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Quelle: STERN.DE RSS-Feed - Der Tag im Überblick

Beschreibung: Tagesaktuelle Nachrichten und News sowie faszinierende Bilder und Reportagen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Unterhaltung, Gesundheit, Reise, Kultur, Wissenschaft, Technik.

Fri, 17 May 2024 20:54:00 GMT

Schauspieler: "Rust"-Prozess: Alec Baldwins Anwälte verlangen Einstellung

Schauspieler Alec Baldwin ist nach einem Schuss-Vorfall bei einem Filmdreh wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Im Juli soll der Prozess beginnen. Seine Anwälte fordern die Einstellung des Verfahrens.

Der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin (66) in einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung ist für Juli angesetzt. Doch im Vorfeld bemühen sich die Anwälte des Hollywood-Stars darum, das Verfahren noch abzuwenden. Bei einer mehrstündigen Anhörung vor der zuständigen Richterin in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) brachten sie am Freitag ihre Argumente vor. Baldwin nahm an der virtuellen Sitzung nicht teil. Richterin Mary Marlowe Sommer kündigte an, in der kommenden Woche über den Antrag auf Einstellung des Verfahrens zu entscheiden.

Baldwins Anwälte warfen der Staatsanwaltschaft unter anderem vor, Formfehler begangen zu haben. Etwa hätten die Strafverfolger voreingenommene Zeugen vor einer Grand Jury aussagen lassen. Sonderermittlerin Kari Morrissey wehrte sich etwa gegen Vorwürfe, sie habe dem Gremium Beweismittel vorenthalten und Zeugen bei der Befragung beeinflusst.

Eine Grand Jury untersucht in den USA nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft Straftaten und entscheidet, ob Anklage erhoben werden soll.

Nach dem Tod einer Kamerafrau im Oktober 2021 durch einen Schuss-Vorfall am Set des Westerns "Rust" war Baldwin im vorigen Januar von der Grand Jury angeklagt worden. Er plädierte wenig später auf "nicht schuldig".

Waffenmeisterin schuldig gesprochen

In einem separaten Prozess war die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die am Set von "Rust" für Waffensicherheit zuständig war, wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Im April verhängte die Richterin die Höchststrafe von 18 Monaten Haft gegen Gutierrez-Reed.

Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei der Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste. Kamerafrau Halyna Hutchins wurde tödlich getroffen. Es ist unklar, wie die scharfe Munition ans Set gelangte. Baldwin hat die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Hollywood-Star bis zu 18 Monate Haft.

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Fri, 17 May 2024 20:44:11 GMT

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin und Chemnitz starten mit Siegen in die Playoffs

Alba Berlin und die Niners Chemnitz haben ihre ersten Playoff-Spiele gewonnen. Schon am Sonntag können beide Teams daheim den nächsten Schritt Richtung Halbfinale machen.

Alba Berlin und die Niners Chemnitz sind erfolgreich in die Playoffs der Basketball-Bundesliga gestartet. Die Berliner gewannen die erste Viertelfinalpartie daheim vor 7071 Zuschauern gegen die Telekom Baskets Bonn deutlich mit 94:68 (41:31). Chemnitz setzte sich gegen Rasta Vechta mit 83:77 (42:34) durch.

Damit führen Alba und Chemnitz in der Best-of-Five-Serie jeweils mit 1:0. Die nächsten Partien beider Teams finden am Sonntag statt. Berlin und Chemnitz haben dabei erneut Heimrecht, ehe es am kommenden Dienstag im dritten Spiel nach Bonn bzw. Vechta geht.

Die Partie in Berlin begann sehr zerfahren und es kam zunächst kein richtiger Rhythmus auf. Es dominierten die Defensivreihen auf beiden Seiten. Die Hausherren leisteten sich anfangs zu viele Ballverluste und vergaben zu viele Würfe. Ein 10:0-Lauf direkt vor der Halbzeit brachte Alba dann aber eine zweistellige Führung zur Pause.

Alba bringt Vorsprung souverän ins Ziel

Daran knüpften die Gastgeber nach dem Seitenwechsel nahtlos an. Bonn wehrte sich zwar weiter mit viel Physis, doch die Berliner konnten den Vorsprung weiter ausbauen. Diesen brachte Alba souverän ins Ziel, konnte sogar noch Stammkräfte schonen. Beste Werfer waren der Berliner Matt Thomas mit 18 Punkten und Bonns Noah Kirkwood (14).

Die beiden Überraschungsteams Chemnitz und Vechta lieferten sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Europe-Cup-Sieger Chemnitz hatte aber die bessere Defensive und war auch im Abschluss Aufsteiger Vechta überlegen. Dadurch zogen die Sachsen im dritten Viertel davon. Doch Vechta gab nie auf und legte ein starkes Schlussviertel hin. Am Ende retteten die Niners den Sieg. Beste Werfer waren Deandre Lansdowne (Chemnitz/22) und Tommy Kuhse (Vechta/18).

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Fri, 17 May 2024 20:34:03 GMT

Musik: AC/DC rocken auf Schalke: Start der Europatour

Die legendären Hardrocker von AC/DC sind gut 50 Jahre nach der Band-Gründung wieder auf Europatour. In der Arena in Gelsenkirchen spielten die Australier am Freitagabend vor 54.000 Zuschauern. Insgesamt elf Konzerte spielt die Gruppe um Kultgitarrist Angus Young bis August allein in Deutschland. Mit im Programm sind jedes Mal auch einige der berühmten Rockhymnen wie "Highway to Hell", "Back In Black" oder "Thunderstruck".

Für AC/DC ist die "Power-Up"-Europatour die erste seit fast acht Jahren. Eigentlich wollten die Australier schon 2020 auf Tour gehen, wurden aber von der Corona-Pandemie ausgebremst.

Gitarrist Angus Young (68) und Sänger Brian Johnson (76) sind die letzten verbliebenen Mitglieder der AC/DC-Besetzung, die 1980 das Kultalbum "Back In Black" aufnahm. Bandleader Young tritt seit den Anfängen der Band, als er noch Teenager war, immer in Schuluniform auf, derer er sich im Laufe des Konzerts weitgehend entledigt. Rhythmusgitarrist Stevie Young ist seit 2014 dabei. Er ersetzt seinen Onkel, den 2017 gestorbenen Bandgründer Malcolm Young.

Am kommenden Dienstag treten AC/DC zum zweiten Mal in Gelsenkirchen auf. Weitere Stationen in Deutschland sind Dresden, Hockenheim, Stuttgart, Nürnberg und Hannover. Für einige Konzerte - etwa in Dresden - sind laut Konzertveranstalter noch Restkarten im Verkauf. Die "Power-Up"-Tour ist nach dem neuesten Studioalbum der Band benannt, das in 21 Ländern Platz 1 erreichte.

Tourdaten

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Fri, 17 May 2024 20:28:01 GMT

Rockband: AC/DC rocken auf Schalke - Start der Europatour

2020 wollten sie eigentlich auf Tour gehen, doch Corona kam dazwischen. Nun sind AC/DC zurück auf der Bühne und spielen ihr erstes von elf Konzerten in Deutschland.

Die legendären Hardrocker von AC/DC sind gut 50 Jahre nach der Band-Gründung wieder auf Europatour. In der Arena in Gelsenkirchen spielten die Australier am Freitagabend vor 54.000 Zuschauern. Insgesamt elf Konzerte spielt die Gruppe um Kultgitarrist Angus Young bis August allein in Deutschland. Mit im Programm sind jedes Mal auch einige der berühmten Rockhymnen wie "Highway to Hell", "Back In Black" oder "Thunderstruck".

Für AC/DC ist die "Power-Up"- Europatour die erste seit fast acht Jahren. Eigentlich wollten die Australier schon 2020 auf Tour gehen, wurden aber von der Corona-Pandemie ausgebremst.

Gitarrist Angus Young (68) und Sänger Brian Johnson (76) sind die letzten verbliebenen Mitglieder der AC/DC-Besetzung, die 1980 das Kultalbum "Back In Black" aufnahm. Bandleader Young tritt seit den Anfängen der Band, als er noch Teenager war, immer in Schuluniform auf, derer er sich im Laufe des Konzerts weitgehend entledigt. Rhythmusgitarrist Stevie Young ist seit 2014 dabei. Er ersetzt seinen Onkel, den 2017 gestorbenen Bandgründer Malcolm Young.

Am kommenden Dienstag treten AC/DC zum zweiten Mal in Gelsenkirchen auf. Weitere Stationen in Deutschland sind Dresden, Hockenheim, Stuttgart, Nürnberg und Hannover. Für einige Konzerte - etwa in Dresden - sind laut Konzertveranstalter noch Restkarten im Verkauf. Die "Power-Up"-Tour ist nach dem neuesten Studioalbum der Band benannt, das in 21 Ländern Platz 1 erreichte.

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Fri, 17 May 2024 20:27:00 GMT

Rapper: Vorwürfe gegen Sean "Diddy" Combs: Video soll laut US-Medium Angriff auf Ex-Freundin zeigen

Es sind Bilder, die schwer zu ertragen sind: Ein Video soll "CNN" zufolge zeigen, wie Sean "Diddy" Combs auf seine am Boden liegende Freundin eintritt und Gegenstände nach ihr wirft. Gegen den ehemaligen Hiphop-Superstar laufen mehrere Klagen.

Ein Video, das dem US-Nachrichtensender CNN exklusiv vorliegt, könnte den ehemaligen Rap-Mogul Sean "Diddy" Combs schwer belasten – und die Vorwürfe seiner Ex-Freundin Cassandra "Cassie" Ventura untermauern. Die R&B-Sängerin hatte ihm in der etwa zehnjährigen Beziehung unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt vorgeworfen und ihn verklagt. Im November einigten sich beide auf einen Vergleich.

Das Material stammt offenbar von 2016. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist brisant: Im März wurden Häuser "Diddys" von Bundesbeamten durchsucht. Mehrere Menschen hatten ihn verklagt und werfen ihm vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Combs hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe bestritten und die Durchsuchungen durch seinen Anwalt als "Hexenjagd" bezeichnet.

CNN-Video: "Diddy" scheint Cassie zu treten und über den Boden zu schleifen

Das Filmmaterial ist aus mehreren Kameraperspektiven zusammengeschnitten. Der Vorfall, der dort zu sehen ist, ist auch in Venturas Klageschrift beschrieben und soll sich am 5. März 2016 zugetragen haben, im Intercontinental Hotel in Century City, Los Angeles.

Diddy 12.39

Zu sehen ist, wie offenbar erst "Cassie", dann mutmaßlich "Diddy" ein Hotelzimmer verlassen. Er eilt ihr lediglich mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet hinterher. Als er sie eingeholt hat, packt er sie gewaltvoll am Nacken und schleudert sie auf den Boden. Dann tritt er auf sie ein und zerrt sie am Pullover über den Boden. Kurz darauf ist erneut zu sehen, wie er Gegenstände in ihre Richtung wirft. Dazugehörige Tonaufnahmen gibt es nicht, doch das Videomaterial ist brutal.

CNN konfrontierte nach eigenen Angaben beide Seiten mit dem Material. Ventura selbst äußerte sich nicht, doch ihr Anwalt, Douglas H. Wigdor, gab zu Protokoll: "Das erschütternde Video hat das verstörende und gefährliche Verhalten von Mr. Combs nur weiter bestätigt. Worte können nicht den Mut und die Tapferkeit ausdrücken, die Frau Ventura bewiesen hat, als sie sich an die Öffentlichkeit wandte." 

Sean "Diddy" Combs hatte die Anschuldigungen bisher bestritten, das neuerliche Video aber nicht weiter kommentiert.

Quellen:   CNN , mit Informationen der Nachrichtenagentur DPA

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Fri, 17 May 2024 20:26:00 GMT

Brad Pitt: Er ist der geborene Motorsportler

Brad Pitt spielt in seinem neuen Film einen Formel-1-Fahrer. Für die Rolle hat der Hollywoodstar hart trainiert.

Brad Pitt (60) fährt auf der Rennstrecke allen davon. In seinem neuen Film schlüpft er in die Rolle eines ehemaligen Formel-1-Fahrers. Um den Charakter möglichst authentisch darzustellen, hat der Schauspieler sich offenbar viel mit der Materie beschäftigt. "Er hat vier oder fünf Monate lang trainiert. Er ist ein erstaunlicher Fahrer. Einige der Formel-1-Fahrer sagten sogar, er sei ein geborener Athlet", erzählte der Produzent Jerry Bruckheimer (80) im Interview mit "People" über den Hollywoodstar.

Pitt sei "unglaublich in diesem Auto". Wie schnell er letztlich für den Streifen auf der Rennstrecke gefahren sei, wollte Bruckheimer aber nicht verraten. "Ich kann es nicht sagen. Die Versicherungsgesellschaft würde mich umbringen", scherzte er.

Brad Pitt spielt in dem noch unbenannten Projekt von Regisseur Joseph Kosinski (50) den alternden Rennfahrer Sonny Hayes, der aus dem Ruhestand zurückkehrt, um ein aufstrebendes Talent beim Weg an die Spitze zu begleiten. An seiner Seite sind Javier Bardem (55) und Damson Idris (32) zu sehen. Der Streifen, bei dem Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton (39) als Co-Produzent fungiert, soll im Sommer 2025 in die Kinos kommen.

Dreharbeiten beim Großen Preis von Großbritannien

Der Film soll laut "Deadline" größtenteils auf CGI verzichten und stattdessen echte Szenen aus Rennen zeigen. Dafür wurde im Juli 2023 auch beim großen Preis von Großbritannien gedreht und Brad Pitt stieg in einen modifizierten Formel-2-Wagen. "Ich muss sagen, es ist einfach großartig, hier zu sein", schwärmte er gegenüber dem "Sky Sports F1"-Moderator Martin Brundle (64). Er habe "einfach so viel Spaß, so viel Spaß, die beste Zeit meines Lebens".

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Fri, 17 May 2024 20:09:47 GMT

Unwetter: Überflutungen nach heftigem Dauerregen im Saarland

Großschadenslage in mehreren Kreisen und in der Landeshauptstadt: Im Saarland fielen in wenigen Stunden große Regenmengen. Häuser mussten evakuiert werden, Rettungskräfte waren im Dauereinsatz.

Heftiger Dauerregen hat am Freitag im Saarland Überflutungen und Erdrutsche verursacht. In der Landeshauptstadt Saarbrücken und weiteren Kommunen mussten Häuser wegen ansteigender Wassermassen evakuiert werden. Das Innenministerium sprach von einer "flächigen Hochwasserlage", wobei der Schwerpunkt auf dem südöstlichen Landesteil liege. Betroffen seien vor allem der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken, teilte der Sprecher des Ministeriums am Abend mit. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

Bei den Städten sei die Lage angespannt in der Landeshauptstadt Saarbrücken , in Eppelborn, Neunkirchen, St. Wendel, Saarlouis und Merzig. Mancherorts mussten Bewohner aus Wohnungen in vereinzelten Straßenzügen evakuiert werden. Vereinzelt seien auch Altenheime betroffen gewesen, etwa eines in Marpingen. In Saarbrücken-Russhütte sei die Lage "brenzelig" gewesen, weil die Strömungsgeschwindigkeit so hoch war, dass die Feuerwehr abbrechen musste und Strömungsretter des Deutschen Roten Kreuzes angefordert wurden.

Bisher seien glücklicherweise keine Menschen zu Schaden gekommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums am Freitagabend. 50 000 Sandsäcke aus der Landesreserve seien freigegeben. Es werde geprüft, ob man Hilfe aus umliegenden Bundesländern anfordern solle. Am späteren Abend sagte der Sprecher, die Lage sei nach wie vor angespannt: "Es ist noch lange nicht so, dass wir ans Aufräumen denken können."

Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. Betroffene Personen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Auch in mehreren Straßen in Lebach (Kreis Saarlouis) verließen Menschen ihre Häuser wegen steigender Pegelstände, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete.

"Wir haben überall Evakuierungen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. "Es regnet überall, landesweit." Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen zu meiden.

Menschen mit Booten gerettet

Der Kreis Neunkirchen teilte am Abend mit, alle Städte und Gemeinden im Landkreis seien "in großem Umfang von den Starkregenereignissen betroffen". Besonders gelte dies für Ottweiler, dort drohe die Blies überzulaufen. In Wemmetsweiler hätten Menschen mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden müssen. Von überfluteten Kellern und Straßen sowie Erdrutschen berichtete auch die Feuerwehr in Blieskastel (Saarpfalz-Kreis). "Die Böden nehmen keinen Regen mehr auf", sagte der Sprecher.

Es bestehe extreme Hochwassergefahr, erklärte das Hochwassermeldezentrum. Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit. Es könne zur Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang sowie zur Flutung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen kommen.

Auch das Landespolizeipräsidium Saarbrücken erklärte am Abend, es könne keine Entwarnung gegeben werden. Bis 19 Uhr wurden rund 750 Polizeieinsätze gezählt, dazu weit mehr als 1000 Einsätze von Rettungskräften. Bis zum Abend war von Verletzten nichts bekannt. "Viele Menschen müssen noch mit den Folgen kämpfen, wenn sie etwa nicht in ihre Wohnungen können", sagte ein Sprecher. Auch zahlreiche Straßen seien weiter gesperrt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte bis in die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins vor ergiebigem Dauerregen. Danach soll der Regen langsam nachlassen.

Zugverkehr eingeschränkt

Nach Angaben des Bahnunternehmens Vlexx war der Zugverkehr im Saarland stark eingeschränkt, dies galt auch für den Busverkehr. Teilweise wurden Gleise unterspült, auch in Oberleitungen gestürzte Bäume waren Ursache.

Der DWD maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden. Für diesen heftigen Regen seien Flüsse und Infrastruktur nicht ausgerichtet, sagte eine DWD-Meteorologin am Abend. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden - und dies war ein Sechstel mehr Niederschlag als normalerweise in jenem Monat. Bis 19 Uhr fielen laut DWD in Saarbrücken-Ensheim und Berus im Landkreis Saarlouis 107 Liter pro Quadratmeter. Verbreitet seien im Saarland 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Die Flusspegel seien dadurch rasch gestiegen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt im Saarland ab. Stattdessen werde er sich im Saarland gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ein Bild von der Lage vor Ort machen, teilte ein Regierungssprecher am Abend in Saarbrücken mit.

Im benachbarten Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Kreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde zunächst niemand. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer.

In Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg sollten wegen Überflutungsgefahr rund 220 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollten die Anwohner zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. "An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit.

Hochwasserbericht DWD-Wetterbericht

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Fri, 17 May 2024 20:04:50 GMT

Wetter: Überflutungen nach heftigem Dauerregen im Saarland

Großschadenslage in mehreren Kreisen und in der Landeshauptstadt: Im Saarland fielen in wenigen Stunden große Regenmengen. Häuser mussten evakuiert werden, Rettungskräfte waren im Dauereinsatz.

Heftiger Dauerregen hat am Freitag im Saarland Überflutungen und Erdrutsche verursacht. In der Landeshauptstadt Saarbrücken und weiteren Kommunen mussten Häuser wegen ansteigender Wassermassen evakuiert werden. Das Innenministerium sprach von einer "flächigen Hochwasserlage", wobei der Schwerpunkt auf dem südöstlichen Landesteil liege. Betroffen seien vor allem der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken, teilte der Sprecher des Ministeriums am Abend mit. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

Bei den Städten sei die Lage angespannt in der Landeshauptstadt Saarbrücken , in Eppelborn, Neunkirchen, St. Wendel, Saarlouis und Merzig. Mancherorts mussten Bewohner aus Wohnungen in vereinzelten Straßenzügen evakuiert werden. Vereinzelt seien auch Altenheime betroffen gewesen, etwa eines in Marpingen. In Saarbrücken-Russhütte sei die Lage "brenzelig" gewesen, weil die Strömungsgeschwindigkeit so hoch war, dass die Feuerwehr abbrechen musste und Strömungsretter des Deutschen Roten Kreuzes angefordert wurden.

Bisher seien glücklicherweise keine Menschen zu Schaden gekommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums am Freitagabend. 50.000 Sandsäcke aus der Landesreserve seien freigegeben. Es werde geprüft, ob man Hilfe aus umliegenden Bundesländern anfordern solle. Am späteren Abend sagte der Sprecher, die Lage sei nach wie vor angespannt: "Es ist noch lange nicht so, dass wir ans Aufräumen denken können."

Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. Betroffene Personen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Auch in mehreren Straßen in Lebach (Kreis Saarlouis) verließen Menschen ihre Häuser wegen steigender Pegelstände, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete.

"Wir haben überall Evakuierungen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. "Es regnet überall, landesweit." Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen zu meiden.

Menschen mit Booten gerettet

Der Kreis Neunkirchen teilte am Abend mit, alle Städte und Gemeinden im Landkreis seien "in großem Umfang von den Starkregenereignissen betroffen". Besonders gelte dies für Ottweiler, dort drohe die Blies überzulaufen. In Wemmetsweiler hätten Menschen mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden müssen. Von überfluteten Kellern und Straßen sowie Erdrutschen berichtete auch die Feuerwehr in Blieskastel (Saarpfalz-Kreis). "Die Böden nehmen keinen Regen mehr auf", sagte der Sprecher.

Es bestehe extreme Hochwassergefahr, erklärte das Hochwassermeldezentrum. Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit. Es könne zur Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang sowie zur Flutung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen kommen.

Auch das Landespolizeipräsidium Saarbrücken erklärte am Abend, es könne keine Entwarnung gegeben werden. Bis 19 Uhr wurden rund 750 Polizeieinsätze gezählt, dazu weit mehr als 1000 Einsätze von Rettungskräften. Bis zum Abend war von Verletzten nichts bekannt. "Viele Menschen müssen noch mit den Folgen kämpfen, wenn sie etwa nicht in ihre Wohnungen können", sagte ein Sprecher. Auch zahlreiche Straßen seien weiter gesperrt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte bis in die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins vor ergiebigem Dauerregen. Danach soll der Regen langsam nachlassen.

Zugverkehr eingeschränkt

Nach Angaben des Bahnunternehmens Vlexx war der Zugverkehr im Saarland stark eingeschränkt, dies galt auch für den Busverkehr. Teilweise wurden Gleise unterspült, auch in Oberleitungen gestürzte Bäume waren Ursache.

Der DWD maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden. Für diesen heftigen Regen seien Flüsse und Infrastruktur nicht ausgerichtet, sagte eine DWD-Meteorologin am Abend. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden - und dies war ein Sechstel mehr Niederschlag als normalerweise in jenem Monat. Bis 19 Uhr fielen laut DWD in Saarbrücken-Ensheim und Berus im Landkreis Saarlouis 107 Liter pro Quadratmeter. Verbreitet seien im Saarland 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Die Flusspegel seien dadurch rasch gestiegen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt im Saarland ab. Stattdessen werde er sich im Saarland gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ein Bild von der Lage vor Ort machen, teilte ein Regierungssprecher am Abend in Saarbrücken mit.

Im benachbarten Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Kreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde zunächst niemand. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer.

In Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg sollten wegen Überflutungsgefahr rund 220 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollten die Anwohner zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. "An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit.

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Fri, 17 May 2024 19:51:23 GMT

Kreis Kleve: Feuerwehr löscht Brand im Hotel des Freizeitparks in Kalkar

Im "Wunderland Kalkar" am Niederrhein hat die Feuerwehr am Freitag einen Brand im Hotelbereich des Freizeitparks gelöscht. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, wie die Freiwillige Feuerwehr in Kalkar am Abend mitteilte. Sämtliche Gäste und Mitarbeiter hätten das Gebäude rechtzeitig verlassen.  

Das Feuer war in der Zwischendecke eines Gästezimmers ausgebrochen. Der Betreiber habe sich um Ersatzunterkünfte für die betroffenen Hotelgäste gekümmert, hieß es von der Feuerwehr . Wie genau es zu dem Brand kommen konnte, soll nun die Kripo ermitteln. Der Freizeitpark mit Hotelbereich entstand in einem ehemaligen, nie ans Netz gegangenen Kernkraftwerk, dem sogenannten "Schnellen Brüter". 1995 begann die Umwandlung in eine Erholungs- und Freizeitanlage.

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Fri, 17 May 2024 19:30:50 GMT

Verkehrsunfall: Autofahrer kracht frontal in Linienbus und stirbt

Bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Linienbus ist ein 61 Jahre alter Autofahrer in Reichertshausen (Landkreis Pfaffenhofen) ums Leben gekommen. Der Mann war nach Mitteilung der Polizei am Freitagnachmittag aus bisher ungeklärter Ursache auf der Bundesstraße 13 auf die Gegenfahrbahn geraten.

Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen erlag der Autofahrer später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Busfahrer, ein 49-jähriger Mann aus Ilmmünster, wurde bei dem Aufprall lediglich leicht verletzt. Die Fahrgäste im Bus blieben unverletzt. Zur Klärung des Unfallhergangs wurde ein Gutachter zum Unfallort geholt.

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Fri, 17 May 2024 19:27:59 GMT

Extremer Dauerregen: Überflutungsgefahr: Mehr als 200 Anwohner müssen aus Häusern

Extremer Dauerregen trifft das westliche Rheinland-Pfalz, vielerorts treten Flüsse über die Ufer. In einem Ort werden die Menschen nun vorsorglich in Sicherheit gebracht.

Wegen Überflutungsgefahr müssen rund 220 Menschen in Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollen die Anwohner zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren.

"An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit. "Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte sind in allen Verbandsgemeinden im Einsatz, um Keller leer zu pumpen und die Bevölkerung zu unterstützen." Mehr als 1000 Helfer seien alleine im Kreis Trier-Saarburg im Einsatz.

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Fri, 17 May 2024 19:24:00 GMT

Emma Stone bei Filmpremiere: Glamouröser Monochrom-Look in Cannes

Emma Stone ist zurück auf dem roten Teppich: In Cannes präsentierte sie sich bei der "Kinds of Kindness"-Premiere komplett in Louis Vuitton.

Emma Stone (35) ist mit einem neuen Film zurück auf dem roten Teppich. Am Freitag erschien die Schauspielerin zur Premiere von "Kinds of Kindness" bei den 77. Filmfestspielen von Cannes: Dabei ließ sie nicht nur mit ihrer schauspielerischen Leistung, sondern auch mit ihrem Outfit wieder einmal keine Zweifel daran aufkommen, dass sie zur obersten Hollywood-Riege zählt.

Louis-Vuitton-Kleid mit Glamour-Faktor

Auf dem roten Teppich an der französischen Riviera posierte Stone in einem maßgeschneiderten, burgunderroten Paillettenkleid von Louis Vuitton mit einem tiefen V-Ausschnitt für die Fotografen. Besonderes Highlight der Robe waren zweireihige Rüschen am Saum sowie eine kleine Schleppe. Passend dazu trug sie in derselben Farbe Satin-Sandalen von Louis Vuitton.

Doch nicht nur ihr Abendkleid war laut "People" äußerst glamourös, mit dem dazu gewählten Schmuck setzte die "Poor Things"-Hauptdarstellerin noch einen drauf. Louis Vuitton hatte Emma Stone demnach unter anderem mit Schmuck aus der Deep-Time-Kollektion ausgestattet: darunter Ohrringe mit ovalen Diamanten und das "Volcano"-Armband besetzt mit einem Turmalin mit einem Gewicht von 53,49 Karat, vier Mandarin-Granat-Edelsteinen mit einem Gewicht von 28,38 Karat und zwei Diamanten in Goldgelb und Platin.

Hairstyling als bewusster Stilbruch

Stones Hairstyling wirkte zum ultra-glamourösen Outfit wie ein kleiner Stilbruch: die Schauspielerin trug ihre kupferfarbenen leichten Haare zu lockeren Wellen gestylt, die ihr sanft über die Schultern fielen. Das Make-up war in zarten Rosé-Tönen ebenfalls sehr schlicht gehalten.

In Cannes posierte die für "Poor Things" mit einem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin, wie weitere Fotos zeigen , neben ihren Kollegen aus "Kinds of Kindness": Auf dem roten Teppich waren zudem Willem Dafoe (68), Jesse Plemons (36), Hunter Schafer (25), Margaret Qualley (29) und Joe Alwyn (33) anwesend. Der Film ist für Stone nach "Poor Things" die zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Giorgos Lanthimos (50).

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Fri, 17 May 2024 19:11:00 GMT

Verursacher vor Gericht: Spektakulärer Lkw-Unfall an Brücke: Neues Video zeigt dramatische Dashcam-Perspektive

Anfang März ist es in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky zu einem spektakulären Unfall gekommen. Neue Dashcam-Aufnahmen zeigen den Moment, in dem das Fahrzeug durch das Brückengeländer rast. Der Unfallverursacher muss sich nun vor Gericht verantworten.

Anfang März ist es in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky zu einem spektakulären Unfall gekommen. Neue Dashcam-Aufnahmen zeigen den Moment, in dem das Fahrzeug durch das Brückengeländer rast. Der Unfallverursacher muss sich nun vor Gericht verantworten.

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Fri, 17 May 2024 19:06:00 GMT

Podcast "Die Lage – international": Mölling hält Einsatz von Nato-Sanitätssoldaten in Ukraine für denkbar

Sanitätssoldaten aus Nato-Staaten wie Estland könnten nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Christian Mölling die ukrainischen Streitkräfte unmittelbar unterstützen

Podcast Lage 170524, #19

In der Ukraine könnten nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Christian Mölling Sanitätssoldaten von Nato-Staaten wie Estland eingesetzt werden, um den Kampf gegen die russischen Truppen zu unterstützen. Mölling sagte am Freitag im stern -Podcast "Die Lage – international“, die Ukrainer müssten zwar allein kämpfen – aber alles andere könnten auch Soldaten anderer Länder übernehmen. "Das halte ich für eine im Prinzip sinnvolle Erwägung“, sagte der Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik zu Plänen, zum Beispiel Sanitätseinheiten zu entsenden. Außer Esrtland würden auch andere Staaten, die sich durch Russland in besonderer Weise bedroht fühlten solche Überlegungen anstellen – trotz des Risikos für die eigenen Soldaten. 

Auch Beschuss von Nato-Soldaten denkbar

"Das estnische Soldatinnen und Soldaten möglicherweise unter Beschuss geraten, durch langreichweitige Raketen zum Beispiel, das ist natürlich möglich“, betonte der Experte. "Das estnische Nato -Soldaten sterben, gehört mit zu dem Risiko.“ Dies würde aber nicht sofort den Bündnisfall auslösen, der die anderen Mitglieder der Allianz zum Beistand verpflichtet. Eine Unterstützung eines angegriffenen Staates durch Sanitäter sei völkerrechtlich zulässig.

"Wie stark involvieren wir uns?"

Trotz derartiger Überlegungen sieht Mölling die Nato nicht auf einem Weg, der sie Schritt für Schritt zur Kriegspartei mache. „Ich sehe keine Salami-Taktik“, betonte er. Mölling kritisierte jedoch, dass die Ukraine in der Vergangenheit stets zu spät und dann zu wenig Unterstützung bekommen habe. Dies schränkt nach seiner Einschätzung die Handlungsoptionen ein. "Das kann dazu führen, dass wir in einem halben Jahr oder Jahr vor der Frage stehen: Wie stark involvieren wir uns?“, sagte er. Als eine mögliche Option für ein stärkeres Engagement nannte er, dass westliche Flugzeuge russische Raketen oder Drohnen abschießen. Bei einer Abwehr der unbemannten Flugkörper gehe es ausdrücklich nicht darum, russische Soldaten zu töten. 

Der russische Vormarsch in der Region Charkiw wäre Mölling zufolge deutlich erschwert worden, wenn die Ukraine amerikanische Raketen bereits gegen die Sammlungsgebiete der Angreifer auf russischem Territorium hätte einsetzen können. Das lehnen die USA aber ab. Die Briten hätten solche Beschränkungen mittlerweile für die von ihnen gelieferten Systeme aufgehoben. „Es gibt Hinweise, dass auch die Amerikaner in diese Richtung tendieren“, sagte Mölling.

 

 

 

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Fri, 17 May 2024 19:06:00 GMT

Europawahl 2024: Diese Deutschen wollen ins Europäische Parlament

Wer will für die CSU oder AfD nach Brüssel? Wer für die SPD, die Grünen, den BSW, die Familien-Partei oder die Freien Wähler? Eine Übersicht der deutschen Spitzenkandidatinnen und -kandidaten bei der anstehenden Europawahl.

Ursula von der Leyen

Der CDU-Bundesvorstand hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Februar einstimmig als Spitzenkandidatin für die Europawahl Anfang Juni nominiert. CSU-Chef Markus Söder schrieb auf der Plattform X, dass die aus Niedersachsen stammende Politikerin "natürlich Spitzenkandidatin" der Union sei. "Die CSU wird sie kraftvoll unterstützen." Im März wurde von der Leyen offiziell Kandidatin der europäischen Parteienfamilie EVP für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission. Die CDU-Politikerin wurde in der rumänischen Hauptstadt Bukarest bei einem Kongress formell aufgestellt. In einer Rede nannte von der Leyen damals den Kampf für Frieden, Sicherheit, Freiheit und Wohlstand als einen Schwerpunkt für ihre Wahlkampagne. "Das Signal von Bukarest heute ist, dass die EVP für Europa steht, für ein starkes, sicheres, friedliches, wohlhabendes, demokratisches und geeintes Europa", sagte die 65-Jährige. Zudem kündigte sie einen entschlossenen Einsatz für die Interessen von Landwirten und kleinen und mittleren Unternehmen an. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine betonte von der Leyen, Ziel sei es, Kiew weiterzuhelfen – "so lange wie notwendig". Sie bekräftigte, dass die EVP den Plan unterstütze, in der künftigen Kommission den neuen Posten eines Kommissars für Verteidigung zu schaffen.

Als Präsidentin der EU -Kommission ist von der Leyen seit dem 1. Dezember 2019 Chefin von rund 32.000 Mitarbeitern, die unter anderem Vorschläge für neue EU-Gesetze machen und die Wahrung der Europäischen Verträge überwachen. Zudem sitzt die 65-Jährige bei fast allen großen internationalen Gipfeltreffen wie G7 oder G20 als EU-Repräsentantin mit am Tisch. Das US-Magazin "Forbes" kürte von der Leyen erst jüngst wieder zur "mächtigsten Frau der Welt".

Manfred Weber

Einer der erfahrensten Europapolitiker der deutschen Kandidatinnen- und Kandidaten: Seit 2004 sitzt der CSU-Mann im Europäischen Parlament. 2019 hatte er es auf das Amt des Kommissionspräsidenten abgesehen, das schließlich an von der Leyen ging. Wegen eines drohenden Rechtsrucks im EU-Parlament bezeichnete er die Wahl im Juni als "Schicksalswahl". Die Frage, ob man Europa angesichts des Heranwachsens von Nationalismus zusammenhalten könne, müsse alle umtreiben. Und die CSU werde verteidigen, was die Gründerväter aufgebaut hätten: Wenn die AfD sage, dieses Europa müsse sterben, dann sage Weder: Man werde dieses Europa verteidigen, stärken und in die Zukunft führen, "weil es für Frieden und Wohlstand steht". Als Schlüssel sieht er das Thema Migration: "Wir müssen das Thema jetzt lösen und alle, die sich dieser Lösung verweigern, tragen große Verantwortung." Zudem will Weber das geplante Verbrennerverbot ab 2035 aufweichen. IV Schmit12:07

Katarina Barley

Als Bundestagsabgeordnete sammelte sie zunächst Erfahrungen in Berlin, jetzt als Vizepräsidentin des EU-Parlaments auch in Brüssel und Straßburg. Barley hat einen harten inhaltlichen Wahlkampf gegen die AfD angekündigt. "Ernsthaft vorzuschlagen, dass Deutschland, das in der Mitte Europas liegt, in dem jeder fünfte Arbeitsplatz von der EU abhängt, aus der EU austritt, ist wahnsinnig", sagte die Europapolitikerin. Für ihre eigene Partei hat Barley ein Wahlziel ein Ergebnis über den historisch niedrigen 15,8 Prozent von 2019 ausgegeben. "Ich möchte für die SPD natürlich gerne mehr als das erreichen – und das hat die SPD auch verdient", so die SPD-Politikerin. Die Sozialdemokratin hofft dabei auf eine Trendwende und Rückenwind aus Berlin.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann

"Streitbar in Europa" – unter diesem Slogan geht die FDP mit der Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann ins Rennen, die sich selbst gern als "Eurofighterin" bezeichnet. Die 66-Jährige will ein starkes und wehrhaftes Europa. "Für die EU gilt: Wir brauchen weniger von der Leyen und mehr von der Freiheit. Die Populisten von rechts und links wollen nach Europa, um es von innen heraus zu zerstören. Das dürfen wir nicht zulassen, das werde ich nicht zulassen", machte sie klar. "Ich möchte mit Ihnen allen für Europa kämpfen." Die streitbare Politikerin setzt sich auch für die europäische Verteidigung ein.

Terry Reintke

Trotz ihrer erst 36 Jahre kann Reintke schon eine lange Karriere als EU-Politikerin vorweisen. Als damals jüngste Grünen-Abgeordnete kam Theresa "Terry" Reintke 2014 ins Europaparlament. Seit einem Jahr ist sie Ko-Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz, der Abgeordnete aus 17 Ländern angehören. Im November wurde sie vom Bundesparteitag in Karlsruhe mit 95,2 Prozent zur Spitzenkandidatin der deutschen Grünen gewählt. Die Transformation der Wirtschaft ist eines der Themen, die Reintke in Brüssel und Straßburg vertritt. Reintke streitet im EU-Parlament nicht nur für Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit, sondern auch für die Rechte der Frau und die Gleichberechtigung der Geschlechter. Reintke lebt in einer Beziehung mit der französischen Grünen-Politikerin Melanie Vogel, Senatorin im französischen Oberhaus. Sie setzt sich dafür ein, dass queere Menschen sich outen und ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen.

Als Spitzenkandidatin der europäischen Grünen könnte es für die überzeugte Europapolitikerin richtig steil nach oben gehen: Möglicherweise winkt sogar ein Posten als EU-Kommissarin. Jedes EU-Mitgliedsland kann einen Vorschlag für die Besetzung eines Postens in der Kommission einbringen. Zum Zug käme Reintke allerdings nur, wenn Ursula von der Leyen (CDU) nicht wiedergewählt wird. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien heißt es dazu: "Das Vorschlagsrecht für die Europäische Kommissarin oder den Europäischen Kommissar liegt bei Bündnis 90/Die Grünen, sofern die Kommissionspräsidentin nicht aus Deutschland stammt." FS Chronik AfD 17.34

Maximilian Krah

Zum Spitzenkandidaten wurde mit 65,7 Prozent Zustimmung der sächsische Europaabgeordnete Maximilian Krah gewählt. Seine Kandidatur wurde auch vom Rechtsaußen-Lager der Partei unterstützt. Krah ist in der AfD umstritten. Im EU-Parlament gab es seinetwegen mehrfach Ärger. Die rechtsnationale Fraktion Identität und Demokratie (ID) hatte ihn zu Beginn des Jahres für drei Monate suspendiert. Dabei ging es um den Vorwurf, dass Krah die Vergabe eines PR-Auftrags der Fraktion manipuliert haben soll. Seine Mitgliedschaft in der Fraktion war 2022 schon einmal für mehrere Monate ausgesetzt worden. Damals wurde ihm vorgeworfen, dass er im französischen Präsidentschaftswahlkampf nicht Marine Le Pen von der ID-Mitgliedspartei Rassemblement National, sondern öffentlich die Partei des Rechtsextremen Éric Zemmour unterstützte.

Krah setzte in seiner Bewerbungsrede stark auf das Thema Patriotismus. "Wir wollen ganz Deutschland zu einem großen Sonneberg machen", sagte der Europaabgeordnete mit Blick auf den ersten Landratsposten für die AfD, den sie im Juni in dem thüringischen Landkreis errungen hatte. Die AfD habe "endlich was zu sagen". Den Delegierten in Magdeburg rief der 46-Jährige zu: "Wir sind ein Volk, weil, wenn wir unsere Familienalben zeigen, dann erkennen wir, dass schon unsere Großväter und unsere Urgroßväter ein Volk sind." Zuletzt sorgte ein Spionage-Skandal um einen seiner inzwischen ehemaligen Mitarbeiter für Schlagzeilen. Auch Vorwürfe wegen finanzieller Unterstützung aus Russland und China belasten den Politiker. Krah tritt deshalb beim Europawahlkampf mehr in den Hintergrund.

Martin Schirdewan und Carola Rackete

Schirdewans politische Basis liegt in Thüringen. Er will sich zwar keinem Parteiflügel zuordnen, gilt aber als Pragmatiker und will das Profil der Linken "als moderne sozialistische Gerechtigkeitspartei wieder stärken". Im Europaparlament setzt der Enkel des früheren SED-Politikers Karl Schirdewan vor allem auf Steuergerechtigkeit, eine gerechte Finanzpolitik oder die Kontrolle großer Konzerne. Seine Mitstreiterin Carola Rackete wurde als Kapitänin der "Sea-Watch" international bekannt: Im Juni 2019 rettete sie 53 Menschen vor der Küste Libyens aus dem Mittelmeer und lief nach wochenlangem Warten entgegen des Verbots der italienische Behörden den Hafen der Insel Lampedusa an. Dass sie trotzdem vorrangig als "Flüchtlingskapitänin" wahrgenommen wird, ärgert Rackete. Sie sieht ihren Schwerpunkt als Europaabgeordnete in der Klimapolitik, sagte sie in Augsburg: "Die größte soziale Krise dieser Zeit ist die Klimakrise, sie betrifft jeden Aspekt des menschlichen Lebens, sie macht jedes soziale Problem noch schlimmer."

Fabio de Masi und Thomas Geisel

Der langjährige Linkenpolitiker de Masi verweist gerne auf seinen italienischen Großvater, der als Partisan gegen die Faschisten gekämpft habe. De Masi saß von 2014 bis 2017 für die Linke im Europaparlament, seine Schwerpunkte waren der Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Danach vertrat der Diplom-Volkswirt bis 2021 die Linke im Bundestag, war Obmann der Fraktion im Untersuchungsausschuss zum Skandal um den Finanzdienstleister Wirecard. Der 43-Jährige war Mitbegründer des von Wagenknecht 2018 initiierten Bündnisses "Aufstehen". Aus Kritik am Kurs der Linken verließ der in Hessen geborene Deutsch-Italiener 2022 die Partei – und wollte eigentlich nicht mehr politisch tätig sein.

Thomas Geisel war sechs Jahre lang SPD-Oberbürgermeister von Düsseldorf, bis er 2020 sein Amt an die CDU verlor. Nach 40 Jahren SPD-Mitgliedschaft schloss sich der Vater von fünf Töchtern Anfang Januar dem Wagenknecht-Bündnis an. Als Oberbürgermeister habe er manche Vorgabe aus Brüssel für die kommunale Ebene als "übergriffig" erlebt, trotzdem sei er "leidenschaftlicher Europäer" geblieben.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) setzt in seiner Kampagne für die Europawahl am 9. Juni ganz auf die Zugkraft seiner Namensgeberin. Inhaltlich wolle sich das BSW unter anderem dafür einsetzen, "dass Europa wieder eine Friedensmacht wird". Auf kleineren Wahlplakaten sind auch die BSW- Spitzenkandidaten für die Europawahl, Fabio de Masi und Thomas Geisel, zu sehen. Auf die Frage, warum Wagenknecht so prominent plakatiert wird, obwohl sie nicht für das Europaparlament kandidiere, verwies Ko-Parteichefin Mohamed Ali auf die Bekanntheit der BSW-Gründerin. Bei der ersten Wahl, zu der die Partei antritt, sei es daher sinnvoll, das Wagenknecht im Fokus stehe.

Christine Singer

Die Bäuerin, die mir ihrer Familie einen Milchviehbetrieb bewirtschaftet, möchte als Praktikerin im EU-Parlament mitmischen. "Mein Vor-Ort-Wissen möchte ich in die Europapolitik einbringen, ich weiß, wo der Schuh wirklich drückt: Entscheidungen müssen wieder mehr im Sinne der Regionen getroffen werden. Gesetze müssen wieder alltagstauglich gestaltet werden und den Betroffenen nicht mehr Probleme bereiten, als für Entlastung zu sorgen." Sie will dafür unter anderem den Mittelstand entlasten, angepasste Standards für EU-Importe,  mehr Eigenversorgung und weniger Abhängigkeiten und eine stärkere europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik.

Martin Sonneborn und Sibylle Berg

Die Satirepartei "Die Partei" geht mit ihrem Vorsitzenden Martin Sonneborn und Schriftstellerin Sibylle Berg an der Spitze in den Europawahlkampf. Die beiden wurden bereits im September in Mainz auf die ersten beiden Plätze der Liste gewählt, wie Sonneborn sagte. Bei der vergangenen Europawahl hatte "Die Partei" zwei Plätze im Europaparlament errungen, der Satiriker NiKo Semsrott verkündete dann Anfang 2021 seinen Austritt aus der Partei, so dass zuletzt nur noch Sonneborn "Die Partei" in dem Parlament vertrat.

Sebastian Everding, Aída Spiegeler Castañeda und Robert Gabel

Die Tierschutzpartei geht mit einem Trio ins Rennen. Spitzenkandidat Everding wolle mit seinen Mitstreitern "das Engagement, das wir bereits auf kommunaler Ebene aufgebaut haben, nun im Europäischen Parlament ausbauen". Die Partei konnte 2014 und 2019 bereits jeweils ein Mandat im Europaparlament erringen. Jetzt sehe man die Chance, dass es alle drei nach Brüssel schaffen. Ganz oben auf unserer politischen Agenda stehen Tierwohl, aber auch mehr Engagement für Klimaneutralität, eine humane Asylpolitik und die Angleichung der Sozialsysteme. Europawahl

Manuela Ripa

Seit vier Jahren sitzt Ripa für die ÖDP schon im EU-Parlament, wo sie sich nach eigenen Angaben "für ein ökologisches und nachhaltiges Europa" einsetzt. Das Herz der ökologisch-demokratischen Politikerin schlägt für den Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl und Verbraucherschutz. Nach eigenen Angaben wurde Ripa zweisprachig in Deutsch und Italienisch erzogen. Durch ihre Nähe zu Frankreich und Luxemburg habe sie schon von Kindesbeinen an ein Europäisches Bewusstsein entwickelt.

Anja Hirschel, Anne Herpertz und Lukas Küffner

Schon im Juni vergangenen Jahres – fast ein Jahr vor der Wahl zu Europaparlament – hatte die Piratenpartei ihre zwanzigköpfige Wahlliste vorgestellt. Ein Trio stellt hier die Spitzenkandidaten. Besonders im Bereich Digitales will man in Europa etwas bewegen, sagte Spitzenkandidatin Hirschel. "Wir sind die Digitalkompetenz, die in der Politik bei anderen Parteien fehlt. (...) Ich möchte in Europa die Stimme der Freiheit sein, um die Menschen vor dem Überwachungsfanatismus der EU-Kommission zu schützen, denn sonst tut es niemand." Bürger- und Freiheitsrechte sind den drei Kandidaten ein wichtiges Anliegen im Wahlkampf.

Niels Geuking, Sarah Drewes und Helmut Geuking

Ebenfalls ein Trio – darunter Vater und Sohn. Helmut Geuking saß bis vor Kurzem noch im Europaparlament; sein Sohn Niels ist nachgerückt. Die Familien-Partei will die EU familienfreundlicher machen, ein europäisches Kindergeld und ein Erziehungsgehalt. Zudem möchte sie, dass wieder mehr Kinder geboren werden und Eltern mehr Zeit für ihre Kinder haben. Kindererziehung und Beruf sollen daher besser vereinbar sein, fordert die Partei.

Damian Boeselager, Nela Riehl, Kai Tegethoff und Rebekka Müller

30 Kandidatinnen und Kandidaten hat die Partei Volt aufgestellt – vier davon bilden das Spitzenteam. Die Partei will Europa reformieren, mit einem Schwerpunkt auf soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz. Weiteres Thema im Wahlkampf ist eine "innovationsfreundliche, konkurrenzfähige und digitale Wirtschaft". Vor allem geht es dem Quartett um den Kampf gegen Rechtspopulismus in Europa. "Lasst uns den antidemokratischen Tendenzen eine positive Vision von Europa entgegensetzen! Ich bin noch nicht fertig – und Volt fängt gerade erst richtig an!", sagt der Europaparlamentarier. Seine Mitstreiterin Nela Riehl ergänzt: "Illiberale Tendenzen nehmen in Europa zu. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass Menschenrechte nicht verhandelbar werden!"

Quellen : Nachrichtenagenturen AFP, DPA und Reuters, FDP , Freie Wähler , Partei Mensch Tierschutz Umwelt , ÖDP , Piratenpartei , Familien-Partei Deutschlands, Volt , Deutschlandfunk

Bilder : AFP, DPA, Imago Images, Volt, Familien-Partei, ÖDP, Tierschutzpartei

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Fri, 17 May 2024 18:59:00 GMT

Wohnungskrise: In Amsterdam kostet ein WG-Zimmer 900 Euro – deshalb bauen diese Studenten lieber selbst

Amsterdamer Studenten hatten die Nase voll davon, Wohnraum in der eigenen Heimatstadt nicht mehr bezahlen zu können. Also nahmen sie an einer Ausschreibung teil – und erhielten den Zuschlag, sich selbst ein Haus zu bauen. Ein Modell mit Zukunft?

Während man Ende der 1980er Jahre in einer Großstadt noch für 250 D-Mark eine Zwei-Zimmer-Wohnung und Anfang der 2000er Jahre für den gleichen Preis in Euro ein WG-Zimmer mieten konnte, müssen Studenten inzwischen deutlich mehr berappen. In Amsterdam sind die Preise für ein WG-Zimmer auf rund 900 Euro geklettert.

Zu viel für viele.

Als die Stadt 2020 eine Ausschreibung für Kooperativen veröffentlichte, auf die man sich um Grundstücke für ein eigenes Bauprojekt bewerben konnte, sprang eine Gruppe von Studenten an. "Wir waren 22, 23 Jahre alt", hat Iris Luden dem britischen "Guardian" gesagt. "Es war ein Traum. Wir haben angefangen herumzuspinnen. Wie wäre es, wenn wir uns etwas Eigenes bauen? Wir haben uns einen Kindergarten vorgestellt, unser eigenes Essen anzubauen ... Wir trafen uns jeden Monat, um darüber zu sprechen. Und dann ging es plötzlich voran." Amsterdam Parkplatz20.15

10 Prozent der Amsterdamer Wohnungsneubauten gehen an Kooperativen

Iris Luden, Ingenieurin für Künstliche Intelligenz, hatte das Glück, noch in ihrer alten Studentenbude wohnen bleiben zu können. Mittlerweile ist es in Amsterdam durchaus üblich, dass man sich jedes Jahr ein neues Zimmer suchen muss. "Es ist so übel, man kann nirgendwo bleiben", sagt sie. "Wir wollten etwas Bezahlbares – und eine Gemeinschaft." Hätte die Stadt nicht die Ausschreibung für 15 bis 20 Genossenschaftswohnungs-Projekte veröffentlicht, die binnen vier Jahren gebaut werden sollen, wäre aus der Spinnerei wohl nie etwas geworden. Doch die Stadt meint es ernst: 10 Prozent des neuen Wohnungsbestands soll Kooperativen gehören.

So nahmen die Visionen der Gruppe plötzlich Gestalt an. Sie gab sich den Namen De Torteltuin (Taubengarten), teilte sich in Untergruppen zu Themenschwerpunkten wie Finanzierung oder auch Nachhaltigkeit auf, ließ sich als Verein eintragen, schrieb einen Projektplan. Die Initiative suchte und fand ein Architektenteam mit Expertise für gemeinnützige Kooperationsprojekte, sammelte Geld und präsentierte den Entwurf: ein vier Stockwerke hohes, holzvertäfeltes Gebäudes mit 40 Wohneinheiten – darunter Einzimmerwohnungen, aber auch Unterkünfte mit Platz für drei. 

Entwurf des Hauses
Vier Stockwerke und 40 Wohneinheiten plante das Architektenbüro Natrufied Architecture für den Genossenschaftsbau von De Torteltuin. 30 Prozent Sozialwohnungen und sechs Wohnungen für Menschen in Schwierigkeiten sind vorgesehen. "Zum Beispiel Migranten mit Aufenthaltsgenehmigung, die noch kein Netzwerk haben. Das braucht man heutzutage, um in Amsterdam eine Wohnung zu bekommen", erklärt Jelle Don.
© Entwurf: Natrufied Architecture

De Torteltuin erhielt den Zuschlag und ein Grundstück, das nur 20 Minuten mit der Straßenbahn und 45 Minuten mit dem Rad vom Stadtzentrum entfernt liegt – in IJburg, einem vor mehr als 20 Jahren künstlich aufgeschütteten Baugebiet im südlichsten Teil des Binnensees IJmeer. Wieso das Vertrauen? Es mag daran gelegen haben, dass die Bewerber jung waren und ihnen zugetraut wurde, es mit dem Behördendschungel aus Regularien, Vorgaben und Bürokratie aufzunehmen, mutmaßt der heute 34-jährige Jelle Don im Interview mit dem stern . Notschlafstelle für Studenten

Die Architekten gaben Workshops, damit das Kollektiv bei Gestaltungsfragen fachkundig mitentscheiden konnte. "Wir wollten der Welt unsere Vision vorstellen und so hatten wir die Möglichkeit dazu", erklärt Jelle Don. "Mit Holz zu bauen ist wesentlich umweltfreundlicher als mit Beton, und Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig", so Don. "Die Außenvertäfelung besteht aus recyceltem Holz und ist daher farblich uneinheitlich, aber das soll man auch sehen. Es wird wie ein großes Mosaik." 

Das Geld für den Bau, der, wenn alles gut läuft, Ende 2024 beginnen und Mitte 2026 fertig sein soll, kam durch unterschiedliche Töpfe zusammen: Kredite von der Bank und der Stadt, Crowdfunding durch Freunde und Familien, dazu zwei Anleihen. 9 von den wohl benötigten 13 Millionen Euro hat die 26-köpfige Initiative bereits zusammen. Die meisten sind inzwischen mit ihrem Studium fertig, Don ist promoviert; nicht alle Gründer sind noch dabei, aber es wurden neue Interessierte aufgenommen, die idealerweise über eine gewisse Expertise verfügen, etwa ein Architekturstudium. Ob sie alle auch einziehen werden, ist noch nicht sicher. "Einer ist dabei, der macht mit, weil er es einfach interessant findet. Er wohnt sogar in Rotterdam und will dort auch bleiben."

9 Millionen Euro Schulden – bisher

Nun haben also 26 junge Menschen bislang 9 Millionen Euro Schulden. Wie fühlt sich das an? "Das ist nicht so einfach. Rein juristisch sind unsere Vorstandsmitglieder dafür verantwortlich und haftbar. Wir haben eine Versicherung abgeschlossen, müssen aber im schlimmsten Fall nachweisen, dass wir stets rationale Entscheidungen getroffen und genügend Sachkundige hinzugezogen haben. Wir müssen also alles sorgfältig dokumentieren. Aber die erste Unterschrift unter einen Kredit über 600.000 Euro von der Stadt zu setzen, hat sich schon komisch angefühlt." Alle weiteren Kredite werden erst bei Baustart ausgeschüttet, von der Stadt gibt es dann noch einmal 1,4 Millionen.

Das Gebäude wird Eigentum des Kollektivs sein, jeder Bewohner zahlt seine Miete. Ein Drittel der Wohnungen werden Sozialwohnungen, die teuerste Privatwohnung für eine Familie kostet monatlich 1200 Euro. Wenn alles gutgeht, ziehen die ersten Mieter Mitte 2026 in ein CO2-neutrales Gebäude mit Solarkollektoren auf dem Dach, Gemeinschaftsräumen auf jedem Stockwerk, Gästezimmern, einem Geräteschuppen sowie einem Musikstudio im Keller. Private Eigentümer soll es bewusst nicht geben, damit die Wohnungen auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Der Genossenschaftsgedanke, den es auch in Deutschland gibt, geförderte gemeinnützige Projekte nicht schleichend in Privatbesitz zu verwandeln, könnte dem Amsterdamer Wohnungsmarkt wieder etwas Luft verschaffen.

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Fri, 17 May 2024 18:58:32 GMT

Internet: Musk lässt Twitter-Webadressen auf x.com umleiten

Elon Musks Plattform X entfernt letztes Twitter-Überbleibsel: Web-Adressen werden nun komplett auf "x.com" umgestellt.

Elon Musks Online-Plattform X hat ein weiteres Überbleibsel aus ihrer Vergangenheit als Twitter entfernt. Fast zehn Monate nach der Umbenennung lautete die Web-Adresse der Profile bis zuletzt immer noch "twitter.com". Damit ist jetzt Schluss: Ruft man die alten Adressen im Web-Browser auf, wird auf "x.com" umgeleitet. Alle "Kern-Systeme" liefen nun unter x.com, schrieb Musk dazu am Freitag.

Der Tech-Milliardär hatte Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Die Umbenennung war nach seiner Darstellung notwendig, um zu unterstreichen, dass seine Plattform viel mehr als nur ein Kurznachrichtendienst sein soll. Neben einer neuen Funktion für Anrufe will er X unter anderem auch zum Ort für Jobsuche und Geldüberweisungen machen. 

Nach der Übernahme brachen die Anzeigenerlöse ein, mit denen sich Twitter traditionell fast ausschließlich finanzierte. Viele Werbekunden befürchten, dass ihre Markennamen neben Beiträgen mit Hassrede auftauchen, nachdem Musk die Regeln für Inhalte auf der Plattform lockerte. X bestreitet, dass es auf der Plattform ein Problem mit Hassrede gibt.

X-Beitrag von Musk

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Fri, 17 May 2024 18:56:00 GMT

Dating in Hollywood: Reichen-Kupplerin Gina Hendrix: "Ich weiß, was Männer denken, bevor sie es denken"

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Fri, 17 May 2024 18:47:10 GMT

Ermittlungen: Todesfall in Berliner Maßregelvollzug: Hintergründe unklar

Der Maßregelvollzug in Berlin ist immer wieder in den Schlagzeilen. Es fehlt an genügend Plätzen und an Personal. Nun wirft ein Todesfall Fragen auf.

Im Berliner Maßregelvollzug ist ein psychisch kranker Patient gestorben. Das bestätigte ein Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung am Freitagabend auf Anfrage. Zuvor hatte der RBB berichtet. Der Sprecher der Gesundheitsverwaltung machte zunächst keine weiteren Angaben. Die Polizei sei eingeschaltet und ermittele zu den Hintergründen, sagte der Sprecher. Nach dem Bericht der RBB-Abendschau ist der Patient bereits am Freitag vor einer Woche gestorben. Er habe sich in einem gesonderten Isolierraum befunden, wo eine Bewachung rund um die Uhr vorgesehen sei. Gleichwohl sei der Tod erst später festgestellt worden, hieß es in dem Bericht.

In den Maßregelvollzug kommen Straftäter, wenn ein Gericht sie als psychisch auffällig oder suchtkrank einstuft. In Berlin ist der Maßregelvollzug seit Jahren überbelegt. Beschäftigte und Verbände hatten zuletzt wiederholt Alarm geschlagen und erklärt, dass Patienten nicht ausreichend therapiert werden könnten und Mitarbeiter überlastet seien. Der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Sven Reiners, hatte im April "aus Gewissensgründen" gekündigt.

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Fri, 17 May 2024 18:41:45 GMT

Russische Invasion: Putin will Pufferzone bei Charkiw

Zum Ende seiner China-Reise lobt Kremlchef Putin Pekings Streben nach einer Lösung des Konflikts um die Ukraine. Erneut beteuert er, bereit zu Verhandlungen zu sein. Eine Basis dafür es gebe schon.

Russland will die seit Wochen beschossene Stadt Charkiw im Osten der Ukraine nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin nicht besetzen und dort angeblich nur eine Pufferzone einrichten. Stand heute gebe es keine Pläne, Charkiw einzunehmen, sagte Putin vor Vertretern russischer Staatsmedien zum Ende seines Besuches in China in der Stadt Harbin.

Ein Reporter hatte ihm die Frage gestellt, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag die massiv angegriffene Region Charkiw besucht hatte. Selenskyj sprach von einer Stabilisierung der Lage dort. Die Russen hätten lediglich die erste von drei Verteidigungslinien erreicht, sagte Selenskyj vor Journalisten.

Putin gab an, dass Russland derzeit eine Pufferzone dort einrichte, weil von Charkiw aus die russische Region Belgorod massiv mit Drohnen und Raketen beschossen werde. Die jüngsten massiven Schläge gegen die Region Charkiw habe sich die Ukraine selbst zuzuschreiben, weil sie russisches Gebiet immer wieder attackiere.

Die Behörden in Belgorod meldeten erneut massiven Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite. Unter anderem sei ein Auto getroffenen worden, eine Frau und ihre vier Jahre alter Sohn seien getötet worden, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Auch andere Regionen meldeten Drohnenattacken von ukrainischer Seite, es gab mehrere Brände. Allerdings wird Charkiw bereits seit Kriegsbeginn von russischen Truppen massiv beschossen.

Die Lage um Charkiw gilt derzeit weiter als gespannt. Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew, der jetzt Vizechef im nationalen Sicherheitsrat ist, hatte Selenskyjs Reise nach Charkiw zuvor als Abschiedsbesuch bezeichnet. Weil die Führung in Moskau immer wieder Charkiw als russische Stadt bezeichnet, gehen viele Experten davon aus, dass der Kreml auch die Region annektieren will. Putin dementierte dies erstmals mit der Einschränkung, dass es derzeit nicht geplant sei.

Tote bei russischem Luftangriff auf Charkiw

Bei einem russischen Luftangriff auf Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Außerdem seien 25 Menschen verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Russische Flugzeuge hätten am Freitag zwei Gleitbomben auf die Stadt abgeworfen, schrieb Gebietsgouverneur Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram.

Die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde am Freitag von Russland mit Raketen beschossen. Dabei sei ein Mensch getötet, acht weitere seien verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit.

Zugleich setzten russische Bodentruppen ihre vor einer Woche begonnene Offensive in dem Grenzgebiet bei Charkiw fort, wie der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj auf Telegram schrieb. Die russische Armee habe diese neue Front mittlerweile auf etwa 70 Kilometer verbreitert. Dies solle die Ukrainer zwingen, mehr Brigaden aus der Reserve einzusetzen. Es sei dem Gegner aber nicht gelungen, die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Russland setze bei den Angriffen Luftwaffe, Raketen, Artillerie und Panzer ein. Einen Vorteil für die Ukrainer sah Syrskyj bei Drohnen und dem präziseren Artilleriefeuer.

Putin lobt China und kritisiert Friedensgipfel in der Schweiz

Putin lobte zum Ende seiner China-Reise ausdrücklich die Bestrebungen Pekings, den Konflikt um die Ukraine zu beenden. Er habe mit Partei- und Staatschef Xi Jinping ausführlich über den Krieg gesprochen, sagte er. China bezeichnet sich als neutral in dem Konflikt, gilt aber als Unterstützer Russlands. Zugleich kritisierte Putin den in der Schweiz geplanten Friedensgipfel der Ukraine. Die am 15. und 16. Juni in der Nähe von Luzern geplante Konferenz sei der Versuch, Russland Bedingungen für eine Beendigung des Konflikts aufzuzwängen, sagte er.

Die Ukraine und der Westen hoffen, dass China einen Vertreter zum Gipfel in die Schweiz schickt, um dem Treffen mehr Gewicht zu verleihen. In Kiew sagte Selenskyj im Gespräch mit den Journalisten, dass viele Staaten an dem Treffen teilnehmen würden. Er erinnerte daran, dass auch China für die territoriale Unversehrtheit der Ukraine eintrete und kein Verständnis habe für Annexionen in dem Land. Ziel des Gipfels in der Schweiz sei ein Kommuniqué für eine Lösung des Konflikts. Die Ukraine wolle etwa Energiesicherheit und einen Austausch aller Gefangenen erreichen, sagte Selenskyj.

Putin kritisierte, dass Russland nicht eingeladen sei zu dem Treffen, sich aber ständig Vorwürfe machen lassen müsse, daran nicht teilzunehmen. Auch Verbündete Russlands sehen keinen großen Sinn in dem Treffen, wenn nicht beide Kriegsparteien daran teilnehmen.

Putin betonte erneut, dass Russland bereit sei zu Verhandlungen. Er erinnerte noch einmal daran, dass es kurz nach Kriegsbeginn bereits in Istanbul eine Einigung mit der ukrainischen Seite zur Beilegung des Konflikts gegeben habe. Es habe ein fertiges Dokument gegeben, das nun weiter eine Grundlage für neue Verhandlungen sein könne, sagte Putin. Aus dem Papier hatte Ende April auch die Zeitung "Welt" zitiert unter dem Titel: "Das geheime Dokument, das den Ukraine-Krieg hätte beenden können." Nach Putins Aussage hätten damals Kiew und der Westen entschieden, den Kampf fortzusetzen.

Feuerpause zu Olympia? Selenskyj und Putin äußern sich

Unabhängig voneinander äußerten sich Selenskyj und Putin zur französischen Idee einer Feuerpause während der Olympischen Sommerspiele in Paris. Ihm seien die Details der Initiative nicht klar, zumal Russland die Gelegenheit nutzen könne, weiter Militärtechnik in Richtung Ukraine zu bewegen, sagte Selenskyj der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" zufolge.

Der ukrainische Staatschef betonte erneut, dass es bereits eine Feuerpause gegeben habe, aber diese mit dem russischen Feind nicht funktioniere. Außerdem stelle sich die Frage, "wer sicherstellen wird, dass während einer Feuerpause ihre Streitkräfte nicht zu uns vorrücken". Es sei möglich, in dieser Zeit Technik zu bewegen und dann einen Angriff zu starten, warnte der Präsident. "Also ich verstehe die Details nicht. Für mich klingt das bisher nach einer nicht lebensfähigen Geschichte."

Kremlchef Putin sagte, dass ihn Xi auf das Thema angesprochen habe. Putin selbst äußerte sich nicht weiter zu dem Inhalt seines Gesprächs. Er kritisierte aber, dass der Westen von Russland die Einhaltung eines olympischen Friedens verlange, sich selbst aber mit dem Ausschluss russischer Athleten nicht an den olympischen Gedanken halte.

Der Kreml hatte schon zuvor Zweifel an einer der französischen Initiative geäußert, weil die Ukraine die Zeit der Spiele vom 26. Juli bis 11. August nutzen könnte, um die Streitkräfte weiter aufzurüsten und neu zu gruppieren für den Krieg. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte erklärt, dass es keine konkreten offiziellen Vorschläge aus Paris gebe zum Vorgehen.

Die Idee des olympischen Friedens geht auf die Antike zurück, wurde aber auch bei der Wiederbelebung der Spiele in der Neuzeit als Gedanke aufgenommen. Während des Sportereignisses sollten alle Feindseligkeiten ruhen. In der Vergangenheit wurde aber bereits mehrfach gegen das Gebot verstoßen.

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