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Quelle: STERN.DE RSS-Feed - Der Tag im Überblick

Beschreibung: Tagesaktuelle Nachrichten und News sowie faszinierende Bilder und Reportagen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Unterhaltung, Gesundheit, Reise, Kultur, Wissenschaft, Technik.

Tue, 14 May 2024 22:08:00 GMT

Peter Maffay: "Groupies? Haben mich nie interessiert"

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Tue, 14 May 2024 22:01:00 GMT

Nach stern-Interview: Spahn greift Scholz für Mindestlohn-Vorstoß an: "Letzter Strohhalm einer untergehenden Sozialdemokratie"

Der Mindestlohn-Vorstoß des Kanzlers wühlt Politik und Wirtschaft auf. CDU-Politiker Jens Spahn spricht von einer Verzweiflungstat von Olaf Scholz. Auch im Hotel- und Gaststättenverband ist man empört.

CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat den Mindestlohn-Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) heftig kritisiert. "Olaf Scholz muss sehr verzweifelt sein, das ist der letzte Strohhalm einer untergehenden Sozialdemokratie", sagte Spahn dem stern . "Wenn der Kanzler meint, er kann Löhne per Interview festlegen, zeigt das seine Verachtung für Arbeitgeber und Gewerkschaften."

STERN PAID 21_24 Olaf Scholz IV

Die Tarifautonomie sei ein wesentliches Element der sozialen Marktwirtschaft, sagte der frühere Bundesgesundheitsminister. "Scholz bricht sein eigenes Versprechen. Denn er hatte zugesagt, den Mindestlohn einmalig politisch auf 12 Euro festzulegen, es fortan aber in die Hand der zuständigen Tarifpartner zu legen. Dieses Versprechen hat nicht einmal zwei Jahre gehalten." Scholz hatte am Dienstag für eine schrittweise Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro plädiert und damit eine Debatte losgetreten.

Auch Dehoga-Verband kritsiert Mindestlohn-Vorstoß von Olaf Scholz

Auch in der Wirtschaft hält die Empörung über den Vorstoß an. Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes, sagte dem stern : "Ein Überbietungswettbewerb der Parteien zur Mindestlohnhöhe ist unverantwortlich." Man lehne jede Form der staatlichen Einmischung ab. "Die Mindestlohnkommission ist verantwortlich für die Lohnanpassung und hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie sich dieser Verantwortung bewusst ist", sagte Hartges. "Wir erwarten, dass die Politik die Arbeit der Mindestlohnkommission respektiert. Eine weitere staatliche Anhebung des Mindestlohns bedeutet für die Mehrzahl der Unternehmen massive Personalkostensteigerungen und erzeugt einen starken Druck auf das gesamte Lohngefüge."

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Tue, 14 May 2024 22:00:00 GMT

Podcast "Die Boss - Macht ist weiblich": Mirjam Kottmann ist die erste TV-Moderatorin im Rollstuhl: "Ich wollte nicht die kranke Mirjam sein"

Mirjam Kottmann moderiert seit Februar die Nachrichten beim Bayerischen Rundfunk – im Rollstuhl. Nach 70 Jahren Öffentlich-Rechtlichen ist sie die erste, die das tut. Bei "Die Boss" spricht sie über ihre Krankheit MS, über ihre Liebe zum Journalismus und darüber, warum Barrierefreiheit uns alle interessieren sollte.

Audio Mirjam Kottmann

Dass das Bild von Mirjam Kottmann im Rollstuhl am Nachrichtenpult des BR durch alle Medien gegangen ist, war eine bewusste Entscheidung. Und trotzdem sagt die 49-jährige Moderatorin: "Im Mittelpunkt sollte immer noch meine Arbeit als Journalistin stehen und nicht, dass ich im Rollstuhl sitze." So weit sind wir allerdings offensichtlich noch nicht.

In der aktuellen Folge "Die Boss" spricht Mirjam Kottmann mit Gastgeberin Simone Menne über den Umgang mit Krankheit in Deutschland, über die Gefahr, dass Menschen aufgrund ihrer Behinderungen in eine Sonderwelt abgeschoben werden. Sie erklärt, warum sie den Begriff "behindert" eigentlich nicht mag und warum man trotzdem manchmal über Einschränkungen lachen darf. Aber: "Wir müssen davon wegkommen, Menschen, die eine Beeinträchtigung haben, darauf zu reduzieren und sie dann dafür zu loben, dass sie trotz ihrer Beeinträchtigung etwas toll können."

Barrierefreiheit in Deutschland: "Da ist so viel im Argen, das ist wirklich zum Schämen"

Ihr Urteil über Barrierefreiheit in Deutschland ist vernichtend: "Da ist so viel im Argen, das ist wirklich zum Schämen." 97 Prozent derer, die im Rollstuhl sitzen, bekommen diese Behinderung durch einen Unfall oder eine Krankheit, sagt Kottmann. Oder man ist im Alter auf den Rollstuhl angewiesen. "Es kann tatsächlich jeden treffen. Insofern ist barrierefreies Denken doch für uns alle."

Die Journalistin hat mit nur 22 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose bekommen. Jahrelang hat sie große Reportagen beim BR realisiert, historische Momente begleitet. Sie moderierte beim Skifahren, kletterte einen vereisten Wasserfall hinauf, begleitet den Tod von Papst Johannes Paul II. und die anschließende Wahl eines deutschen Papstes. Es ist die Vielfalt des Berufs, die ihre Liebe zum Journalismus so groß macht, erzählt sie.

Irgendwann aber habe man die Symptome der MS nicht mehr verstecken können, sie muss ihre Krankheit offen ansprechen, ein schwieriger Schritt: "Ich wollte nicht die kranke Mirjam sein. Ich wollte einfach die normale Reporterin Mirjam sein, die man überall hinschicken kann, die ins Hochwasser geht, die zum Skifahren geht, die einfach ganz normal behandelt wird. Ich wollte nicht reduziert werden auf die Krankheit. Ich hatte Angst, keine spannenden Geschichten mehr zu bekommen." Mirjam Kottmann arbeitet weiter in der Auslandsredaktion, nicht mehr alles geht, aber manches eben doch – wie die Moderation einer Nachrichtensendung.

"Der Beruf gibt mir Halt, Struktur und Kraft", sagt sie. "Wenn ich in der Arbeit bin mich wirklich konzentriere auf das, was ich mache, unterwegs bin, Interviews führe, vergesse ich meine Krankheit. Auch wenn ich im Fernsehstudio bin und meine Sendung moderiere, bin ich Journalistin, und da spielt es überhaupt keine Rolle, dass ich im Rollstuhl sitze."

Trotzdem hadert die 49-Jährige jeden Tag mit ihrer Situation, sagt sie. "Es ist vieles, vieles nicht mehr möglich und ich bin darüber unendlich traurig." Am schlimmsten sei die Unfreiheit, nichts mehr spontan unternehmen zu können, immer auf Hilfe angewiesen zu sein. Und trotzdem sagt sie, zurückschauen bringe nichts: "Man muss den Fokus darauf legen, was noch geht, wirklich leben und die Dinge nicht aufschieben."

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Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) trifft  Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem  Youtube-Kanal des stern  sowie auf RTL+  und allen gängigen Podcast-Plattformen. 

Hinweis der Redaktion: Der stern gehört zu RTL Deutschland .

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Tue, 14 May 2024 21:58:13 GMT

US-Repräsentantenhaus-Chef teilt aus: Justiz "als Waffe" gegen Trump eingesetzt

US-Repräsentantenhaus-Chef Mike Johnson ist am Dienstag zum Verhandlungsort des New Yorker Prozesses gegen den früheren Präsidenten Donald Trump gekommen und hat eine Instrumentalisierung der Justiz gegen den früheren Staatschef beklagt. Das US-Justizsystem sei "als Waffe gegen Präsident Trump" eingesetzt worden, sagte der republikanische Vorsitzende der Kongresskammer in Bezug auf den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden zu Reportern. In dem historischen Prozess in New York wurde am Dienstag Trumps-Ex-Anwalt Michael Cohen von der Verteidigung befragt.

"Das System benutzt alle ihm derzeit verfügbaren Werkzeuge, um einen Präsidenten zu bestrafen und einem anderen Deckung zu verschaffen." Johnson erschien mit mehreren anderen republikanischen Abgeordneten bei Gericht und stellte sich hinter Trump , als dieser vor Beginn der Verhandlung zu Reportern sprach. Trump tritt aller Voraussicht nach als republikanischer Kandidat bei der Präsidentschaftswahl im November gegen den demokratischen Amtsinhaber Biden an, gegen den der Rechtspopulist bei der Wahl 2020 unterlegen war.

Später gab Johnson in Bezug auf die Vorwürfe in dem Prozess in New York an, dass Trump "unschuldig" sei. "Wer dies objektiv betrachtet, kann nicht leugnen, dass das Justizsystem in unserem Land als Waffe gegen Präsident Trump eingesetzt wurde", sagte Johnson.

Im ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen früheren US-Präsidenten wird Trump beschuldigt, ein Schweigegeld für den Pornostar Stormy Daniels per Fälschung von Geschäftsdokumenten vertuscht und damit in illegaler Weise in die Präsidentschaftswahl eingegriffen zu haben. Durch das Schweigegeld war die frühere Pornodarstellerin dazu gebracht worden, über eine angebliche Sexaffäre zu schweigen, die sie laut ihrer Schilderung im Jahr 2006 mit dem Immobilienmogul hatte.

Johnson griff auch den Schlüsselzeugen der Anklage in dem Prozess an: Trumps Ex-Anwalt Cohen sei ein Lügner "auf persönlicher Rachemission".

Wie auch in anderen westlichen Staaten sieht die US-Verfassung die Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative vor. Dass der Vorsitzende einer Kongresskammer bei einem Strafprozess auftaucht und sich hinter den Angeklagten stellt, ist ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang.

Trump lobte Johnson und andere Republikaner vor den anwesenden Reportern. Er habe viele Stellvertreter "und sie sprechen sehr schön", sagte der 77-jährige Rechtspopulist.

Trumps Ex-Anwalt Cohen, der schon am Montag fünf Stunden lang im Prozess Rede und Antwort hatte stehen müssen, wurde am Dienstag von der Verteidigung befragt. Cohen schien überrascht, als Anwalt Todd Blanche ihn als rachedürstigen einstigen Trump-Anhänger darzustellen versuchte. "Zu dieser Zeit war ich knietief im Kult von Donald Trump", sagte Cohen. "Ich habe nicht gelogen, so habe ich mich gefühlt."

Der vom Trump-Intimus zum Trump-Feind gewandelte Cohen hatte am Montag berichtet, dass er das Schweigegeld kurz vor der Wahl 2016 mit dem Einverständnis seines damaligen Chefs gezahlt habe. Er überwies 130.000 Dollar (nach heutigem Wert etwa 120.000 Euro) an Stormy Daniels. Das Geld bekam er laut der Anklage später von Trump erstattet, als dieser bereits Präsident war. Die Erstattungen an Cohen wurden demnach fälschlich als Anwaltskosten deklariert.

Cohen sagte im Prozess am Dienstag, er habe die Zahlungen geleistet, um sicherzustellen, dass die Geschichte nicht an die Öffentlichkeit gelange "und die Chancen von Herrn Trump, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, nicht beeinträchtigt".

Cohen hatte zehn Jahre lang für Trump gearbeitet und galt als dessen Ausputzer, also Spezialist für die Lösung besonders kniffliger Probleme. Er setzte sich mit derartiger Vehemenz für Trump ein, dass er auch als dessen "Pitbull" bezeichnet wurde. Während Trumps Präsidentschaft geriet Cohen dann jedoch unter den Druck von Ermittlungen und wandelte sich zum erbitterten Feind seines vormaligen Chefs.

Cohen selbst wurde 2018 wegen Steuer- und Finanzdelikten sowie Falschaussagen zu dreijähriger Haft verurteilt. Die Strafe verbüßte er teils im Gefängnis, teils unter Hausarrest. Ein Teil der Delikte, die ihm die Haftstrafe einbrachten, bezog sich auf das Schweigegeld für Stormy Daniels, das in Cohens Verurteilung als illegale Wahlkampffinanzierung eingestuft wurde.

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Tue, 14 May 2024 21:32:00 GMT

"Joko & Klaas gegen ProSieben": Sieg oder Blamage zum Staffelfinale?

Das Staffelfinale von "Joko & Klaas gegen ProSieben" stand an. Gegen die Promi-Herausforderer sahen die beiden so gar kein Land.

Schon seit 9. April liefert sich das Duo Joko Winterscheidt (45) und Klaas Heufer-Umlauf (40) wieder ein Duell mit ihrem Haus- und Hofsender ProSieben. Am 14. Mai stieg das zwischenzeitliche Finale der siebten Staffel von "Joko & Klaas gegen ProSieben", in dem sie sich unter anderem gegen die Ex-Fußballer Mario Basler (55) und René Adler (39) sowie die Zwillinge Emil und Oskar Belton (25, "Die Discounter") behaupten mussten. Gerade die Promi-Duelle stellten am Dienstagabend ein riesiges Problem für die beiden dar.

Die ersten beiden Challenges des Abend, in denen sich Joko und Klaas nur selbst schlagen konnten, gingen ohne größere Umstände an die zwei Quatschköpfe. Gegen die Star-Herausforderer sahen sie hingegen kein Land - zuerst setzte es gegen die Belton-Zwillinge eine Abreibung, als ihre Wurffähigkeiten geprüft wurden. Und direkt im Anschluss wischte Trashtalk-König Basler beim Fußball-Golf quer durchs Studio den Boden mit ihnen - während der bemitleidenswerte Adler vergebens im Freien darauf wartete, einen Ball halten zu dürfen.

Gegen Model Lena Gercke (36) und Moderatorin Viviane Geppert (32) waren derweil die (blinden) Zeichenskills gefragt. Und auch dieses Duell endete in einer - immerhin deutlich knapperen - Niederlage. Damit gingen sie schiedlich friedlich mit drei gewonnenen und drei verlorenen Spielen ins Finale.

Vor allem Klaas war im Endspiel topmotiviert - denn für den Fall einer Niederlage hatte sich der Sender eine Fremdscham-Aufgabe ersonnen: Im Kostüm des ProSieben -Maskottchens "Bro 7" durch die Münchner Innenstadt laufen und einen Tag lang Content für TikTok erstellen. Dazu wird es jedoch nicht kommen: Souverän lösten die beiden sieben Quizfragen und holten sich somit im Staffelfinale noch einmal 15 Sendeminuten zur Primetime.

Wann geht es mit "Joko & Klaas gegen ProSieben" weiter?

Die jeweiligen Staffeln von "Joko & Klaas gegen ProSieben" wurden zuletzt stets in zwei Etappen aufgeteilt. Im vergangenen Jahr etwa strahlte der Sender die erste Hälfte der sechsten Staffel von Ende April bis Ende Mai aus. Der zweite Schwung erschien 2023 ab Mitte Oktober und lief bis Mitte November - grob in diesem Bereich dürfte es also auch in diesem Jahr weitergehen.

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Tue, 14 May 2024 21:29:24 GMT

Internet: Google rüstet Suchmaschine mit KI-Funktionen auf

Im Wettkampf um die beste KI hat Google schon vor Jahren wichtige Technologien erfunden. Bei der Vermarktung hinkt der Konzern aber hinterher. Nun nimmt das Unternehmen einen neuen Anlauf.

Google bessert seine Suchmaschine und andere Dienste mit Künstlicher Intelligenz auf. So werden von KI erzeugte Übersichten zu Suchergebnissen bald für alle Nutzer in den USA verfügbar sein und weitere Länder sollen folgen, kündigte Konzernchef Sundar Pichai zum Auftakt der Entwicklerkonferenz Google I/O an.

Google setzt im Wettbewerb mit dem populären Chatbot ChatGPT und anderer Software mit Künstlicher Intelligenz auf das hauseigene KI-Modell Gemini. Die neue Devise bei der Websuche sei, "wir erledigen das Googeln für sie", sagte die zuständige Top-Managerin Liz Reid. So könne man nun in einer Suchanfrage mehrere Fragen stellen - zum Beispiel nicht nur, wo sich Pilates-Studios in Boston befänden, sondern auch wie man dort hinkommt und ein Zeitfenster bucht.

"Dimension der menschlichen Neugierde"

Mehrere KI-Startups versuchen, Google stärker Konkurrenz bei der Internet-Suche zu machen. Sie setzen dabei darauf, den Nutzern schneller konkrete Antworten statt Weblinks zu liefern. Wenn sich ein solches Suchverhalten einbürgert, könnte das Googles bisheriges Geschäftsmodell gefährden, denn der Konzern macht nach wie vor den Großteil seiner Einnahmen mit Links von Werbekunden, die neben den Suchergebnissen platziert werden.

Bisher konnten die KI-Wettbewerber wie Perplexity AI die Dominanz des Internet-Riesen in dem Geschäft aber nicht ernsthaft infrage stellen. Google selbst führte derweil bereits unter anderem eine Funktion ein, bei der es für eine Internet-Suche reicht, ein Objekt auf einem Foto oder Worte auf dem Smartphone-Display einzukreisen.

Mit den neuen Funktionen geht der Konzern selbst stärker über das Konzept der nützlichen Links hinaus. "Google Suche ist generative KI in der Dimension der menschlichen Neugierde", sagte Pichai . Ein weiteres Beispiel war, dass es reichen soll, die Suche mit dem Bild von einem defekten Plattenspieler zu füttern, damit die KI-Software Lösungen für den Defekt findet.

Die neue KI-gestützte Suche wird zunächst in den USA auf Englisch eingeführt. Sie soll aber "in absehbarer Zeit" nach Europa und Deutschland kommen. "Wir investieren seit mehr als einem Jahrzehnt in KI", betonte Pichai. Und doch sei man bei der Technologie erst am Anfang.

1500 Seiten auf einmal auswerten

Google arbeitet unter anderem daran, das sogenannte "Kontext-Fenster" zu erweitern - die Menge an Informationen, die ein KI-Modell gleichzeitig auswerten kann. Aktuell könne die KI-Software in der Abo-Version ein bis zu 1500 Seiten langes PDF-Dokument oder ein einstündiges Video auf einmal erfassen und Fragen dazu beantworten. Kein anderer Chatbot sei dazu in der Lage, betonte Google-Managerin Sissie Hsiao. Zum Jahresende wolle man die Werte verdoppeln.

Google setzt auch auf "KI-Agenten" - Assistenten, die eigenständig Aufgaben mit mehreren Schritten erfüllen können. Sie könnten sich etwa komplett um Retouren kümmern oder bei einem Umzug die nötigen Ummeldungen erledigen und nützliche Adressen in der neuen Nachbarschaft heraussuchen.

Pichai demonstrierte unter anderem, wie die Software jetzt aus der Sammlung persönlicher Fotos auf Wunsch alle Bilder heraussuchen kann, bei denen es zum Beispiel um die Schwimm-Fortschritte eines Kindes geht. Zum Schluss ließ der Google-Chef Gemini nachzählen, wie oft der Begriff KI in der knapp zweistündigen Präsentation fiel: Es waren demnach mehr als 120 Mal.

Die Konkurrenz legt vor

Am Vortag hatte der ChatGPT-Entwickler OpenAI die Latte für die Google-Ankündigungen hochgelegt. OpenAI präsentierte eine ChatGPT-Version, die sich fließend mit Menschen unterhalten und auch deren Gemütszustand erkennen kann.

Google experimentierte schon seit Jahren mit KI-Software, der Chatbot ChatGPT überholte dann aber Software des Internet-Riesen beim Markteintritt. Google demonstrierte zunächst in einem Video eine Version seiner KI mit dem Namen "Project Astra", mit der man sich ohne Verzögerungen unterhalten und Fragen zu Objekten stellen kann, die sie über die Smartphone-Kamera sieht.

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Tue, 14 May 2024 21:11:00 GMT

Lily Gladstone: Cannes-Jury posiert im Glitzer-Partnerlook

Die 77. Filmfestspiele in Cannes sind in vollem Gange. Auch die Jury der diesjährigen Preisverleihung posierte auf dem roten Teppich.

Greta Gerwig (40) ist bei den 77. Filmfestspielen in Cannes die Präsidentin der Jury. Unterstützt wird die "Barbie"-Regisseurin bei der Wahl der Preisträger von acht Kollegen, darunter Lily Gladstone (37) und Eva Green (43). Zu dritt posierten die Jury-Mitglieder bei der Eröffnungsfeier des Filmfestivals - und entschieden sich dafür für einen Partnerlook.

Alle drei Frauen trugen Glitzerkleider zu der Veranstaltung. Während die Juryvorsitzende Greta Gerwig in einem roten Paillettenkleid mit hohem Beinschlitz und tiefem Ausschnitt posierte, entschied sich die Schauspielerin Lily Gladstone für eine dunkelblaue Pailletten-Variante. Kollegin Eva Green posierte in einer schwarz-weißen Robe mit ebenfalls glitzerndem Oberteil.

22 Filme konkurrieren um die Goldene Palme

Nach ihrem Auftritt bei der Eröffnungszeremonie haben Gerwig, Green und Gladstone eine wichtige Aufgabe. Zusammen mit ihren Kollegen und Kolleginnen müssen sie aus 22 Filmen die Preisträger bestimmen. Insgesamt vergeben sie drei Preise: Die "Goldene Palme", den "Großen Preis der Jury" und den "Preis der Jury". Außerdem werden der "Beste Darsteller", die "Beste Darstellerin", die "Beste Regie" und das "Bestes Drehbuch" gewählt.

Der erste Preis des elftägigen Festivals wurde direkt am ersten Abend vergeben. Meryl Streep (74) durfte sich über die Ehrenpalme für ihr Lebenswerk freuen. Überreicht wurde ihr die Auszeichnung von der französischen Oscarpreisträgerin Juliette Binoche (60).

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Tue, 14 May 2024 21:10:24 GMT

Premier League: Haaland bringt City auf Titelkurs: Zwei Tore gegen die Spurs

Die Tore von Erling Haaland machen mal wieder den Unterschied. Titelverteidiger Manchester City fehlt nur noch ein Schritt.

Dank Torjäger Erling Haaland hat Manchester City einen Riesenschritt zum vierten Meistertitel in der englischen Fußball-Premier-League in Serie gemacht.

Der frühere Dortmunder erzielte in einem hochklassigen Nachholspiel bei Tottenham Hotspur beide Tore zum 2:0 (0:0). Damit zog ManCity mit nun 88 Punkten an Rivale FC Arsenal vorbei und kann am Sonntag mit einem Sieg gegen West Ham United als erster Club viermal in Serie die Meisterschaft in der Premier League holen. Arsenal mit dem deutschen Nationalstürmer Kai Havertz, das vergeblich auf Schützenhilfe des großen Rivalen Tottenham gehofft hatte, empfängt am Sonntag den FC Everton.

Für die Spurs-Fans war das Duell mit City ein großes Dilemma. Einerseits gönnt der Tottenham-Anhang dem Rivalen aus dem Londoner Norden auf keinen Fall den Meistertitel , andererseits ging es für den Club noch um die Champions-League-Qualifikation. Durch die Niederlage ist der Rückstand von fünf Punkten auf Aston Villa aber nicht mehr aufzuholen. Der drittplatzierte FC Liverpool hatte die Königsklassen-Teilnahme bereits sicher.

Beide Clubs spielten voll auf Sieg. Tottenham hatte mitunter mehr vom Spiel, die besseren Chancen besaß aber City wie etwa beim Schuss von Kevin De Bruyne (47.). Kurz darauf war Haaland auf Zuspiel von De Bruyne zur Stelle (51.). In der zweiten Halbzeit wurde der Ex-Bielefeld-Keeper Stefan Ortega für den angeschlagenen Ederson eingewechselt und bewahrte ManCity bei einer starken Parade gegen Heung-Min Son vor dem Ausgleich. Nach einem Foul an Jeremy Doku machte Haaland vom Elfmeterpunkt alles klar (90.+1).

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Tue, 14 May 2024 21:05:49 GMT

Eishockey-WM: 1:6 aufgeholt: Österreich scheitert knapp am Wunder

In einem sensationellen dritten Drittel holt Österreich gegen den Eishockey-Weltmeister Kanada einen Fünf-Tore-Vorsprung auf. In der Verlängerung sorgt der Kapitän für den kanadischen Erfolg.

Österreich hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft gegen Titelverteidiger Kanada nach einer furiosen Aufholjagd fast ein Eishockey-Wunder geschafft.

Die Mannschaft von Trainer Roger Bader holte gegen den Rekord-Champion ein 1:6 auf, verlor aber nach Verlängerung mit 6:7. Für die Österreicher gab es zumindest einen Punkt. Kanada bleibt auch im dritten WM-Spiel in Prag ungeschlagen.

Nach 38 Minuten führten die Kanadier souverän mit 6:1. Es sah alles nach einem klaren Erfolg des Favoriten aus. Innerhalb von 16 Minuten egalisierten die Österreicher die Partie und erreichten nach dem Tor zum 6:6 kurz vor Schluss die Verlängerung. Dort traf Kanadas Kapitän John Tavares nach 15 Sekunden zum 7:6 für die Nordamerikaner.

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Tue, 14 May 2024 21:05:19 GMT

Telekommunikation: Tarifverhandlungen mit Verdi: Telekom bessert Angebot nach

Wer in den vergangenen Wochen mal einen Telekom-Techniker erwartet hat, könnte Pech gehabt haben und der Termin wurde verschoben. Das lag an einem Tarifkonflikt bei dem Magenta-Konzern.

In den Tarifstreit bei der Deutschen Telekom ist Bewegung gekommen. Wie das Unternehmen am Dienstag in Potsdam mitteilte, hat es sein Angebot an die Arbeitnehmerseite aufgebessert: Die Beschäftigten sollen im Dezember ein Gehaltsplus von 5,2 Prozent bekommen, im vorigen Angebot waren es nur 4,2 Prozent im Januar 2025 gewesen. Im Oktober 2025 sollen die Beschäftigten dem neuen Vorschlag zufolge pro Monat 160 Euro zusätzlich bekommen, zuvor hatte das Management für denselben Zeitpunkt nur 150 Euro geboten. Außerdem sollen die Beschäftigten dieses Jahr schrittweise eine insgesamt 2000 Euro hohe steuerfreie Inflationsausgleichsprämie bekommen.

Verdi lehnte das neue Angebot zwar als nicht ausreichend ab, nannte es aber einen "Schritt in die richtige Richtung", den man wertschätze. Die ursprünglich nur bis Dienstag geplante vierte Verhandlungsrunde in Potsdam wurde bis Freitag verlängert. Die Gewerkschaft pocht weiterhin auf ein Plus von 12 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten, die Telekom möchte eine 26 Monate gültiges Vereinbarung. In den vergangenen Wochen versuchte die Gewerkschaft immer wieder, mit Warnstreiks den Druck auf die Firma zu erhöhen. Wegen der Arbeitsniederlegungen erhöhte sich mitunter die Wartezeit in der Service-Hotline und Techniker-Termine verschoben sich um einige Tage.

Offen ist zudem noch die Frage, für wie viele Beschäftigte die Vereinbarung gelten soll. Während die Telekom rund 58.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Nachwuchskräften anpeilt, will Verdi weitere Konzernbereiche einbeziehen. Dann wären es rund 70.000 Tarifbeschäftigte.

Mitteilung der Telekom

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Tue, 14 May 2024 21:03:34 GMT

Warendorf: 80-Jähriger fährt gegen Baum und stirbt

Ein 80-jähriger Mann ist in Ahlen (Kreis Warendorf ) mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren und gestorben. Der Mann kam am Dienstagvormittag aus zunächst unbekannten Gründen nach rechts von der Fahrbahn der L547 ab und stieß frontal mit einem Baum zusammen, wie die Polizei am Dienstagabend mitteilte. Der Mann starb trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen noch am Unfallort. Die Unfallstelle war für etwa fünf Stunden gesperrt.

PM

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Tue, 14 May 2024 20:57:00 GMT

"Road House": Fortsetzung mit Jake Gyllenhaal in Arbeit

"Road House"-Fans aufgepasst: Der Amazon-Film mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle bekommt einen zweiten Teil.

Jake Gyllenhaal (43) wird wieder für "Road House" vor der Kamera stehen. Nach dem Erfolg des ersten Teils, der am 21. März dieses Jahres Premiere auf Amazon feierte, wird die Geschichte fortgesetzt. Das verkündete Jennifer Salke, die Chefin der Amazon MGM Studio, laut "Variety" bei einer Präsentation für Werbekunden.

"Wie wir in diesem Frühjahr gesehen haben, ist die Welt verrückt nach einem kleinen Film namens 'Road House'. Fast 80 Millionen Zuschauer weltweit haben 'Road House' gesehen. Wir sehen uns diese Ergebnisse gerne an wie ein Baby", sagte sie in New York City. Weitere Details zur Fortsetzung des Actionfilms verriet Salke noch nicht.

"Road House" war bester Amazon-Filmstart aller Zeiten

Die Nachricht über den zweiten Teil kommt nicht überraschend. Immerhin bescherte "Road House" - ein Remake des gleichnamigen Action-Klassikers mit Patrick Swayze (1952-2009) - Amazon einen enormen Erfolg. Mit 50 Millionen Zuschauer weltweit an den ersten beiden Wochenenden wurde er zum meistgesehenen Filmdebüt der Amazon MGM Studios. Mit weiteren 30 Millionen Streams ist er aktuell zudem die erfolgreichste Eigenproduktion jemals.

In "Road House" schlüpft Jake Gyllenhaal in die Rolle des Türstehers und ehemaligen UFC-Kämpfers Elwood Dalton. Neben dem Schauspieler waren unter anderem Conor McGregor (35) und Daniela Melchior (27) in dem Film von Regisseur Doug Liman (58) zu sehen.

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Tue, 14 May 2024 20:52:25 GMT

Nordwestmecklenburg: Motorradfahrer auf der Flucht - bei Unfall schwerst verletzt

Ein Motorradfahrer ist auf der Flucht vor der Polizei im Landkreis Nordwestmecklenburg mit einem Auto zusammengeprallt und lebensgefährlich verletzt worden. Der Mann war am Dienstagnachmittag einer Zivilstreife auf der Autobahn 14 wegen unerlaubter Fahrmanöver aufgefallen und floh, als die Beamten ihn zum Halten aufforderten, wie die Polizei mitteilte. Die Polizisten verfolgten den 52-Jährigen mit hoher Geschwindigkeit über eine Bundesstraße und eine kleinere Straße bis nach Hornstorf. Dort wollte gerade ein Autofahrer auf die Straße einbiegen, als das Motorrad angerast kam. Die Fahrzeuge kollidierten. Eine Frau führte den Angaben zufolge Wiederbelebungsmaßnahmen an dem Schwerverletzten durch. Er kam schließlich in eine Klinik und wurde notoperiert.

Auch der Autofahrer wurde bei dem Zusammenprall leicht verletzt. Die beiden Polizisten erlitten laut einem Polizeisprecher einen Schock. Der Motorradfahrer hatte der Mitteilung zufolge keinen Führerschein. Er muss sich laut Polizei nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten.

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Tue, 14 May 2024 20:40:00 GMT

Schweigegeld-Verfahren: Michael Cohen gibt im Kreuzverhör zu, Trump als "Diktator-Idioten" bezeichnet zu haben

In seiner Heimatstadt New York muss sich Donald Trump wegen einer Schweigegeld-Zahlung an eine Pornodarstellerin verantworten. Es ist der erste Strafprozess gegen einen früheren US-Präsidenten. Verfolgen Sie den Fortgang des Verfahrens.

Der stern ist vor Ort und berichtet live, teils direkt aus dem Gerichtssaal.

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Tue, 14 May 2024 20:30:25 GMT

Russische Invasion: Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Während die Ukraine den großen neuen Angriff russischer Truppen nahe Charkiw abzuwehren versucht, besucht ein wichtiger Unterstützer die Hauptstadt. Die News im Überblick.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken Patriot-Flugabwehrsysteme für die von russischen Bomben und Raketen bedrohte Großstadt Charkiw gefordert. Zum Schutz der Stadt und ihres Umlands seien zwei dieser Systeme notwendig, sagte Selenskyj in Kiew. US-Hilfe für den Abwehrkampf sei von entscheidender Bedeutung. Dabei sei Flugabwehr das "größte Defizit", sagte Selenskyj.

"Ich bin heute nach Kiew zurückgekehrt, um unsere ungebrochene Unterstützung für die Ukraine zu zeigen, die ihre Freiheit gegen die russische Aggression verteidigt", schrieb Blinken bei der Ankunft in Kiew im sozialen Netzwerk X. Der wie üblich aus Sicherheitsgründen nicht angekündigte Besuch ist für Blinken der vierte seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Zugleich ist es die erste Visite nach Verabschiedung eines lange verzögerten Hilfspaket von 61 Milliarden US-Dollar (56,5 Milliarden Euro) durch die USA.

Nach ukrainischen Medienberichten sagte Blinken der Ukraine so umfangreiche Waffenhilfe zu, dass sie die Lage auf dem Schlachtfeld verändern könne. Das US-Außenministerium teilte mit, Blinken habe mit Selenskyj über die Lage an der Front und die Bedeutung der eintreffenden Waffenhilfe gesprochen. "Sie sprachen auch über langfristige Sicherheitsvereinbarungen und über die laufende Arbeit, damit die Ukraine wirtschaftlich gedeihen kann", sagte Sprecher Matthew Miller.

In Moskau kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Blinkens Besuch in Kiew zeige, wie nervös die USA und die Ukraine wegen der Lage im Krieg seien.

Ukraine wehrt sich gegen Angriff bei Charkiw

Derzeit steht der neue große Angriff russischer Truppen im Grenzgebiet nahe der Millionenstadt Charkiw im Fokus . Russische Kräfte drangen am Montag bis zum Nordrand der Stadt Wowtschansk etwa 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw vor. Der ukrainische Generalstab in Kiew stellte es so dar, dass die Gegend von Angreifern gesäubert werde. Der russische Militärblog Rybar berichtete, die russischen Einheiten hätten sich dort festgesetzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Ukraine müsse alles daran setzen, eine Ausweitung der Front zu verhindern. "Unsere Aufgabe ist klar: den Versuch Russlands zu vereiteln, den Krieg auszuweiten", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Die Nacht auf Dienstag begann für die Ukraine mit russischen Drohnenangriffen vor allem im Süden, wie die Luftwaffe mitteilte.

Mehr als 20 Verletzte durch russische Angriffe auf Charkiw

Bei neuen russischen Angriffen auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind dort offiziellen Angaben zufolge mindestens 21 Menschen verletzt worden. Unter den Opfern seien drei Kinder, teilte die Staatsanwaltschaft der an Russland grenzenden Region auf Telegram mit. Die ukrainischen Behörden berichteten von mehreren Luftangriffen, die die Stadt im Laufe des Tages erschütterten und auch ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen haben sollen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Luftverteidigung, insbesondere von Charkiw. "Wenn wir bereits zwei Patriot-Systeme für diese Region bekommen hätten, dann hätte das einen Unterschied für die Gesamtsituation im Krieg gemacht", betonte Selenskyj, der sich früher am Tag mit dem in die Ukraine gereisten US-Außenminister Antony Blinken getroffen hatte.

Ukraine gruppiert Truppen um

Selenskyj und der Generalstab nahmen für die Verteidiger in Anspruch, die Lage unter Kontrolle zu haben. In der Grenzregion bei Charkiw gebe es Gegenangriffe, sagte der Präsident am Montag in Kiew. "Das Gebiet ist verstärkt worden." Die Führung lasse auch andere Frontabschnitte nicht aus dem Auge. "Natürlich lassen wir die Gebiete um Donezk nicht ohne die nötige Unterstützung und den nötigen Nachschub, nämlich in Richtung Kramatorsk und Pokrowsk." Nach Einschätzung von Militärexperten ist ein Ziel des neuen russischen Angriffs, die Ukraine zum Abziehen von Truppen an anderen bedrohten Frontabschnitten im Osten zu zwingen.

"Die ukrainischen Soldaten fügen dem Feind Verluste zu, erobern ihre Stellungen zurück und erzielen in einigen Gebieten taktische Erfolge", hieß es im Bericht des Generalstabs. Im Laufe des Tages habe es an der Front im Osten und Süden 140 Gefechte gegeben. Selenskyj bestätigte Militärangaben, dass im Gebiet Donezk ein russischer Kampfjet vom Typ Su-25 abgeschossen worden sei.

ISW: Russland will Pufferzone nahe Charkiw einrichten

Das russische Militär scheint US-Militärexperten zufolge mit den jüngsten Vorstößen nahe der Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine derzeit rasch eine "Pufferzone" entlang der internationalen Grenze schaffen zu wollen.

Diesem Vorhaben werde augenscheinlich Vorrang vor einem tieferen Vordringen in die Oblast Charkiw gegeben, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (Institute for the Study of War, ISW) mit Sitz in Washington in seinem jüngsten Bericht. So zeigten Aufnahmen vom Montag, dass russische Streitkräfte nach Hlyboke nordöstlich von Charkiw vorgedrungen seien und eine Fahne im Zentrum des Dorfes gehisst hätten.

Weitere Aufnahmen belegten, dass die russischen Streitkräfte südwestlich von Olijnykowe und nördlich von Lukjantsi vorgerückt seien. Der ukrainische Generalstab habe gemeldet, dass russische Truppen in der Nähe von Lukjantsi einen nicht näher bezeichneten taktischen Erfolg erzielt hätten.

US-Institut kritisiert Beschränkungen beim Waffeneinsatz

Der neue russische Angriff werde der Ukraine in den kommenden Monaten große Probleme bereiten, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in einer Analyse. Der Experte George Barros kritisierte in der Analyse das Verbot von Washington, dass die Ukraine gelieferte Waffen aus den USA nicht gegen russisches Gebiet einsetzen dürfe. Dies schränke die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine ein.

Für die russische Armee schaffe es dagegen eine Art Reservat, in dem sie ungehindert ihre Angriffe vorbereiten könne. Die russische Luftwaffe könne ungehindert aus eigenem Luftraum Gleitbomben auf die Großstadt Charkiw abschießen. Die USA und Deutschland haben Beschränkungen verhängt, weil sie hoffen, dass sich so eine Eskalation mit Russland vermeiden lässt.

Britisches Ministerium: Russland kann Charkiw nicht einnehmen

Das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass Russland derzeit nicht genug Kampfkraft zusammengezogen hat, um die ukrainische Stadt Charkiw einzunehmen. "Es ist unwahrscheinlich, dass Russland ausreichend Kampfkraft aufgebaut hat, um die Stadt einzunehmen, ohne zusätzliche Kräfte in das Gebiet zu verlegen", teilte das Ministerium auf der Plattform X mit.

Russland hatte vor einigen Tagen eine neue Offensive in der Region im Nordosten der Ukraine gestartet. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete die Eroberung mehrerer Ortschaften. Die Ukraine setzt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj alles daran, eine Ausweitung der Front durch Russland zu verhindern.

Erneut Explosionen in russischer Grenzregion Belgorod

Infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine steht Russlands Grenzregion jedoch immer wieder unter Beschuss, wobei Opfer und Schäden nicht vergleichbar sind mit den Kriegsfolgen in der Ukraine. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete, in der Region Belgorod habe es nach einem Raketenalarm Explosionen gegeben.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehrsysteme hätten über der Region 25 Raketen abgeschossen, die aus der benachbarten Ukraine abgefeuert worden seien. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

In der russischen Region Wolgograd ist nach Medienangaben ein Güterzug durch einen Drohnenangriff zum Entgleisen gebracht worden. Die Drohne sei in einer Treibstoffzisterne eingeschlagen, berichtete der Nachrichtenkanal Baza. Offiziell wird lediglich Fremdeinwirken als Grund für das Zugunglück genannt. "Verletzte gibt es vorläufigen Informationen nach nicht", teilte der Pressedienst der russischen Eisenbahn mit.

Güterzug bei Wolgograd nach Drohnenangriff entgleist

In der russischen Region Wolgograd ist nach Medienangaben ein Güterzug durch einen Drohnenangriff zum Entgleisen gebracht worden. Die Drohne sei in einer Treibstoffzisterne eingeschlagen, berichtete der Nachrichtenkanal Baza. Offiziell wird lediglich Fremdeinwirken als Grund für das Zugunglück genannt. "Verletzte gibt es vorläufigen Informationen nach nicht", teilte der Pressedienst der russischen Eisenbahn mit.

Durch den entgleisten Zug wurden demnach bei der Ortschaft Kotluban 300 Meter Schienen beschädigt. Der Brand der Zisterne und eines mit Holz beladenen Waggons sei gelöscht worden. Die Region liegt mehr als 300 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Auf Videos waren die weit über die Gleise verstreuten entgleisten Waggons zu sehen. Einige davon waren schwerbeschädigt. Die Strecke konnte erst nach mehreren Stunden einspurig wieder freigegeben werden. 

Putin behält seinen Vertrauten Patruschew im Kreml

Der russische Präsident Wladimir Putin behält seinen Vertrauten Nikolai Patruschew in seiner Nähe. Mit einem Erlass vom Dienstag ernannte der Kremlchef Patruschew zu seinem Berater, nachdem er ihn zwei Tage zuvor als Sekretär des russischen Sicherheitsrates entlassen hatte. In Putins Umfeld gilt Patruschew als Vordenker des russischen Großmachtstrebens und als einer der Ideologen des Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Der 72-Jährige solle für Schiffbau zuständig sein, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das ist zwar für Russland militärisch wie zivil eine wichtige Branche. Das Aufgabengebiet klingt aber so, als wäre Patruschew nicht mehr an strategischen Entscheidungen beteiligt.

Zugleich beließ Putin den Chef seiner Präsidialadministration, Anton Wajno, im Amt, ebenso als erste Stellvertreter Alexej Gromow und Sergej Kirijenko. Kremlsprecher Peskow soll weitermachen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Der frühere Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Oreschkin, wurde zu einem der Stellvertreter im Präsidialamt ernannt. Putin holte auch seinen ehemaligen Leibwächter Alexej Djumow, zuletzt Gouverneur des Gebietes Tula, als Berater zurück in den Kreml. Beobachter zählen Djumow zur Führungsreserve für künftige ranghohe Ämter in Russland.

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Tue, 14 May 2024 20:13:58 GMT

Croisette: Filmfestspiele in Cannes eröffnet

Das Filmfestival Cannes beginnt - und damit das Reden nicht nur über Filme, sondern auch Politik. Die Jury unter Vorsitz von Greta Gerwig bezieht Stellung zu MeToo, Streikaufrufen und dem Gaza-Krieg.

Eine neue MeToo-Welle, ein Streikaufruf und Gespräche über den Gaza-Krieg: Das aktuelle Weltgeschehen macht auch vor den Filmfestspielen in Cannes nicht Halt. Nach der Berlinale zeigt sich auch in Südfrankreich, wie politisiert der Kulturbetrieb inzwischen ist. Die diesjährige Jury unter dem Vorsitz von "Barbie"-Regisseurin Greta Gerwig hat vor der Eröffnung Stellung zu aktuellen politischen Themen bezogen - und ausgeführt, welche Rolle dem Film dabei zukommt. 

Greta Gerwig : Weitere Gespräche über MeToo sind wichtig

Ein Thema vor dem Start des Festivals war eine zweite MeToo-Welle, die die französische Filmbranche aktuell beschäftigt. Gerwig zeigte sich solidarisch. "Ich denke, dass es nur gut ist, wenn Menschen in der Filmgemeinschaft ihre Geschichten erzählen und versuchen, die Dinge zum Besseren zu wenden", sagte die 40-Jährige in Cannes. 

Die Schauspielerin Judith Godrèche hatte die Debatte im Februar mit ausgelöst, als sie bei der Vergabe der César-Filmpreise über sexuelle Gewalt und Missbrauch in der Filmindustrie sprach. Zuvor hatte sie Anklage gegen zwei bekannte Regisseure wegen Missbrauchs erhoben. Godrèche zeigt in Cannes einen Kurzfilm über sexuelle Gewalt namens "Moi Aussi".

Solidarität mit Streikaufruf

Die Eröffnung der Filmfestspiele wurde von einer Streik-Aufforderung überschattet. Ein Kollektiv hatte vergangene Woche an "alle Mitarbeiter der Filmfestspiele von Cannes und paralleler Sektionen" appelliert, die Vorführungen zu stören. Die Beteiligten der Initiative, darunter etwa Filmvorführerinnen oder Kartenverkäufer, wollen damit auf aus ihrer Sicht prekäre Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. 

"Nun, ich unterstütze natürlich die Arbeiterbewegung", sagte Gerwig. "Wir haben das gerade in unseren Gewerkschaften durchgemacht", ergänzte sie in Anspielung auf den Streik der US-Schauspielgewerkschaft, der vergangenes Jahr monatelang die Branche lahmgelegt hatte. "Ich hoffe, dass das Festival und die Arbeiter eine Vereinbarung treffen können, die gut für sie ist", sagte Gerwig.

Kino als Antwort auf Krieg?

Auch auf den Gaza-Krieg wurden die neun Mitglieder der Wettbewerbs-Jury am Dienstag angesprochen. Der italienische Schauspieler Pierfrancesco Favino erinnerte an die Macht des Kinos, um dem Grauen etwas Positives entgegenzusetzen. "Ich denke immer noch, dass eines der friedlichsten Dinge, die wir tun können, darin besteht, nach Schönheit zu suchen", sagte er. 

Die libanesische Schauspielerin und Regisseurin Nadine Labaki sagte: "Ich glaube wirklich, dass eines der Mittel, um etwas an der Situation zu ändern, in der wir alle jetzt leben - und die meiner Meinung nach nicht so toll ist -, die Kunst und das Kino ist. Filme zu machen, die über das, was passiert, auf die richtige Art und Weise und aus der richtigen Perspektive sprechen und vielleicht eine tolerantere Art und Weise vorschlagen, die Dinge wahrzunehmen und sich gegenseitig als menschliche Wesen zu sehen."

Festivaldirektor will keine kontroversen politischen Aktionen

Die Filmfestspiele Cannes finden vom 14. bis 25. Mai statt. 22 Filme konkurrieren dieses Jahr um die Goldene Palme. Das Festival selbst legt Wert darauf, den Fokus ganz auf die präsentierten Werke zu lenken. Auf befürchtete politische Aktionen angesprochen, hatte Festivaldirektor Thierry Frémaux in einem Pressegespräch abgewunken. "Wir haben beschlossen, ein Festival ohne Kontroversen zu machen", sagte er. Frémaux ergänzte, dass Filme das Medium seien, über das politische Inhalte transportiert werden sollten. "Die Politik ist in Cannes auf der Leinwand zu sehen", sagte er. 

Eröffnungsfilm über den Zustand des Kinos in aktuellen Zeiten

Zur Eröffnung des Festivals erhielt US-Schauspielerin Meryl Streep eine Goldene Ehrenpalme. Anschließend wurde die Komödie "Le deuxième acte" von Quentin Dupieux gezeigt. Der 50-Jährige ist unter dem Pseudonym Mr. Oizo auch als Musiker bekannt. Seine skurrilen Filme zeichnen sich oft durch absurden Humor aus. "Le deuxième acte" ist mit den französischen Schauspiel-Stars Léa Seydoux, Vincent Lindon und Louis Garrel besetzt.

Der Film ist eine Art Meta-Erzählung über den Zustand der Kunst und des Kinofilms in aktuellen Zeiten. Zunächst scheint es um eine Liebesgeschichte zu gehen. Florence (Seydoux) möchte David (Garrell), dem Mann, in den sie verliebt ist, ihrem Vater Guillaume (Lindon) vorstellen. Doch David fühlt sich nicht zu Florence hingezogen. Er versucht einen Freund zu überreden, mit ihr anzubandeln.

Doch die Figuren treten schnell aus ihren Rollen heraus und diskutieren über das Filmprojekt. "Du kannst das nicht sagen, wir werden gefilmt", ermahnt David etwa seinen Freund, als dieser sich abfällig über Trans-Menschen äußert. Es entspannt sich eine Diskussion über Cancel Culture und politische Korrektheit. Später erklärt Guillaume, dass er keine Lust mehr auf den Film habe und keine "blöden kleinen Liebesgeschichten" drehen wolle, während die Welt im Chaos versinke. Doch dann bekommt er einen Anruf, dass er für ein Projekt des berühmten US-Regisseurs Paul Thomas Anderson gecastet worden sei – und ist plötzlich wieder Feuer und Flamme für die Schauspielerei.

Regisseur des Films ist unterdessen kein Mensch, sondern eine Künstliche Intelligenz, die ihre Befehle abgehackt über einen Laptop gibt. "Le deuxième acte" spielt auf humorvolle, wenn auch nicht gerade subtile Weise mit aktuellen Debatten der Kunstwelt. Ein passender Start für das Filmfestival Cannes, auf dem diese Debatten wohl an der ein oder anderen Stelle noch eine Rolle spielen werden.

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Tue, 14 May 2024 20:06:14 GMT

Personalie: Anwalt: Sylter Bürgermeister will nicht zurücktreten

In Westerland sollte sich Nikolas Häckel zur Kritik von Lokalpolitikern und einem möglichen Abwahlverfahren äußern. Aus gesundheitlichen Gründen war er aber nicht selbst zum Treffen gekommen.

Der seit Wochen kranke Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) will trotz massiver Kritik an seinem Posten auf dem Chefsessel im Rathaus festhalten. "Es wird keinen Rücktritt geben und es werden jetzt Maßnahmen aufgestellt, um dem entgegenzuwirken", sagte Häckels Rechtsanwalt, Trutz Graf Kerssenbrock, der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es nun, gemeinsam mit der Gegenseite - also der Gemeinde Sylt - eine Lösung auszuhandeln und ein zuletzt diskutiertes Abwahlverfahren zu verhindern.

Häckel selbst war zu einem Treffen am Dienstagabend im Rathaus in Westerland nicht erschienen - sein Anwalt hatte ihn vertreten. Grund dafür sei laut Kerssenbrock die Gesundheit des 50-Jährigen. Das Verwaltungsoberhaupt war zuletzt von einigen Kommunalpolitikern dazu aufgefordert worden, sich im Hauptausschuss am Dienstag gegenüber der Gemeinde Sylt zu den immer lauteren Zweifeln an seiner Arbeit zu äußern.

Dass jetzt alle Beteiligten zunächst weiter an einem Tisch sitzen, bestätigte am Abend auch Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt, nach dem Treffen: "Der Hauptausschuss der Gemeinde Sylt hat den Beschluss gefasst, dass die beiden Anwälte von Häckel und der Gemeinde Sylt bis zum nächsten Hauptausschuss am 28. Mai 2024 ein Gespräch führen sollen mit dem Ziel, eine einvernehmliche Lösung zu finden", sagte er.

Die Kommunalpolitiker bemängeln, dass die Gemeinden auf der Insel frustriert, Rathaus-Mitarbeiter unzufrieden sind und das Vertrauen in die durch den seit 2015 amtierenden Häckel geführte Verwaltung schwinde.

Ein Antrag auf Einleitung eines Abwahlverfahrens kann laut Kreis Nordfriesland von den Fraktionen für die Sylter Gemeindevertretung beantragt werden. Am 23. Mai kommen die Sylter Gemeindevertreter das nächste Mal in Westerland zusammen. Findet ein möglicher Antrag die nötige Zweidrittelmehrheit, würde das Verfahren zur Abwahl Häckels starten. Über die Abwahl selbst entscheiden dann die Bürger in der Gemeinde Sylt. Häckel ist seit Mitte Februar krankgeschrieben. Vertreten wird er derzeit durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU).

Tagesordnung Hauptausschuss (14. Mai) Gemeinde Sylt

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Tue, 14 May 2024 19:58:30 GMT

Prozess um NS-Parole: AfD-Politiker Höcke zu Geldstrafe verurteilt

Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke ist wegen der Verwendung einer verbotenen NS-Parole zu einer Geldstrafe von insgesamt 13.000 Euro verurteilt worden. Das Landgericht in Halle an der Saale sprach Höcke am Dienstag wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen schuldig. Nach Überzeugung der Kammer um den Vorsitzenden Richter Jan Stengel wusste der AfD-Politiker um die Herkunft der Parole. Höcke selbst bestritt dies.

Hintergrund ist ein Auftritt des von Verfassungsschützern als Rechtsextremisten bezeichneten Höcke bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD Sachsen-Anhalt vor drei Jahren in Merseburg. Dort sagte  der Vorsitzende des vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Thüringer AfD-Landesverbands im Mai 2021 während einer Rede "Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland". Die letzten drei Worte waren eine verbotene Losung der sogenannten Sturmabteilung (SA) der nationalsozialistischen NSDAP.

Höcke sei ein "redegewandter, intelligenter Mann", der Geschichte studiert habe und "weiß was er sagt", sagte Stengel. Zudem habe er die Verbreitung seiner Rede auf der Wahlkampfveranstaltung billigend in Kauf genommen. Diese Auswirkungen im öffentlichen Raum und auch seine herausgehobene politische Stellung als AfD -Frakionschef im Thüringer Landtag hätten mit zu der Verurteilung geführt.

Stengel verwies darauf, dass andere AfD-Politiker bereits in früheren Jahren wegen des Spruchs "Alles für Deutschland" etwa auf Wahlplakaten im Visier der Justiz standen. Die Kammer geht davon aus, dass Höcke dies bekannt war.

"Wir haben den Eindruck, dass der Deckmantel der Meinungsfreiheit strapaziert ist", sagte Stengel auch mit Blick auf Höcke und die Verteidiger, die sich unter anderem auf die Meinungsfreiheit berufen hatten.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Dagegen ist Revision möglich. Höckes Anwalt Ulrich Vosgerau hatte bereits vor dem Urteil angekündigt, im Falle eines Schuldspruchs bis vor das Bundesverfassungsgericht und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen. Die Staatsanwaltschaft , die eine Bewährungsstrafe gefordert hatte, prüft eine Revision.

Der Ausgang des Prozesses hat keine unmittelbaren Konsequenzen für Höckes AfD-Spitzenkandidatur zur Thüringer Landtagswahl Anfang September. Nur bei einer Verurteilung zu mindestens sechs Monaten Freiheitsstrafe hätte das Landgericht ihm die Amtsfähigkeit sowie das aktive und passive Wahlrecht absprechen können.

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, die für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt werden sollte. Zudem sollte Höcke 10.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Nach Überzeugung der Ankläger wusste Höcke, der vor seiner politischen Karriere Gymnasiallehrer für Geschichte war, um die Herkunft der Parole "Alles für Deutschland". Der Angeklagte habe vorsätzlich gehandelt. 

Staatsanwalt Benedikt Bernzen nannte Höckes vorgegebenes Unwissen über die Herkunft der Parole "weder glaubhaft noch nachvollziehbar". Dass "Alles für Deutschland" eine SA-Losung war, sei ein "historischer Fakt". "Er hat eine vielfach in Vergessenheit geratene Parole wiederbelebt und salonfähig gemacht", sagte Bernzen mit Blick auf Höcke. 

Die Verteidigung hält die Beweislage hingegen für unzureichend und forderte Freispruch. Höckes Verteidiger Philip Müller nannte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft "sehr konstruiert". Es gebe keine Hinweise, dass Höcke den SA-Slogan geplant verwendet habe.

Ein weiterer Anwalt sprach von einer "medialen Hexenjagd" auf seinen Mandanten. Höckes dritter Anwalt Vosgerau hält es sogar für nicht eindeutig belegt, dass die Losung der Hauptspruch der SA gewesen sei. 

Höcke selbst griff die Staatsanwaltschaft in seinem letzten Wort als Angeklagter scharf an. Diese sei weltanschaulich nicht neutral. Das Plädoyer der Anklagevertreter sei "das eines politischen Aktivisten" gewesen, sagte Höcke in Richtung der beiden Staatsanwälte.

Er stellte sich zum wiederholen Male als "politisch Verfolgter" dar. Den von ihm verwendeten Spruch bezeichnete er als "Banalität". "Ich bin völlig unschuldig und ich habe ein reines Gewissen", sagte Höcke.

Im Onlinedienst X schrieb Höcke später auf englisch: "Wenn dieses Urteil Bestand hat, ist die Meinungsfreiheit in Deutschland tot."

Aufgrund einer weiteren Anklage wegen des Verwendens der SA-Parole bei einer AfD-Veranstaltung im thüringischen Gera steht Höcke ein weiterer Prozess am Landgericht Halle bevor. Außerdem ist Höcke in Thüringen wegen des Verdachts der Volksverhetzung angeklagt. Prozesstermine gibt es noch nicht.

Höcke ist Spitzenkandidat der AfD für die Thüringer Landtagswahl am 1. September. Die AfD liegt in den Umfragen seit Monaten vorn. Höcke will seine Partei in die Regierung bringen und selbst Ministerpräsident werden, allerdings will keine andere Partei mit der AfD koalieren.

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Tue, 14 May 2024 19:54:24 GMT

Recklinghausen: Unfall mit Kabinenroller - ein Schwerverletzter

Bei einem Unfall mit einem Oldtimer-Kabinenroller ist der Fahrer des Gefährts am Dienstag schwer verletzt worden. Beim Abbiegen an einer Kreuzung in Gladbeck stieß ein anderer Pkw mit dem kleinen dreirädrigen Gefährt zusammen, das mutmaßlich in den 1950er Jahren hergestellt wurde, wie die Feuerwehr mitteilte. Der Kabinenroller-Fahrer musste mit einer Rettungsschere befreit werden. Dabei fing das Fahrzeug plötzlich Feuer.

Da am Nachmittag alle Rettungswagen in Gladbeck gerade im Einsatz waren, musste ein weiterer aus der Nachbarstadt Bottrop angefordert werden. Der Transport ins Krankenhaus erfolgte dann jedoch wegen der Schwere der Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber. Auch der Fahrer des Pkw wurde leicht verletzt und kam ebenfalls ins Krankenhaus. Rollermobile waren vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wegen ihres vergleichsweise niedrigen Preises populär.

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Tue, 14 May 2024 19:53:06 GMT

Kriegsfolgen: Alte Granate in Delmenhorst kontrolliert gesprengt

Hunderte Anwohner müssen nach dem Fund eines Sprengkörpers in Delmenhorst ihre Wohnungen verlassen. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes rücken an.

Eine in Delmenhorst gefundene alte Flakgranate ist am Dienstagabend erfolgreich gesprengt worden. Rund 1200 Menschen, die zuvor ihre Wohnungen hatten verlassen müssen, durften nach Hause zurückkehren, wie die Stadt Delmenhorst mitteilte. Bei dem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg habe es sich um eine 10,5 Zentimeter lange Flakgranate mit vier Kilogramm Sprengstoff gehandelt. Bauarbeiter hatten den Sprengkörper am Dienstag im Norden des Stadtgebietes entdeckt.

Wie die Polizei mitteilte, stammt das Geschoss laut Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes von einer Flugabwehrkanone. Ein Abtransport des Sprengkörpers war demnach nicht möglich. Daher sei eine Sprengung vor Ort nötig, hieß es. Eine akute Gefahr sei von dem Geschoss nicht ausgegangen.

Anwohnerinnen und Anwohner waren aufgerufen worden, das Sperrgebiet selbstständig zu verlassen. Die Stadt hatte eine entsprechende Allgemeinverfügung herausgegeben. An zwei Sporthallen wurden Sammelstellen eingerichtet. Zudem hatte die Stadt ein Bürgertelefon geschaltet.

Mitteilung der Stadt Delmenhorst Polizei auf X zu Fund Mitteilung der Polizei Mitteilung der Stadt Delmenhorst nach der Sprengung

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