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Beschreibung: Tagesaktuelle Nachrichten und News sowie faszinierende Bilder und Reportagen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Unterhaltung, Gesundheit, Reise, Kultur, Wissenschaft, Technik.

Sun, 05 May 2024 07:00:00 GMT

Fotodokumentation: Es kann überall geschehen. Welche Geschichten uns die Tatorte von Femiziden erzählen

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Sun, 05 May 2024 05:28:31 GMT

Titelgewinn: "Gefühls-Achterbahn": Bayern-Spielerin Gwinn tief berührt

Zweimal ist Giulia Gwinn schon deutsche Fußball-Meisterin, doch beide Male sind die Titel von Verletzungen überschattet. Diesmal nicht, deshalb ist dieser Titel für sie ganz besonders.

Guilia Gwinn war tief bewegt. Zwar wurde die Fußball-Nationalspielerin schon zum dritten Mal mit dem FC Bayern München deutscher Meister. Doch irgendwie fühlte es sich wie ihr erster richtiger Titel.

"Diese Meisterschaft bedeutet mir die Welt, weil es die erste ist, bei der ich auf dem Platz stehe und wirklich meinen Teil dazu beitragen konnte", sagte die 24-Jährige nach dem entscheidenden 2:1 bei Bayer Leverkusen : "Bei den letzten beiden Malen durfte ich immer nur zwei, drei Spiele machen, dann war ich verletzt. Diesmal habe ich es geschafft, die ganze Saison fit zu sein. Von daher ist es gerade eine Gefühls-Achterbahn für mich. Weil ich jetzt weiß, wie es sich anfühlt, wenn man wirklich Teil davon ist."

2021 und 2023 hatte die Außenverteidigerin mit weit über einer halben Million Instagram-Followern bei den Meisterschaften der Bayern auch schon zum Kader gehört. Doch beide Male war die Saison für sie nach Kreuzbandrissen früh beendet. Einmal im September und einmal im Oktober. Diesmal stand sie in 20 Spielen 19 Mal auf dem Platz, 18 Mal davon in der Startelf und steuerte drei Treffer und zwei Assists bei.

Trotz der großen Erlösung wollte Gwinn aber mit Blick auf das Pokal-Endspiel gegen Dauer-Rivale VfL Wolfsburg am Donnerstag in Köln nicht zu ausgiebig feiern. "Wir sind alle professionell genug zu wissen, dass es nicht das Schlauste wäre, jetzt Party zu machen", sagte sie mit einem Lachen: "Es gibt nichts Größeres für einen Sportler, als in so einem Finale gegen so einen Gegner vor so einer Kulisse zu stehen. Viele von uns waren lange nicht da oder gar nie, deshalb braucht es da keine Extra-Motivation." Wolfsburg holte den Pokal zuletzt neunmal in Folge.

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Sun, 05 May 2024 05:24:30 GMT

Vor Champions-League-Knaller: Neuer hakt 1:3 ab: "Ein ganz großes Spiel wartet auf uns"

Bayern-Kapitän Neuer kann jede Niederlage nur schwer akzeptieren. Die in Stuttgart aber verdrängt er schnell: Real Madrid und die Chance aufs Champions-League-Finale warten.

Für Bayern Münchens Kapitän Manuel Neuer hat die Niederlage in der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart keinen großen Einfluss auf die kommende große Champions-League-Aufgabe bei Real Madrid.

"Wir akzeptieren nie Niederlagen", sagte der Fußball-Nationaltorhüter nach dem 1:3 (1:1) in Stuttgart . "Wir wissen, dass es ein Sandwich-Spiel war", begründete der 38 Jahre alte Neuer die nicht hundertprozentige Konzentration seiner Mannschaft in Stuttgart gegen den Tabellendritten. "Es ist so, dass wir wissen, dass am Mittwoch ein ganz großes Spiel auf uns wartet. Es wird wieder ein Finale im Bernabéu-Stadion auf uns warten - und wir wollen es gewinnen", sagte Neuer.

Nach dem 2:2 in der ersten Partie gegen Real in München wird der Gewinner ins Königsklassen-Finale am 1. Juni in London gegen Borussia Dortmund oder Paris Saint-Germain einziehen. Sportvorstand Max Eberl bezeichnete die Niederlage in Stuttgart als "ärgerlich", aber ebenfalls nicht als dramatisch mit dem Blick auf das K.o.-Spiel in Madrid: "Ich glaube nicht, dass die Niederlage am Selbstvertrauen nur ein My (ausgesprochen Mü) macht."

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Sun, 05 May 2024 05:24:08 GMT

Radsport: Schachmann und die Mission Giro-Etappensieg

Zum Giro-Auftakt schlägt Maximilian Schachmann im Sprint den Favoriten Pogacar, aber scheitert knapp am Etappensieg. Doch der zweite Rang dürfte ihm trotz der ersten Enttäuschung Lust auf mehr machen.

Radprofi Maximilian Schachmann hätte beinahe schon nach der ersten Etappe bei der 107. Auflage des Giro d'Italia ein Häkchen hinter die Mission Etappensieg machen können.

Zum Auftakt der dreiwöchigen Rad-Rundfahrt schlug der gebürtige Berliner den klaren Favoriten Tadej Pogacar im Sprint und scheiterte hauchdünn am Tagessieg hinter dem etwas schnelleren Ecuadorianer Jhonatan Narvaez. "Das war schwierig, leider habe ich nicht gewonnen", sagte der Zweitplatzierte. 

Der zweite Rang, der ihn zwar enttäuschte, dürfte den 30-Jährigen dennoch beflügeln. Schon bei der Baskenland-Rundfahrt hatte er aufsteigende Form gezeigt und behielt nach der vorletzten Etappe sogar Aussichten auf den Gesamtsieg. Am Ende wurde es Rang 13. Nun wurde der Profi vom deutschen Team Bora-hansgrohe mit der Mission beauftragt, Etappensiege zu holen.

"Die Rolle ist gut, aber trotzdem weiß ich, was das für eine Mammutaufgabe ist, bei einer Grand Tour eine Etappe zu gewinnen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur kurz vor dem Giro-Start. "Ich muss am richtigen Tag mit einem eigenen guten Tag in der Ausreißergruppe landen", schob Schachmann hinterher. 

Für den Profi, der in der Vergangenheit mit vielen gesundheitlichen Rückschlägen zu tun hatte, ist der Giro die erste Teilnahme bei einem Grand-Tour-Rennen seit 2022. "Das war natürlich keine einfache Zeit bei mir. Aber das gehört bei vielen Menschen dazu in ihrem Leben. Ich bin froh, dass ich da durch bin und habe damit abgeschlossen", sagte Schachmann.

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Sun, 05 May 2024 05:13:46 GMT

Primera Division: Keine Meister-Party: Ancelotti mit Real im Bayern-Modus

Der 36. Titel für Real Madrid ist perfekt. Doch Trainer Carlo Ancelotti hat nur zwei Dinge im Sinn: die Champions League und den FC Bayern München.

Die Meister-Sause blies Star-Trainer Carlo Ancelotti kurzerhand ab und verschob sie auf einen späteren Zeitpunkt. Real Madrid hat sich in Spaniens Fußball-Meisterschaft vorzeitig den 36. Titel gesichert, doch das war dem Italiener nicht annähernd so wichtig wie das nächste Spiel: Am Mittwoch kommt der FC Bayern München zum Halbfinal-Rückspiel in der Champions League.

"Die Freude hält sich in Grenzen, denn wir haben in dieser Saison ein sehr wichtiges Spiel vor uns. Wir müssen uns erholen, ausruhen und gegen Bayern unsere beste Leistung abrufen", sagte Ancelotti.

Die Pflichtaufgabe hatte sein Team mit einem 3:0 gegen den FC Cadiz erfüllt. Wenige Stunden später machte der neue Tabellenzweite FC Girona mit einem 4:2 gegen den entthronten Titelverteidiger und bis dahin ersten Verfolger FC Barcelona Reals Meisterschaft perfekt. Mit nun 87 Punkten können die Königlichen weder von Girona (74) noch von Barcelona (73) in den verbleibenden vier Spieltagen eingeholt werden. "Die Liga, die wir gespielt haben, war spektakulär, wir hatten viel Kontinuität und haben sehr wenige Fehler gemacht. Der Vorsprung, den wir jetzt haben, ist verdient", sagte Ancelotti.

Schon vor dem Spiel gegen Abstiegskandidat Cadiz war der 64-Jährige gedanklich überwiegend beim Königsklassen-Duell mit seinem Ex-Club FC Bayern . Die deutschen Nationalspieler Toni Kroos und Antonio Rüdiger wurden ebenso geschont wie lange Zeit auch Jude Bellingham, der später eingewechselt wurde. "Jetzt gilt es, für das Spiel am Mittwoch 100 Prozent zu geben, und wir haben noch 90 Minuten vor uns, um in einem weiteren Finale zu stehen. Es gibt keine größere Motivation als diese, und es ist eine Gelegenheit, eine spektakuläre Saison abzuschließen", sagte Ancelotti. Das Hinspiel war 2:2 ausgegangen.

Am kommenden Samstag steht im Liga-Alltag das Spiel beim wie Cadiz abstiegsgefährdeten FC Granada an. Danach, so Ancelotti, stehe einer Party nichts mehr im Wege. "Wenn wir feiern müssen, werden wir es am nächsten Sonntag tun, und unsere Fans werden das verstehen", meinte er.

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Sun, 05 May 2024 05:06:48 GMT

Bundesliga: BVB-Coach Terzic ergriffen nach Reus-Show

Marco Reus steht bei der BVB-Gala gegen Augsburg im Mittelpunkt und wird von der Südtribüne alleine gefeiert. Völlig zurecht - sagt sein Trainer, der voller Pathos über das Club-Idol spricht.

Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic hat den Auftritt von Ex-Kapitän Marco Reus beim 5:1-Sieg gegen den FC Augsburg ergriffen und emotional kommentiert. Dass Reus nach dem Spiel von den Fans auf der Südtribüne alleine gefordert und gefeiert wurde, bewegte Terzic nach eigener Aussage sehr.

"Er hat sie sich absolut verdient. Das ist einmalige Geschichte im modernen Fußball. Dass sich jemand so hingibt für einen Verein", sagte Terzic über die Bedeutung des 34 Jahre alten Ex-Nationalspielers für den BVB .

Reus und die Borussia hatten am Freitag bekannt gegeben, dass der Vertrag am Ende der Saison nicht verlängert wird und die Club-Ikone den BVB nach zwölf Jahren verlässt. Am Samstag dann spielte Reus erstmals seit dem 17. März wieder von Beginn an in der Fußball-Bundesliga für die Dortmunder und führte den BVB mit einem Tor und zwei Vorlagen zum Sieg. "Alles, was er mit dem Ball gemacht hat, war Extraklasse", sagte der 41 Jahre alte Terzic , der Reus in den vergangenen sechs Jahren im Trainerteam der Dortmunder begleitet hat. "Es hätte mir noch mehr gefallen, ihn in seinen ersten sechs Jahren hier trainiert zu haben."

Reus war 2012 von Borussia Mönchengladbach zurück in seine Heimatstadt gewechselt. Bei Borussia Dortmund hatte er schon zehn Jahre in der Jugend gespielt. Mit dem BVB wurde er zweimal DFB-Pokalsieger, aber nie deutscher Meister. "Ich könnte jetzt zwei Stunden über ihn reden. Er ist eine lebende Legende", sagte Terzic, dem bei seinen Ausführungen immer wieder die Stimme stockte. "Ich habe leider keine Stoppuhr, keine Fernbedienung, die verhindert, dass er am Ende des Monats 35 wird", sagte BVB-Coach weiter zu den Gründen für den Abschied Reus', der im Ausland noch weiterspielen möchte.

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Sun, 05 May 2024 04:55:47 GMT

Eurovision Song Contest: Politischer Schatten über dem Eurovision Song Contest

Schweden wollte Feierstimmung beim Eurovision Song Contest. In Malmö herrscht jedoch Unsicherheit. Kann das "unpolitische" Fest auch 2024 unpolitisch bleiben?

Aufgeheizte Atmosphäre und angespannte Lage statt freudiges ESC-Fieber und gelöste Stimmung: In der südschwedischen Stadt Malmö gibt es Sorgen um die Sicherheit rund um den Eurovision Song Contest (ESC). Sosehr der Song Contest Jahr für Jahr betont, ein "unpolitisches Event" zu sein - in diesem Jahr lässt sich der Schatten des Gaza-Kriegs vom bunten Show-Spektakel nicht fernhalten. Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet.

" Malmö wird in der nächsten Woche der Brennpunkt Europas sein", sagt Christer Mattsson, Professor für Antisemitismusforschung in Göteborg, der Deutschen Presse-Agentur. In dieser krisenreichen Zeit schaut die Welt bei den Halbfinals am 7. und 9. Mai und erst recht beim Finale des Wettbewerbs am 11. Mai auf Malmö. Nachdem im vergangenen Jahr Schweden mit Loreen den ESC gewonnen hatte, wurde Malmö als Austragungsort für 2024 festgelegt. Die Stadt ist bereits zum dritten Mal Gastgeber, war es bereits 1992 und 2013.

Streit um die Teilnahme Israels

Israels Beitrag hatte diesmal von Anfang an mit Gegenwind zu kämpfen. Aufgrund des Gaza-Kriegs wurde von vielen Seiten der Ausschluss des Landes von dem Wettbewerb gefordert. Der Veranstalter des ESC , die europäische Rundfunkunion (EBU), ließ Israel mit der Begründung teilnehmen, dass es eine unpolitische Veranstaltung sei.

Gleichzeitig hielt die EBU den ersten eingereichten Text des israelischen Beitrags für zu politisch. Sie sah in "October Rain" Hinweise auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Das Lied der israelischen Sängerin Eden Golan wurde daraufhin überarbeitet, heißt nun "Hurricane" und wurde zugelassen. Laut israelischen Medien trägt die Kandidatin bei den Shows ein Kleid, dessen Oberteil an Wundverbände erinnert.

Israels Nationaler Sicherheitsrat (NSC) verschärfte kurz vor dem ESC eine Reisewarnung für die schwedische Stadt. Das Risiko werde von 2 (potenzielle Bedrohung) auf 3 (mittlere Bedrohung) heraufgestuft. Israelis, die einen Besuch in Malmö planten, lege man nahe, dies noch einmal zu überdenken. Die Warnung gelte für die Zeit vom 7. bis 11. Mai.

Malmö hat ein Antisemitismus-Problem

Malmö habe ein Problem mit Antisemitismus, sagen Experten. Nach dem Ausbruch des Krieges in Israel und Gaza im Oktober wurde dieses Problem noch einmal sichtbarer.

"Es gab diese Karawanen mit palästinensischen Fahnen, die schrien und jubelten. Karawanen von Autos fuhren durch die Stadt und feierten nach den Angriffen", erinnert sich Fredrik Sieradzki von der jüdischen Gemeinde in Malmö. Seither habe es zahlreiche Demonstrationen gegen Israel gegeben. Am Tag des Grand-Prix-Finales selbst sind ebenfalls Demos angekündigt - darunter sowohl propalästinensische als auch proisraelische Demonstrationen. Tausende Teilnehmer werden erwartet. "Die Intensität wird mit den Demonstrationen parallel zum Eurovision Song Contest noch zunehmen", sagt Sieradzki.

Malmö ist eine kompakte Stadt. Daher sei vieles sehr zentral, in der Stadtmitte. "Man kann das Problem also auf der Straße sehen, was man in Stockholm oder Göteborg nicht so sehr kann", sagt Björn Westerström. Er ist Forscher eines Projekts der Stadt gegen Antisemitismus, macht aktiv Aufklärungsarbeit. Die südschwedische Stadt hat etwa 360.000 Einwohnerinnen und Einwohner, darunter viele mit palästinensischer Abstammung.

Experte Westerström betont, dass die israelfeindliche und schnell dann auch judenfeindliche Stimmung nicht zwingend von bestimmten Personengruppe ausgehe. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen engagierten sich in diesem Konflikt. "Sie sehen den Antisemitismus nicht. Sie sind so politisch geworden, sie sind so eingenommen, dass sie den Hass, den sie benutzen, nicht erkennen", sagt der Experte. 

Antisemitismusforscher Mattsson sagt, Malmö leiste schon länger Aufklärungsarbeit, habe in den letzten Jahren zahlreiche Gegenmaßnahmen ergriffen. "Antisemitismus ist aber nicht etwas, das innerhalb weniger Jahre gelöst wird."

Sicherheitsmaßnahmen verstärkt

Die Polizei kündigte an, mit einem Großaufgebot in der Stadt präsent zu sein. Auch Verstärkung aus Dänemark und Norwegen wurde angefordert. Eine öffentliche ESC-Party wurde abgesagt. "Ich weiß mit Sicherheit, dass die Stadt gut vorbereitet ist. Allerdings weiß man, dass es immer etwas Unerwartetes geben kann", sagt Experte Mattsson.

Was in der aktuellen Lage nicht so recht aufkommen will, ist wohl die Vorfreude. "Ich glaube, dass viele Juden im Allgemeinen darauf warten, dass die Sache vorübergeht, und hoffen, dass es ohne größere Zwischenfälle abläuft", sagt Sieradzki. "Der Eurovision Song Contest sollte ein Fest der Kreativität, des Spaßes, der großartigen Musik sein. Aber Malmö wird ein Ort sein, an dem eine Menge wütender Gefühle auf der Straße gezeigt werden."

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Sun, 05 May 2024 04:11:19 GMT

Strom: Energiekosten-Anteil am Einkommen für viele Ostdeutsche hoch

Welchen Einkommens-Anteil Verbraucher für Strom und Gas bezahlen müssen, hängt auch von der Kaufkraft des jeweiligen Bundeslandes ab. Den geringsten Anteil hat Check24 im Norden ermittelt.

Je nach Bundesland müssen Bürgerinnen und Bürger einen unterschiedlich hohen Anteil ihres Einkommens für Strom und Gas aufwenden. Dies geht aus Berechnungen des Vergleichsportals Check24 hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Verglichen wurden die durchschnittlichen Strom- und Gaskosten eines Einpersonenhaushalts (Jahresverbrauch: 1500 Kilowattstunden Strom und 5000 Kilowattstunden Gas) bezogen auf die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft des jeweiligen Bundeslands.

Demnach muss ein solcher Musterhaushalt in Hamburg 4,3 Prozent seines verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden. Am anderen Ende stehen Verbraucherinnen und Verbraucher in Thüringen, bei denen Strom- und Gaskosten 6,0 Prozent ausmachen.

Durchschnitt: 4,9 Prozent des Einkommens für Energie

"Im Bundesschnitt bringt ein Singlehaushalt 4,9 Prozent des Einkommens für Energie auf", stellt Check24 fest. Andere Energieträger wurden bei den Berechnungen nicht berücksichtigt. Das Marktforschungsinstitut GfK ging zum Jahresbeginn davon aus, dass den Deutschen 2024 pro Kopf im Schnitt 27 848 Euro für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung stehen werden.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern liegen die Anteile für Strom und Gas bei 5,6 Prozent. Es folgen das Saarland (5,4), Bremen (5,3), Rheinland-Pfalz (5,2), Nordrhein-Westfalen (5,1 Prozent) sowie Schleswig-Holstein und Brandenburg (beide 5,0). Unter dem Durchschnitt liegen die Anteile in Baden-Württemberg und Niedersachsen (beide 4,8), Hessen (4,6), Berlin (4,5) und Bayern (4,4).

Dass Verbraucherinnen und Verbraucher in einigen ostdeutschen Bundesländern einen größeren Teil ihres verfügbarenEinkommens für die Energiekosten aufwenden müssen, begründete Check24 mit der geringeren Kaufkraft. Zum anderen seien die regionalen Netznutzungsentgelte höher. "Diese Kostenwerden in den östlichen Bundesländern auf weniger Verbraucherinnen und Verbraucher verteilt, dadurch fallen hier die Endkundenpreise höher aus als im Westen."

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Sun, 05 May 2024 04:02:00 GMT

Vorschau: TV-Tipps am Sonntag

20:15 Uhr, Das Erste, Tatort: Am Tag der wandernden Seelen, Krimi

Susanne Bonard (Corinna Harfouch) und Robert Karow (Mark Waschke) werden zu einem Tatort nach Berlin-Lichtenberg gerufen. Der Tote starb in seinem Haus durch mehrere Messerstiche, doch es gibt weder Einbruchsspuren noch Hinweise auf einen Raubmord. Auch erste Nachforschungen führen ins Leere, bis Karow auf eine versteckte Tür im Haus stößt. Was die beiden Ermittler dort vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ist ihr Opfer auch grausamer Täter gewesen? Im Zuge der Fahndung nach einer flüchtigen, vermutlich traumatisierten und verletzten Person tauchen Bonard und Karow in die vietnamesische Lebenswelt Berlins ein.

20:15 Uhr, RTL, Doctor Strange in the Multiverse of Madness, Comicaction

Nachdem er einen verbotenen Zauber gesprochen hat und ein Portal zum Multiversum geöffnet hat, begibt sich Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) mit der jungen America Chavez (Xochitl Gomez) auf eine Reise durch verschiedene Dimensionen und wird mit Varianten seiner selbst konfrontiert. Verfolgt von bösen Mächten, muss der Superheld auf seiner Mission, die bekannte Realität wiederherzustellen, erkennen, dass er es mit einem mächtigen Gegner zu tun hat.

20:15 Uhr, ZDF, Dr. Nice: Süße Lügen, Arztserie

Um seine Zulassung als Hausarzt zu bekommen, muss Dr. Nice (Patrick Kalupa) bei seinem Lieblingsfeind Dr. Schmidtke (Maximilian Grill) ein Praktikum absolvieren. Ein schwieriger Fall verspricht zum Glück Ablenkung. Andrea Wellenbrink (Anja Antonowicz) steckt in Hochzeitsvorbereitungen mit ihrem Verlobten Marcus (Benjamin Kramme), als sie von rätselhaften Lähmungserscheinungen heimgesucht wird. Im Krankenhaus scheitert Dr. Schmidtke jedoch daran, die Ursache der Lähmungen zu finden, was Neiss auf den Plan ruft.

20:15 Uhr, ProSieben, Bohemian Rhapsody, Musikdrama

Im Jahr 1970 wird Freddie Mercury (Rami Malek) Teil der Band Queen. Nach ersten Erfolgen in Großbritannien gelingt den vier Musikern schon bald der weltweite Durchbruch und es folgt ein Hit nach dem anderen. Aber als Freddie als Solo-Künstler durchstarten möchte, scheint die Band vor dem Aus zu stehen. Können die vier ihre Differenzen überwinden und sich für den Auftritt bei Live Aid noch einmal zusammenraufen?

20:15 Uhr, RTLzwei, Männertag, Komödie

Die vier Freunde Stevie (Milan Peschel), Chris (Tom Beck), Peter (Oliver Wnuk) und Klaus-Maria (Axel Stein) sind schockiert über den plötzlichen Tod ihres alten Schulfreundes Dieter. Um seinen letzten Wunsch zu erfüllen, begeben sie sich am Vatertag auf einen chaotischen Abenteuertrip auf dem Bierbike - und entdecken ganz neue Seiten aneinander. Mit von der Partie sind Stevies vom Liebeskummer geplagter Sohn Paul (Chris Tall) sowie Powerfrau Andrea (Lavinia Wilson), die aufpassen soll, dass Schauspieler Chris nicht über die Stränge schlägt.

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Sun, 05 May 2024 03:45:56 GMT

Gewalt : Faeser will Innen-Konferenz zu Attacken auf Wahlkämpfer

Unbekannte prügeln einen SPD-Politiker ins Krankenhaus. Die Bundesinnenministerin dringt angesichts der Gewalt-Attacken auf rasche Beratungen mit den Ländern. In Berlin und Dresden sind Demos geplant.

Nach dem brutalen Angriff auf einen SPD-Politiker in Dresden sollen die Innenminister von Bund und Ländern schon sehr bald über Schutzmaßnahmen beraten. Laut einem Medienbericht regte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Sonderkonferenz in der kommenden Woche an. Eine entsprechende Bitte richtete sie an den derzeitigen Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchef Michael Stübgen (CDU), wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete. Derweil riefen zwei Bündnisse für diesen Sonntag unter dem Motto "Gewalt hat keinen Platz in unserer Demokratie!" zu spontanen Demonstrationen in Berlin und Dresden auf.

In Berlin soll ab 18.00 Uhr vor dem Brandenburger Tor protestiert werden, in Dresden ab 17.00 Uhr am Pohlandplatz, wie es in den am Samstagabend veröffentlichten Instagram-Posts des Internetportals "Zusammen gegen Rechts" und des Bündnisses "Wir sind die Brandmauer Dresden" heißt. Die Bündnisse hatten bereits im Februar zu Demonstrationen gegen rechts aufgerufen.

Am Samstag hatte Faeser bereits eine schnelle Einberufung einer Konferenz für dringlich erklärt. "Der Rechtsstaat muss und wird hierauf mit einem harten Vorgehen und weiteren Schutzmaßnahmen für die demokratischen Kräfte in unserem Land reagieren", hatte sie mit Blick auf die Gewaltattacken auf die Politiker erklärt.

Die Grünen in Sachsen haben nach anderen Angriffen vom vergangenen Wochenende in Chemnitz und Zwickau bereits reagiert und schicken ihre Mitglieder nicht mehr alleine zum Plakatieren. Auch in anderen Parteien gibt es solche Überlegungen und Vorgaben mittlerweile.

Was geschehen ist

Der sächsische SPD -Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, war am Freitagabend von vier Unbekannten beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden zusammengeschlagen worden. Der 41-jährige Europaabgeordnete liegt seitdem im Krankenhaus und muss operiert werden. Kurz zuvor hatte laut Polizei mutmaßlich dieselbe Gruppe in der Nähe bereits einen 28-jährigen Wahlkampfhelfer der Grünen angegriffen und verletzt.

Laut Polizei werden die vier jungen Männer auf 17 bis 20 Jahre geschätzt. Zeugen zufolge seien sie dunkel gekleidet gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Ein Zeuge habe sie dem rechten Spektrum zugeordnet. Die Ermittlungen würden zeigen, ob das stimme. Nach Angaben des sächsischen Innenministeriums ermittelt nun das Landeskriminalamt.

Welche anderen Angriffe es gab

Die Vorfälle von Dresden reihen sich ein in eine bundesweite Folge von Angriffen auf Parteimitglieder vor der Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni. Erst am Donnerstagabend waren in Essen nach einer Grünen-Veranstaltung der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring und sein Parteikollege Rolf Fliß nach eigenen Angaben attackiert und Fliß dabei geschlagen worden. Die grüne Bundestagsvizepräsidentin Katrin-Göring-Eckardt war vor einer Woche in Ostbrandenburg nach einer Veranstaltung aggressiv bedrängt und an der Abfahrt gehindert worden. Im niedersächsischen Nordhorn wurde am Samstagmorgen ein Landtagsabgeordneter der AfD nach Polizeiangaben an einem Infostand geschlagen.

Dabei hat sich die Zielgruppe der Angreifer in den vergangenen Jahren etwas verlagert: Waren noch 2019 vor allem Vertreter der AfD Ziel von Anfeindungen, so sind es nun die Grünen. Für die AfD wurden 2023 nach vorläufigen Zahlen bundesweit 478 Fälle aktenkundig, für die Grünen 1219. Für alle Parteien wurden von 2019 bis 2023 insgesamt 10 537 Straftaten gemeldet, wie aus einer Regierungsantwort auf eine Kleine Anfrage aus der AfD-Fraktion hervorgeht.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) mutmaßte beim Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Bei den jüngsten Angriffen gegen Personen, die zum Beispiel Wahlplakate anbringen, müssen wir davon ausgehen, dass es sich um geplante Taten handeln, die nicht spontan, sondern gezielt durchgeführt werden. Dies ist eine neue Eskalationsstufe, die das erklärte Ziel der Einschüchterung hat." 

Was die Politik sagt

Angesichts der Verletzungen löste der Angriff von Dresden besondere Empörung aus. "Dieser Ausbruch von Gewalt ist eine Warnung", schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer Erklärung am Samstag. Er appellierte an alle, die politische Auseinandersetzung friedlich und mit Respekt zu führen, und forderte die Anhänger der liberalen Demokratie auf, gegen Angriffe parteiübergreifend zusammenzustehen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte in Berlin: "Die Demokratie wird von so etwas bedroht, und deshalb ist achselzuckendes Hinnehmen niemals eine Option." Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schrieb auf der Plattform X, vormals Twitter: "Brutale Angriffe auf engagierte Demokrat*innen, Wahlkämpfer*innen & Politiker*innen sind Attacken auf das Fundament unserer #Demokratie: Freie Wahlen." Gewalt sei nie ein Mittel der Demokratie - egal aus welchem Spektrum.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nannte die Attacken auf der Plattform X "schockierend". Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) erklärte: "Sie sind der widerliche und unentschuldbare Ausfluss einer Verrohung von Sprache, Debatte und der Enthemmung in den sogenannten sozialen Medien." Finanzminister Christian Lindner (FDP) mahnte auf X: "Die Enthemmung der politischen Auseinandersetzung betrifft uns alle. Jeder kann der nächste sein. Deshalb sind wir auch alle gefordert, uns der Eskalation entgegenzustellen."

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla, dessen Partei von einigen für eine Gewalt fördernde Atmosphäre verantwortlich gemacht wird, schrieb auf X: "Physische Angriffe gegen Politiker aller Parteien verurteilen wir zutiefst. Wahlkämpfe müssen inhaltlich hart und konstruktiv, aber ohne Gewalt geführt werden."

Was die Demos sollen 

In dem Demonstrationsaufruf der beiden Bündnisse heißt es, man wolle gemeinsam als demokratische Zivilgesellschaft Haltung zeigen. "Niemand sollte um seine Sicherheit fürchten müssen, weil man sich politisch engagiert oder in einer Partei aktiv ist!", hieß es. "Diese Demokratie lassen wir uns nicht durch Gewalt zerstören." 

Auslöser für die bundesweiten Proteste gegen rechts im Februar waren Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. 

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Sun, 05 May 2024 03:42:23 GMT

Musik: Was Grönemeyers "Bochum" ausmacht

Mit dem Erfolgs-Album "4630 Bochum" gelang Herbert Grönemeyer vor vierzig Jahren der Durchbruch - und das Kunststück trotz großer Gefühle und Ernsthaftigkeit nicht nach Schlager zu klingen.

Einer Stadt schenkte er vor vier Jahrzehnten eine unverwechselbare Hymne, einem Land eine ganze Reihe gekonnt vernuschelter Klassiker fürs kollektive Gedächtnis. Mit der Platte "4630 Bochum " - darauf Hits wie "Männer", "Alkohol" und "Flugzeuge im Bauch" - gelang Herbert Grönemeyer der Durchbruch, an den so manche nicht geglaubt hatten. Vier Jahrzehnte später gehört das Album zu den erfolgreichsten der deutschen Popmusikgeschichte. 

Seine einstige Plattenfirma Intercord hatte Grönemeyer damals nach vier Studioalben wegen relativer Erfolglosigkeit herausgeschmissen. Auch die Verantwortlichen bei seinem neuen Label EMI in Köln mussten erst von seinen Plänen überzeugt werden: Als er dort sagte, sein nächstes Album solle "Bochum" heißen, "haben die mich angeguckt, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank", erzählte Grönemeyer vor einigen Jahren der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". ""Das kauft schon in Bottrop keiner", hieß es". Die Rheinländer wurden eines Besseren belehrt. 

Immer wieder gekauft: "Bochum" stand 140 Wochen in den Album-Charts 

Seit es am 11. Mai 1984 zunächst auf Vinyl, Monate später dann als damals noch nachrangiges Medium CD erschien, hat sich "Bochum" nach Angaben des Labels Universal mehr als drei Millionen Mal verkauft, räumt bis heute goldene Schallplatten ab. Immer wieder ist es in den letzten vier Jahrzehnten in die Albumcharts geklettert, hat sich so insgesamt 140 Wochen unter den Top 100 gehalten. 

Der titelgebende Song über jene Stadt, die ihn so sehr prägte, der er aber damals bereits den Rücken gekehrt hatte, ertönt seit vielen Jahren nicht nur vor jedem Heimspiel des Fußballclubs VfL Bochum. Die Liebeserklärung an das Ungeschminkte der Bergbaustadt hat auch für ein Publikum aus dem Rest der Republik funktioniert: "Bei den Konsumenten von außen hat der Song weniger auf die Wahrnehmung der Stadt eingezahlt, sondern eher auf die Wahrnehmung von Grönemeyer als authentischem Künstler : Da ist einer, der weiß, wo er herkommt und der freut sich daran, dass dort nicht alles perfekt ist", sagt Musikfachmann Derek von Krogh, künstlerischer Leiter der Popakademie Baden-Württemberg. 

Tatsächlich dürften es vor allem die Auskopplungen "Männer", "Flugzeuge im Bauch" und "Alkohol" gewesen sein, die die Verkaufszahlen ankurbelten: "Diese Titel kennt nahezu jeder - sie haben es ins Volksliederbuch der deutschen Popmusik geschafft", stellt Musikproduzent von Krogh anerkennend fest. "Grönemeyer hat damit nicht nur eingefleischte Musikfans erreicht, sondern auch Leute, die sonst keine Musik hören. Das ist eine Trophäe, die nur wenige Künstler für sich in Anspruch nehmen können."

Trotz großer Gefühle: Wieso Grönemeyer nicht nach Schlager klang

Die Veröffentlichung von "4630 Bochum" fiel in eine Zeit, die der Popmusik-Experte als "goldene ausbalancierte Mitte der Achtziger" beschreibt: Die Neue Deutsche Welle mit ihren lebensbejahenden und sinnverneinenden Texten und piepsigen Klängen ebbte gerade ab, die "komplett verschulterpolsterten späten Achtziger mit ihren großen Dauerwellen und noch größeren Sounds", so von Krogh, hatten noch nicht begonnen. "Grönemeyer kam nun mit diesem ungenierten Pathos und einer Form von emotionaler Verbindlichkeit, die es davor jahrelang nicht gegeben hatte - und die sich heute immer noch wenige trauen", sagt von Krogh. Grönemeyer, damals 28 Jahre alt, sang über seine Zeit, Geschlechterrollen, Heimatverbundenheit, Liebe , Sehnsucht und ambivalente Gefühle. "Dabei hat er einen Weg gefunden, nicht schlageresk zu klingen", sagt von Krogh. 

Der noch handgemacht klingende Deutsch-Rock war dank "größer werden Synthesizer-Klangwelten" modern genug, um sich vom Schlager abzugrenzen. Vor allem aber habe Grönemeyer mit seinem besonderen Habitus im Gesang einen Gegenpol gesetzt: "Die Kantigkeit im Gesang, die er als singender Theaterschauspieler mitbrachte", die Anleihen aus dem Soul, etwa wenn er am Wortende kleine Schlenker einbaue, seine Vorliebe für sperrige Begriffe und Textzeilen - all diese laut Krogh Grönemeyers Gesamtwerk prägenden Elemente seien auf der Platte bereits sichtbar: "Wer heute "Bochum" hört, sagt nicht: Das klingt wie die Mid-Eighties, der sagt: "Das klingt wie Grönemeyer"."

Längst ist seine Art zu Singen - gepresste Stimme, mal vernuschelte, mal hingeschleuderte Zeilen - sein Markenzeichen geworden. Heute kokettiert er gerne damit, dass sein Gesang anfangs für Kopfschütteln bei Produzenten und Hörerschaft sorgte. So sei die erste Auskopplung "Männer" zunächst im Radio gar nicht gespielt worden, erinnert sich Grönemeyer in zahlreichen Interviews, weil man ihn nicht habe verstehen können. "Ich singe halt wie ich auch küsse", erklärte Grönemeyer vergangenes Jahr in der TV-Talkshow "3 nach 9" des Senders Radio Bremen: "nicht deutlich, aber hoffentlich manchmal gut".

Jubiläum wird mit Neuinterpretationen und Konzerten gefeiert

Einmal entdeckt entwickelte sich Grönemeyer über die Jahrzehnte zum liebsten Pop-Poeten der Deutschen: Es folgten Hits wie "Kinder an die Macht", "Was soll das" und mit "Mensch" im Jahr 2002 schließlich eine Platte, die gemessen in Verkaufszahlen Bochum noch den Rang ablaufen sollte. Das jüngste Studioalbum Grönemeyers "Das ist los" stieg 2023 auf Platz zwei der Albumcharts ein und bot Anlass für zahlreiche Konzerte in vollen Arenen und Stadien. 

Vielen der 40 Jahre alten Hits von "Bochum" hält Grönemeyer bis heute bei Auftritten die Treue. Ein jüngeres Publikum soll die ikonischen Bochum-Klassiker in diesem Sommer in neuem Gewand entdecken: Eine Neuauflage von "Flugzeuge im Bauch" mit der Sängerin und Rapperin Céline machte den Anfang, dann folgte eine elektronische "Männer"-Neuinterpretation der Musikerin Dilla. Insgesamt sollen nach Angaben von Universal drei weitere Neuaufnahmen als Hommage junger Künstler an Grönemeyer und sein Repertoire erscheinen.

Den runden Geburtstag des Albums wird der 68-jährige Musiker natürlich auch mit Konzerten feiern: Einmal steht er diesen Sommer in Dresden, zweimal in Berlin auf der Bühne. Gleich vier Konzerte gibt es dort, wo alles irgendwie anfing: in Bochum. Glück auf. 

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Sun, 05 May 2024 03:35:21 GMT

Israel und Hamas weisen sich gegenseitig Schuld für festgefahrene Verhandlungen zu

Vor der Fortführung der Verhandlungen zum Gaza-Krieg am Sonntag haben sich Israel und die Hamas am gegenseitig eine Blockade der Gespräche vorgeworfen. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter bezeichnete die Forderung der Hamas nach einem dauerhaften Waffenstillstand am Samstag als Hindernis in den Verhandlungen über eine Feuerpause und weitere Geisel-Freilassungen. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) beklagte unterdessen eine Hungersnot im Norden des Gazastreifens.

Der israelische Regierungsmitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Bislang hat die Hamas ihre Forderung nach Beendigung des Krieges nicht aufgegeben und damit die Möglichkeit einer Einigung vereitelt." Er wies Berichte zurück, wonach Israel einer Beendigung des Krieges zugestimmt habe, um die von Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizubekommen.

In Tel Aviv demonstrierten am Samstag erneut Tausende für die Freilassung der Geiseln.

Ein Vertreter der Hamas bekräftigte derweil, dass die islamistische Palästinenserorganisation "unter keinen Umständen einem Abkommen zustimmen werde, das nicht ausdrücklich eine Beendigung des Krieges vorsieht". Israel lehne einen "kompletten und dauerhaften Waffenstillstand" aber weiterhin ab. 

Der Hamas-Vertreter warf dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, er wolle aus "persönlichem Kalkül" ein Abkommen verhindern. Die Hamas sei an einer Einigung interessiert, aber "nicht um jeden Preis". Falls kein Abkommen zustande komme, trage die Israel die "volle Verantwortung dafür", da das Land weiterhin auf einer Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens beharre. 

Eine Delegation der Palästinenserorganisation war am Samstag zu einer neuen Verhandlungsrunde in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen. Israel hat bislang kein Verhandlungsteam nach Kairo entsandt. Ein israelischer Regierungsvertreter hatte angekündigt, dass dies erst geplant sei, falls es Bewegung in den Gesprächen gebe. 

Die Vermittler USA, Ägypten und Katar warten seit Tagen auf eine Antwort der Hamas auf den Vorschlag, die Kämpfe im Gazastreifen für 40 Tage einzustellen und israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge auszutauschen. 

Der Hamas-Vertreter sagte, dass die Gespräche am Samstag in Kairo "keine Fortschritte" gebracht hätten. "Die heutigen Verhandlungen sind beendet und morgen wird es eine neue Runde geben", fügte er hinzu.

Die Hamas hatte vor der Abreise ihrer Delegation erklärt, sie habe den Vorschlag in einem "positiven Geist" geprüft und wolle in Kairo nun "eine Einigung erzielen".

WFP-Direktorin Cindy McCain sagte unterdessen dem US-Sender NBC, im Gazastreifen herrsche eine "Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet". Nötig sei "ein Waffenstillstand und die Möglichkeit, ungehindert Zugang zu haben" zum Gazastreifen, um dort humanitäre Hilfe zu leisten. 

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Überfall der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Die islamistischen Kämpfer hatten damals israelische Ortschaften überfallen und nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet. 

Zudem verschleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Israel geht davon aus, dass 35 der 128 Geiseln, die noch in dem Palästinensergebiet festgehalten werden, bereits tot sind.

Israel geht seit dem Hamas-Großangriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 34.600 Menschen getötet.

Unterdessen tötete die israelische Armee nach eigenen Angaben im Westjordanland fünf militante Palästinenser. Die Streitkräfte hätten in der Gegend von Tulkarem einen "zwölfstündigen Antiterror-Einsatz" ausgeführt, hieß in einer gemeinsamen Erklärung der Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffente Arm der Hamas, meldete den Tod dreier ihrer Kämpfer, darunter ihr Chef in Tulkarem, Alaa Adib.

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Sun, 05 May 2024 03:25:55 GMT

Telekommunikation: Sammelklage gegen Vodafone: 40.000 Kunden wollen mitmachen

Seit vergangenem Jahr zahlen rund 10 Millionen Vodafone-Festnetzkunden fünf Euro mehr im Monat. Verbraucherschützer wollen diese Preisanhebung kippen.

An einer Sammelklage gegen den Telekommunikationsanbieter Vodafone nehmen schon jetzt zehntausende Menschen teil. Beim Klageregister des Bundesamtes für Justiz haben sich binnen einer Woche 40.445 Verbraucherinnen und Verbraucher eingetragen, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mitteilte. Die Zahl ist vom 30. April, also eine Woche nach Öffnung besagten Registers. Eintragungen sind weiterhin möglich, die Zahl dürfte also noch steigen. 

Der Verband hatte im vergangenen Herbst eine Klage beim Oberlandesgericht (OLG) Hamm eingereicht, weil er bestimmte Preiserhöhungen von Vodafone für unrechtmäßig hält. Rund 10 Millionen Kunden waren von besagten Preiserhöhungen betroffen - pro Monat zahlen sie 5 Euro mehr für ihr Festnetz-Internet als zuvor. Vodafone begründete die Anhebung mit höheren Kosten, den Vorwurf der Unrechtmäßigkeit wies das Unternehmen zurück.

Das Verfahren am OLG Hamm ist einer der ersten Fälle, der sich auf ein neues Bundesgesetz bezieht - für Verbraucher ist es ein schärferes Schwert. Am Ende des Rechtsstreits könnten Vodafone-Kunden direkt Geld zurückbekommen, ohne noch einmal selbst vor Gericht ziehen zu müssen.

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Sun, 05 May 2024 03:20:23 GMT

Verteidigung: Marine-Chef: für "Entscheidung bleiben nur wenige Sekunden"

Eine Fregatte kommt aus einem Kampfeinsatz, zwei andere Schiffe legen in der kommenden Woche in den geostrategisch wichtigen Indo-Pazifik ab. Der Inspekteur benennt Anspannung und Erleichterung.

Marine-Inspekteur Christian Kaack hat der Besatzung der Fregatte "Hessen" nach dem mehr als acht Wochen dauernden Kampfauftrag im Roten Meer für ihren Einsatz gedankt. Vor der am Sonntag erwarteten Rückkehr des Schiffs in Wilhelmshaven bescheinigte er den Männern und Frauen, sie hätten "alle Herausforderungen gemeistert".  Die Erfahrungen aus der Beteiligung an der EU-Mission "Aspides" gegen Angriffe der mit Iran verbündeten Huthi-Miliz auf Handelsschiffe seien übertragbar und "erweiterte Landes- und Bündnisverteidigung". 

Kaack sagte: "Hier geht es auch um den Schutz unserer lebenswichtigen Versorgungswege. Das kann uns natürlich auch in anderen Gegenden passieren, auch in der Ostsee . Ballistische Flugkörper werden auch von den Russen eingesetzt und Drohnensysteme, wie wir sie in der Ukraine sehen, sind etwas, was zum alltäglichen Gefechtsbild gehört. Darauf stellen wir uns ein."  

Die 143 Meter lange " Hessen " hatte mit ihren rund 240 Soldaten an Bord einen deutschen Beitrag zu der EU-Militärmission geleistet und nach Angaben des Verteidigungsministeriums insgesamt 27 Handelsschiffe sicher durch das Einsatzgebiet eskortiert. Dabei sei es in vier Fällen zu einer erfolgreichen Bekämpfung von Drohnen und Flugkörpern der Huthi-Miliz gekommen. 

"Die größten Herausforderungen, die wir gesehen haben, sind ballistische Flugkörper. Die mit 2000 Meter pro Sekunde kommen können. Das kann man runterrechnen, was das bedeutet. Für Auffassung und Entscheidung zum Schuss bleiben nur wenige Sekunden für die richtige Entscheidung", sagte der Marine-Inspekteur. Und: "Die Besatzung hat übrigens, das hat mir der Kommandant während mehrerer Anrufe mehrfach bestätigt, volles Vertrauen in das Waffensystem gehabt. Das war ja ein bisschen im Gegensatz zu der vorauseilenden Verzweiflung in Teilen der Öffentlichkeit im Vorfeld." 

Für die Deutsche Marine war es der erste Kampfeinsatz dieser Art. Nun wird untersucht, wie sich zwei Monate im sogenannten Kriegsmarsch unter ständiger Bedrohung auf die Besatzung auswirken. "Man hat wenig Schlaf, das ist das eine. Und dann die direkte Bedrohung und das intensive Erlebnis: Man sieht, dass ein ballistischer Flugkörper in der Nähe zu einem Handelsschiff, das man schützen soll, explodiert", so der Inspekteur. "Oder eine Drohne fliegt auf ein zu schützendes Schiff zu und wird dann vernichtet."

Weil das Oberdeck im Gefecht kaum besetzt ist, ist dies nur für wenige zu sehen, während der Großteil der Besatzung im Innern des Schiffs ist. "Sie hören den Lärm der Flugkörper und das Feuern ihres Turmes und sitzen in der Maschine oder auf den Schiffssicherungsgefechtsständen und müssen warten, dass die Information bei ihnen ankommt." Über Lautsprecheranlagen und persönlich vom Ersten Offizier würden Informationen weitergegeben. 

Kurz nach der Rückkehr der Fregatte "Hessen" werden der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" und die Fregatte "Baden-Württemberg" am Dienstag in den Indo-Pazifik ablegen. Die Fahrt folgt den Leitlinien der Bundesregierung für die Region, soll Wertepartner dort unterstützen und die regelbasierte Ordnung erhalten. In der Region fühlen sich kleinere Nationen von der dominant auftretenden Großmacht China bedroht. Mit Interesse wird die Entscheidung erwartet, ob die Schiffe der Deutschen Marine durch die Straße von Taiwan fahren, was Peking verärgern könnte, weil es die demokratische Inselrepublik als Teil ihres Territoriums betrachtet.

Marine-Inspekteur: zwei weitere Fregatten "absolut erforderlich"

Kaack plädierte auch für eine Bestellung von zwei weiteren Fregatten für die Seestreitkräfte und warnte vor sonst drohenden Kostensteigerungen. "Ich halte es für absolut erforderlich, dass Deutschland diese Option zieht und diese beiden Fregatten bestellt. Und ich bin mir da mit dem Minister einig, denn wir müssen jetzt in die Flotte der Zukunft investieren, damit wir auch dauerhaft unsere Aufgaben zum Schutz unserer Menschen gewährleisten können", sagte der Vizeadmiral. Er verwies auch auf eine veränderte Sicherheitslage und die Bedeutung der Deutschen Marine für den Schutz maritimer kritischer Infrastruktur. Russland versuche zunehmend, diese auszukundschaften.

Im Dezember war mit dem Bau der ersten Fregatte der Klasse F126 begonnen worden. Die Bundeswehr plant den Bau von Schiffen, die "weltweit und umfassend zur dreidimensionalen Seekriegführung befähigt" sein sollen. Dies bedeute, es könnten Ziele unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft bekämpft werden. Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen werden als wichtigste Aufgaben genannt. Kaack forderte: "Wir brauchen hochwirksame Kampfeinheiten, die sich im Gefecht durchsetzen können, und zwar in einer Zahl, dass wir auch sicherstellen, dass wir sie dauerhaft einsetzen können."

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Sun, 05 May 2024 03:15:37 GMT

Tiere: Insektenforscher entdecken längst ausgestorbene Wespe

Forscher aus Deutschland und Frankreich haben einen rund 100 Millionen Jahre alten Bernstein untersucht - und dabei einen besonderen Fund gemacht.

Insektenforscher haben eine bislang unbekannte Wespenart in einem 100 Millionen Jahre alten Bernstein entdeckt. "Es ist ein langes gesuchtes Puzzleteil, das uns hilft, die Stammesgeschichte dieser heute nahezu weltweit verbreiteten Wespengruppe zu verstehen", erklärte Volker Lohrmann vom Übersee-Museum Bremen, der die Wespe im Fachblatt "Insects" zusammen mit französischen Kollegen beschreibt. "Die heutigen Verwandten lassen sich weltweit finden, auf allen Kontinenten abgesehen von der Antarktis. Auch bei uns gibt es sogenannte Plattwespen, von denen manche sogar als Nützlinge zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden."

Ein privater Sammler aus Niedersachsen hatte den Bernstein aus der Kreidezeit im Norden Myanmars entdeckt und der Forschung zur Verfügung gestellt. "Es ist relativ kompliziert, einen kleinen Bernstein zu untersuchen, weil man hochauflösende Mikroskope braucht", sagte Lohrmann. Doch weil Bernstein oft durchsichtig ist, können Fossilien von allen Seiten lichtmikroskopisch untersucht werden. "Um herauszufinden, um was für eine Wespe es sich handelt, gleichen wir das Fossil dann mit der wissenschaftlichen Literatur ab. Wir müssen herausfinden: Handelt es sich eigentlich um ein neues Insekt oder kennen wir es vielleicht schon seit Jahren?"

Die Wissenschaftler stellten nach eigenen Angaben fest, dass es sich um eine Wespenart einer bislang unbekannten Gattung handelt. Das Fossil der Art Hukawngepyris setosus sei fast doppelt so alt wie die bislang ältesten Vertreter der Plattwespen.

Wo die Wespe damals verbreitet war, wann und warum sie ausstarb, wissen die Forscher nicht. "Darüber können wir tatsächlich gar nichts sagen, weil dieser Fund ein Einzelfund ist", sagte Lohrmann. Doch das Fossil helfe einen Eindruck zu bekommen, wie die Welt vor rund 100 Millionen Jahren ausgesehen hat. "Für die Wissenschaft ist Bernstein ein einmaliges Fenster in die Vergangenheit."

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Sun, 05 May 2024 03:12:33 GMT

Russische Invasion: Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Die Probleme der Ukraine an der Front halten an. Präsident Selenskyj lobt die eigene Flugabwehr nach russischen Angriffen. Die Geschehnisse im Überblick.

Die Ukraine ist an der Front im Osten des Landes stark unter Druck. Nach dem Fall der zur Festung ausgebauten Kleinstadt Awdijiwka im Februar sind die ukrainischen Streitkräfte ständig auf dem Rückzug.

Medien: Russisches Militär erobert weitere Ortschaft in Donezk

Russische Truppen rückten laut Medienberichten im Osten der Ukraine weiter vor. Das russische Militär habe die Siedlung Archanhelske besetzt, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Unian am Samstag unter Berufung auf den bekannten Militär-Telegramkanal "DeepState". Russische Militärblogs hatten die Eroberung bereits einige Stunden zuvor gemeldet. Offiziell gab es zunächst aus Kiew keine Reaktion zu den Berichten über den Verlust einer weiteren Ortschaft.

Archanhelske liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Awdijiwka . Seit dem Verlust der Stadt gelang es Kiew nicht, die Front in dem Abschnitt zu stabilisieren. Grund sind anhaltende Probleme bei der Waffen- und Munitionsversorgung durch das lange Ausbleiben der westlichen Hilfslieferungen. Der zunächst als neue Verteidigungslinie geplante Raum zwischen Sjewerne, Orliwka und Berdytschi ist inzwischen unter russischer Kontrolle. Auch der Versuch, die Russen vor Otscheretyne zu stoppen, scheiterte. Nach Ansicht von Experten der US-Denkfabrik ISW können die russischen Angreifer nun wählen, ob sie weiter nach Westen auf die Kreisstadt Pokrowsk vorrücken oder gen Norden ziehen, um den Druck auf das strategisch wichtige Tschassiw Jar bei Bachmut zu verstärken.

Selenskyj lobt nach russischen Luftangriffen eigene Flugabwehr

Auch aus der Luft sieht sich die Ukraine weiter schweren Angriffen ausgesetzt. Die Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes wurde innerhalb eines Tages gleich dreimal von schweren Angriffswellen erschüttert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte trotz einer Reihe von Einschlägen die eigene Flugabwehr. "Heute hatten unsere Verteidiger des Himmels den ganzen Tag über viel Arbeit", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Beschuss habe es in Charkiw, Odessa und im Gebiet Donezk gegeben. 

"Besonders hervorheben möchte ich die 110. mechanisierte Brigade für den Abschuss einer weiteren russischen Su-25 über dem Gebiet Donezk heute", sagte Selenskyj. Eine unabhängige Bestätigung für den Abschuss des Kampfflugzeugs gab es zunächst nicht. Selbst der ukrainische Generalstab hatte in seinem Lagebericht zuvor nur das Abfangen einer russischen Lenkwaffe vom Typ Ch-59 als Erfolg für die Flugabwehr vermeldet.

Selenskyj selbst wies in der Vergangenheit immer wieder auf die Probleme der Flugabwehr aufgrund des Mangels an Munition und modernen Systemen hin. Trotz der weiter schwierigen Lage an der Front sowie den Schäden und Verletzten in den Städten nach den russischen Luftangriffen demonstrierte Selenskyj diesmal allerdings Zuversicht. Russland könne zum Frieden nur gezwungen werden. Dies werde aber gelingen dank der Stärke des ukrainischen Volkes und dem internationalen Zusammenhalt, sagte er Bezug nehmend auf die Unterstützung des Landes durch westliche Partner.

Russland schreibt Selenskyj zur Fahndung aus

Derweil schrieb Russland Selenskyj russischen Nachrichtenagenturen zufolge zur Fahndung aus. Strafrechtlich gesucht werde Selenskyj, geboren 1978 in Krywyj Rih, Gebiet Dnipropetrowsk, Ukraine, heißt es dort. Den Grund für die Verfolgung nannte das Innenministerium im Fahndungsaufruf nicht. Später wurde bekannt, dass auch Selenskyjs Vorgänger Petro Poroschenko und der Chef der ukrainischen Heerestruppen, Olexander Pawljuk, zur Fahndung ausgeschrieben sind.

Was am Sonntag wichtig wird

In der Ukraine und in Russland begehen die orthodoxen Christen ihr Osterfest. Eine Feuerpause zu dem für die Orthodoxen wichtigsten Feiertag ist allerdings nicht vorgesehen.

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Sun, 05 May 2024 02:37:38 GMT

Gesundheitsversorgung: Ärztepräsident warnt vor Problemen durch Ruhestandswelle

Ein Netz mit Praxen und Kliniken in erreichbarer Nähe ist für Patientinnen und Patienten überall wichtig. Doch mancherorts fehlen schon jetzt Medizinerinnen und Mediziner - und das spitzt sich zu.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat vor wachsenden Problemen für die Gesundheitsversorgung wegen knapper Fachkräfte gewarnt. "Der Ärztemangel ist keine Prognose mehr, sondern in vielen Regionen Deutschlands längst Realität", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur vor dem Deutschen Ärztetag in Mainz. Rund 4800 Hausarztsitze seien unbesetzt, in den Krankenhäusern sehe es beim Personalmangel ähnlich aus. Hinzu komme, dass heute fast jeder vierte berufstätige Arzt 60 Jahre oder älter sei. "Wir stehen also vor einer massiven Ruhestandswelle, die das Problem weiter verschärfen wird."

Reinhardt sagte: "Auf der anderen Seite steigt wegen der Alterung der Gesellschaft der Behandlungsbedarf. Wenn die Politik diese Entwicklungen nicht ernst nimmt, steuern wir auf einen realen Versorgungsnotstand hin, mit gravierenden Auswirkungen auf fast alle Gesellschaftsbereiche."

Ein Schwerpunktthema des Ärztetags soll eine bessere Steuerung von Patientinnen und Patienten bei Behandlungen in Praxen und Kliniken sein. Zur Eröffnung an diesem Dienstag wird Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet.

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Sun, 05 May 2024 02:35:22 GMT

Menschen mit Behinderung: SPD will Rollstuhl-Rampen und Hilfen zur Pflicht machen

Stufen, Treppen, enge Stellen - längst nicht alle Kinos und andere öffentliche Einrichtungen sind barrierefrei. Die SPD im Bundestag kündigt Verbesserungen an.

Die SPD im Bundestag will Vorkehrungen für Menschen mit Behinderung wie Rollstuhl-Rampen in Kinos verstärkt zur Pflicht machen. Noch in der laufenden Wahlperiode solle etwa erreicht werden, dass private Anbieter verpflichtet werden, zum Beispiel für eine Rampe ins Kino zu sorgen, sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Reformiert werden solle dazu das Behindertengleichstellungsgesetz, so Schmidt. Heute müssen Kinos in der Regel außer bei Neu- und Umbauten keinen rollstuhlgerechten Zugang haben.

Schmidt äußerte sich zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen an diesem Sonntag. Der Protesttag zur Gleichstellung von behinderten Menschen war 1992 ins Leben gerufen worden. Menschen mit Behinderung und ihre Verbände machen sich dabei für rechtliche Gleichstellung und Inklusion stark.

Schmidt kündigte an, dass ein weiterer Fokus auf den Abbau von Barrieren im Gesundheitswesen gerichtet werden solle. "Es kann und darf nicht sein, dass Menschen mit Behinderungen aufgrund von fehlender Barrierefreiheit Einschränkungen beim Zugang zu medizinischen Leistungen erfahren." Auch 15 Jahre nach Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention sei vollständige Inklusion noch immer eine unvollendete Mission. Schmidt sprach sich dafür aus, dass in sämtlichen Lebensbereichen Barrieren abgebaut werden.

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Sun, 05 May 2024 02:27:13 GMT

Proteste: Aufruf zu Demonstrationen nach Angriffen auf Politiker

Die Empörung nach den Angriffen auf Politiker ist groß. Nun haben zwei Bündnisse zu Spontan-Demos in Dresden und Berlin aufgerufen - bereits an diesem Sonntag.

Nach den jüngsten Attacken auf Politiker und Wahlkampfhelfer haben zwei Bündnisse für diesen Sonntag zu spontanen Demonstrationen in Berlin und Dresden aufgerufen. Das Internetportal "Zusammen gegen Rechts" und das Bündnis "Wir sind die Brandmauer Dresden" veröffentlichten am Samstagabend entsprechende Aufrufe auf ihren Instagram-Kanälen. "Gewalt hat keinen Platz in unserer Demokratie!", hieß es darin. In Berlin soll ab 18.00 Uhr vor dem Brandenburger Tor protestiert werden, in Dresden ab 17.00 Uhr am Pohlandplatz. Die Bündnisse hatten bereits im Februar zu Demonstrationen gegen rechts aufgerufen.

Am Freitagabend war der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, von vier Unbekannten beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden zusammengeschlagen worden. Der 41-jährige Europaabgeordnete liegt seitdem im Krankenhaus und muss operiert werden. Kurz zuvor hatte laut Polizei mutmaßlich dieselbe Gruppe in der Nähe bereits einen 28-jährigen Wahlkampfhelfer der Grünen angegriffen und verletzt. Die Vorfälle von Dresden reihen sich ein in eine bundesweite Folge von Angriffen auf Parteimitglieder vor der Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni. Erst am Donnerstagabend waren in Essen nach einer Grünen-Veranstaltung der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring und sein Parteikollege Rolf Fliß nach eigenen Angaben attackiert und Fliß dabei geschlagen worden.

Auslöser

In dem Aufruf der Bündnisse heißt es weiter, man wolle gemeinsam als demokratische Zivilgesellschaft Haltung zeigen. "Niemand sollte um seine Sicherheit fürchten müssen, weil man sich politisch engagiert oder in einer Partei aktiv ist!", hieß es. "Diese Demokratie lassen wir uns nicht durch Gewalt zerstören."

Auslöser für die bundesweiten Proteste gegen rechts im Februar waren Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

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Sun, 05 May 2024 02:24:11 GMT

Parteien: Ministerpräsident Günther: "Angela Merkel fehlt der Politik"

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seine Partei aufgefordert, sich wieder stärker an der Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel zu orientieren. "Viele, die unter Merkel CDU gewählt haben, erreichen wir im Moment nicht – aber sie sind nicht unerreichbar", sagte Günther den Zeitungen der Funke Mediengruppe kurz vor dem am Montag beginnenden CDU-Bundesparteitag in Berlin. 

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seine Partei aufgefordert, sich wieder stärker an der Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel zu orientieren. "Viele, die unter Merkel CDU gewählt haben, erreichen wir im Moment nicht – aber sie sind nicht unerreichbar", sagte Günther den Zeitungen der Funke Mediengruppe kurz vor dem am Montag beginnenden CDU-Bundesparteitag in Berlin. 

"Es gibt zum Beispiel viele unzufriedene Grünen-Wähler, die durchaus wechselbereit wären. Wir sollten sämtliche Wählerinnen und Wähler, die wir unter Angela Merkel angesprochen haben, an uns binden. Angela Merkels Kurs der Mitte war ihr Erfolgsrezept", erklärte Günther.

Merkel fehle der Politik insgesamt. Er habe bei ihr immer bewundert, wie sie Probleme gelöst habe. "Sie ist als Naturwissenschaftlerin die Dinge immer sehr strukturiert angegangen, sie weiß, wie man Lösungsschritte plant. Mit dem Blick auf die aktuelle Bundesregierung könnten wir wieder mehr davon gebrauchen", sagte er weiter.

Die Union steht in bundesweiten Umfragen derzeit bei etwa 29 bis 32,5 Prozent. Günther meinte: "Die Ampel hat in der Bevölkerung einen miserablen Ruf. In einer solchen Lage müsste die Union eigentlich besser dastehen als im Moment." Die Menschen erwarteten neben Kritik an der Ampel konkrete Ideen, was die Union anders machen werde. Dem diene das neue Grundsatzprogramm. "Wenn es uns dann wieder gelingt, unsere Themen zu kommunizieren, können wir bei der Bundestagswahl auch wieder 40 Prozent erreichen." 

Beim CDU -Konvent soll auch die gesamte Parteispitze neu gewählt werden. Mit besonderer Spannung wird das Ergebnis von Parteichef Merz erwartet. Er war 2022 erst im dritten Anlauf zum Nachfolger von Merkel gewählt worden, die die Partei bis 2018 geführt hatte. Seitdem hat die CDU wieder einen etwas konservativeren Kurs eingeschlagen.

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