknecht zur Voraussetzung für den Start von Koalitionsverhandlungen gemacht hat, war bisher erfolglos.

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Sun, 27 Oct 2024 20:49:00 GMT

"Tatort: Dein gutes Recht": Woher kennt man die blonde Killer-Anwältin?

Die eiskalte Anwältin aus "Tatort: Dein gutes Recht" sieht US-Star Tilda Swinton verblüffend ähnlich. Gespielt wird sie von Sandra Borgmann.

Im " Tatort : Dein gutes Recht" (27.10., das Erste) ging es am Sonntagabend ordentlich zur Sache, nicht wenige Kugeln durchbohrten die Ludwigshafener Luft. Die tödlichste davon feuerte die skrupellose Rechtsanwältin Patricia Prinz ab, eine elegante und androgyne Erscheinung mit platinblondem Kurzhaarschnitt - und einer irritierenden Ähnlichkeit mit Hollywoodstar Tilda Swinton (63). Verkörpert wird sie in der Folge jedoch von der deutschen Schauspielerin Sandra Borgmann (50).

Lesbische Küsse mit Kommissarin Odenthal

Treue Sonntagskrimi-Fans sehen die Blondine mit dem charaktervollen Gesicht nicht zum ersten Mal auf dem Bildschirm - bisher wirkte sie in ganzen zwölf "Tatort"-Folgen unterschiedlicher Ermittler-Teams mit. Im Jahr 2001 sorgte sie dabei für einige Schlagzeilen, als sie im "Tatort: Fette Krieger" wild mit Kommissarin Lena Odenthal ( Ulrike Folkerts , 63) herumknutschte. Da Folkerts im wahren Leben lesbisch ist, kam es zu Spekulationen darüber, ob sich nun auch die Serien-Figur outen würde.

Weitere spektakuläre Rollen füllte Borgmann in Krimi-Highlights wie "Tatort: Odins Rache" (2004) oder "Tatort: Weil sie böse sind" (2010) aus, zuletzt war sie 2020 in dem schrägen Münster-"Tatort: Es lebe der König!" zu sehen. Nach dem grandiosen Auftritt in der jüngsten Folge dürften sicherlich noch weitere "Tatort"-Engagements folgen.

Durchbruch als lesbische Rosalie in "Berlin, Berlin"

Seit dem Beginn ihrer Karriere überzeugt die 1974 in Mülheim an der Ruhr geborene Schauspielerin mit großer Vielseitigkeit und beeindruckender Wandlungsfähigkeit. Einem größeren Publikum wurde sie vor allem als schrille Lesbe Rosalie in der ARD-Vorabendserie " Berlin , Berlin" (2002-2005) bekannt.

Im Jahr 2000 gab sie als weibliche Hauptfigur in dem Skinhead-Drama "Oi! Warning" ihr vielbeachtetes Kino-Debüt, dem noch zahlreiche weitere Rollen in Filmen wie "Der Baader Meinhof Komplex (2008), "Transpapa" (2008) oder Sönke Wortmanns (65) "Sommerfest" (2017) folgen sollten. Dem Fernsehpublikum blieb sie weiterhin mit Rollen in Serien wie "Morden im Norden", "Liebe am Fjord" oder "Der König von Palma" erhalten, auch in dem Netflix-Serienhit "Dark" (2017-2020) spielte sie eine prominente Rolle.

Eigene Ermittler-Rolle in "Julia Durant ermittelt"

Zwischen 2018 und 2019 wurde Borgmann sogar kurzzeitig selbst zur Kriminalhauptkommissarin. In der Sat.1-Serie "Julia Durant ermittelt" löste sie insgesamt drei spektakuläre Fälle, die auf einer Krimi-Reihe des Schriftstellers Andreas Franz (1954-2011) beruhten. Der Titel der ersten Folge lautete: "Jung, blond, tot".

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Sun, 27 Oct 2024 20:47:03 GMT

Regierungsbildung: Brandenburg: SPD und BSW wollen Verhandlungen empfehlen

SPD und BSW stehen in Brandenburg vor Koalitionsverhandlungen. Die Sondierungsgruppen beider Parteien wollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag bekanntgeben, den Parteispitzen Verhandlungen vorzuschlagen. Zuvor berichteten die "B.Z." und die "Bild" darüber.

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